Horst D. Deckert

Absurdes Ziel: Regierung Kurz will „Testweltmeister“ werden

„Als wir das Ziel aus den Augen verloren hatten, ist es uns gelungen, unsere Geschwindigkeit zu verdoppeln!“, so könnte man das Vergehen der Regierung in der Corona-Krise zusammenfassen. Anstelle die Bevölkerung beziehungsweise die besonders gefährdete Mitbürger zu schützen, will man nun „Testweltmeister“ werden.

Ein Kommentar von Michael Mayrhofer

Obwohl Kanzler Kurz, Anschober und Co. bereits im Frühjahr 2020 das Motto „Testen, testen, testen!“ ausgaben, herrscht auch ein Jahr später Chaos rund um die ohnehin höchst umstrittenen Corona-Tests. Zusammengefasst kann man sagen: Wann und wo  Tests benötigt wurden, fehlten diese. Wer sich oder Familienangehörige aufgrund eines konkreten Verdachts testen lassen wollte, musste wie ein Löwe darum kämpfen.

Eine Regierungs-Geschichte voller Fehlschläge

Die im Dezember durchgeführten „Massentests“ wurden trotz falscher Versprechungen zur „Massenverweigerung“. Auch der erste Anlauf zum „Freitesten“ aus dem Lockdown war ein Schuss in den Ofen. Dass die Oppositionsparteien diesen Unsinn rechtzeitig stoppen konnten, bezeichneten Politologen sogar als Segen für die Regierung, weil diese Idee derart unausgereift war.

Mittlerweile hat auch die WHO festgestellt, dass ein positiver Corona-Test alleine keine Aussagekraft besitzt. Kritische Ärzte hatten schon lange darauf hingewiesen: Man muss die gesamte Betrachtung des Patienten und das Vorhandensein von Symptomen mit einbeziehen, um eine Diagnose hinsichtlich einer Covid-19 Erkrankung stellen zu können.

Österreich sei also „auf dem Weg zum Testweltmeister“ erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz am 19. Februar der freudig applaudierenden Presse. Gesunde Menschen millionenfach zu testen muss eine feine Sache sein. Folgt man der Spur des Geldes, wird man gewiss auch den einen oder anderen Nutznießer dieser Praxis finden.

Viele Tests für viele „Positive“?

Was es den gesunden Menschen helfen soll, alle paar Tage Tests zu absolvieren, konnte noch niemand erklären. Diese „Testweltmeisterschaft“ mutet wie ein ganz besonderer Schildbürgerstreich an. Kritiker mutmaßen sogar, dass all diese Tests nur dazu dienen sollen, die behaupteten Infektionszahlen nach oben zu treiben. Dies würde bei der beachtlichen Fehlerquote kein Problem darstellen, die bekanntlich beim PCR-Test bei 1-2% liegt, selbst wenn er unter besonders sauberen, professionellen Bedingungen in einem guten Labor durchgeführt wird. 1% Fehlerquote klingt nach nicht viel, bei einer Million PCR-getesteten Österreichern bleiben aber 10.000 angeblich Test-Positive übrig – die wiederum als Vorwand für Masken- und Lockdownwahn herhalten müssen. Und egal ob falsch oder tatsächlich Positiv, all diese Menschen schickt man behördlich in Quarantäne und belastet damit die ohnehin gebeutelte Wirtschaft noch mehr.

Von konkreten Schutzmaßnahmen für die besonders gefährdeten älteren Mitmenschen ist weiterhin nichts zu hören oder zu sehen. Dabei wurde Ende Jänner festgehalten, dass 43% der Corona-Toten in Alters- und Pflegeheimen zu beklagen sind. Freilich, ob diese hochbetagten, gebrechlichen Bürger mit zumeist massiven Vorerkrankungen ohne Corona noch lange unter uns verweilen hätten dürfen, kann ebenso niemand beantworten.

Politische Prioritäten

Vernünftige Politik würde vielleicht als Ziel definieren, möglichst viele Menschen der Risikogruppe durch die Grippesaison gebracht zu haben. Vielleicht würde sie als Ziel definieren, dass die Wirtschaft trotz Pandemie überleben konnte. Möglicherweise würde man als erstrebenswertes Ziel ansehen, dass Grundrechte und damit ein von der Verfassung vorgesehener Normalzustand schnellstmöglich wiederhergestellt werden. Doch Herr Kurz sieht es als höchstes Ziel, möglichst viele Tests an seine Auftraggeber zu melden, in welcher Loge diese auch immer diese sitzen mögen. Während er dafür gesorgt hat, dass die Wirtschaft im Europa-Vergleich den größten Einbruch erlitten hat.

 

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