Horst D. Deckert

3G-Regel killt Brauchtum: Enttäuschung der Veranstalter überall im Land groß

Während regierungshörige Medien suggerieren, wir würden heuer einen „Sommer wie früher“ erleben, werden immer mehr Brauchtums- und Sportfeste abgesagt, weil sich deren Organisatoren wegen des 3-G-Regelungsdiktats nicht in der Lage sehen, die Veranstaltungen abhalten zu können.

Von Kurt Guggenbichler

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Zu hoch sei das Risiko, dass Besucher, die sich der komplizierten Zugangsprozedur nicht unterziehen wollen, den jeweiligen Ereignissen fernbleiben könnten, sagen unisono die Veranstalter, zudem wäre die Kontrolle der potenziellen Besucher zwecks Einhaltung der Vorschriften sehr aufwendig und deshalb unmöglich. Das beträfe vor allem Jahrmärkte und Kirtage, die allesamt eingezäunt werden müssten, wie es heißt, was sich nicht lohne. So hat die 3-G-Regelung den für 4. Juni geplant gewesene Kirtag in Peilstein bei Rohrbach vereitelt, aber auch den Kirtag in Altmünster.

Vertröstungen

Der hätte dort am 18. und 19. Juni stattfinden sollen. Kirtag-Organisator Wolfgang Pesendorfer bedauert die Absage, lässt aber wissen, dass zwar trotz gelockerter Corona-Maßnahmen, aber dennoch geforderter 3-G-Regel eine verantwortungsvolle Durchführung der Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.

Der für 4. Juni angekündigt gewesene Kirtag in St. Martin im Mühlkreis wurde ebenfalls gecancelt und auch in Steyr fiel das Stadtfest aus, das dort am Wochenende über die Bühne gehen sollte. Auch in Gutau hoffen die Freunde des traditionellen Färbermarktes nun auf das nächste Jahr. Nach intensiven Beratungen über Alternativen habe sich das Organisationsteam aus den bekannten Gründen schweren Herzens zur Absage entschließen müssen, heißt es bedauernd aus Gutau.

Auch für das Narzissenfest in Bad Aussee hatten die Veranstalter nach Alternativen gesucht, weil auch sie die große und ebenfalls schon traditionelle Publikumsveranstaltung absagen mussten. Um wenigstens die Motivation und die Begeisterung für das Fest unter den enttäuschten Korso-Beschickern aufrecht erhalten zu können, steckte man trotzdem einige Figuren, die man dann nur unter sich zeigte, erläutert Narzissenfest-Vereinsobmann Rudolf Grill.

Freies Laufen

Jüngst gestrichen wurden der geplant gewesene Sternstein-Lauf wie auch der Falkensteiner Staffellauf der Sportunion Bad Leonfelden. Weil der Verein will, dass seine Sportveranstaltung „im Freien und ohne Einschränkungen“ stattfinden könne, wurde er auf nächstes Jahr verschoben.

Vergeblich geplant

Auf nächstes Jahr musste auch die oberösterreichische Landjugend alle volkskulturbegeisterten Menschen und Anhänger des Landeserntedankfestes vertrösten, das heuer – nach Jahrzehnten, an denen es nicht mehr veranstaltet worden war – im Herbst in Linz hätte stattfinden sollen. Man habe mehr als 40 Online-Sitzungen und viele Stunden in Planungen investiert, erläutert eine enttäuschte Landesleiterin Theresa Neubauer. Ihr zum Trost: Auch das über die Grenzen der Steiermark hinaus bekannte Fest „Aufsteirern“ in Graz ist heuer dem Österreich-Novum, der 3-G-Regel, zum Opfer gefallen, die von anderen europäischen Ländern als unsinnig angesehen wird.

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