Hier die gestern schon versprochene Analyse der Umfrage zum Blog. Insgesamt haben 181 Personen teilgenommen, wobei lediglich fünf die Umfrage nicht abgeschlossen haben und einer der Teilnehmer offenbar zu viel Zeit hatte und dummes Zeugs in die Felder schrieb. Ich werde alle sechs in der Analyse ignorieren. Insgesamt entspricht die Zahl an Teilnehmern – sofern denn alle die Fragen ehrlich beantwortet haben – gut einem Drittel aller regelmäßigen Leser. Das ist wie ich meine ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für Verbesserungen. Danke dafür!
1. Wie oft lesen Sie Mannikos Blog?
täglich | 29% |
mehrmals pro Woche | 51% |
mehrmals pro Monat | 16% |
seltener | 4% |
Die Verteilung der Teilnehmer an der Umfrage entspricht in etwa dem, wie ich es für einen Blog wie meinen angenommen hätte. Mit der VG-Wort Untergrenze von 1.500 Lesern pro Text im Hinterkopf sind dabei natürlich vor allem die monatlichen und selteneren Besucher von Interesse, da sich häufigere Besuche deutlich stärker auswirken, als wenn ein täglicher Besucher noch einmal herkommt, aber nichts neues vorfindet. Gleichzeitig kann ich an den Angaben der 80% regelmäßiger Leser ablesen, was ich besser nicht oder nur behutsam ändern sollte.
2. Verbessert sich die inhaltliche Qualität des Blogs über die Zeit?
Häufige Besucher | Seltene Besucher | |
tendenziell ja | 35% | 33% |
gleichbleibend | 57% | 20% |
verschlechtert sich | 3% | 7% |
verliert v.a. im Vergleich zu anderen vergleichbaren Blogs | 2% | 0% |
surfe zu selten vorbei | 3% | 40% |
Die Beurteilung der Entwicklung der Qualität des Blogs ist offenkundig neutral bis positiv. Eine sehr gute Nachricht an dem Ergebnis ist, dass nur ein Leser den Rückstand meines Blog zur Konkurrenz am wachsen sieht. Dabei handelt es sich um die größte meiner heimlichen Sorgen, da in letzter Zeit (sowohl schriftlich als auch bei Videos) einige wirklich gute Angebote entstanden sind, und ich mich gefühlt doch sehr anstrengen muss, um mit diesen mithalten zu können.
Bei der Entwicklung der Qualität besonders interessant sind aber vor allem die Urteile der seltenen Besucher, da sie mit dem größerem Abstand besser in der Lage sind, kleine Veränderungen wahrzunehmen. Die Relation von 5:1 zwischen besser und schlechter erachte ich als ein positives Zeichen. Übertroffen wird das nur noch von den regelmäßigen Besuchern, von denen mehr als ein Drittel die Kurve nach oben gehen sieht, während nur einer von zehn einen Qualitätsverlust wahrnimmt. Sehr gut!
3. Hat sich die Frequenz erhöht, mit der Sie auf dem Blog vorbeisurfen, seitdem Sie ihn kennen?
öfters | 40% |
ungefähr gleich | 53% |
seltener | 7% |
Auch hinter dieser Frage verbirgt sich eine überwiegend eine gute Nachricht, die das Ergebnis der vorigen Frage bestätigt. Die Relation von 6:1 bei öfters/seltener erachte ich als eine positive Entwicklung, es geht alles in allem leicht nach oben.
Eine genauere Aufschlüsselung nach häufigen und seltenen Besuchern ist an dieser Stelle nicht notwendig. Allerdings können die zehn (8%) der seltenen Besucher mit konstanter Besuchsfrequenz eventuell einen Aufschluss darüber geben, was sich am Blog entscheidend verbessern ließe.
4. Auf welchem Pfad finden Sie idR zu Mannikos Blog?
Häufige Besucher | Seltene Besucher | |
direkt | 82% | 63% |
Linkaggregatoren | 7% | 6% |
Weiterführende Links | 12% | 31% |
Neben den drei Optionen hatte ich noch ein Feld für weitere Pfade hinzugefügt. Einige gaben dort an, den Blog als RSS aboniert zu haben. Diese habe ich zu „direkt“ hinzugezählt. Das Abo (auch bei den seltenen Besuchern) ist gut für den Blog, da es bedeutet, dass meine Inhalte regelmäßig in deren Sichtfeld auftauchen.
Sehr oft als Linkquelle genannt wurde der Blog von Hadmut Danisch. Daher Vielen Dank an dieser Stelle in seine Richtung. Die gelegentliche Verlinkung in meine Richtung schlägt sich auch deutlich in den Zugriffszahlen nieder. Man merkt, was für eine große Rolle sein Blog in der alternativen Medienszene spielt. Daher an dieser Stelle auch der Aufruf an alle mit der Möglichkeit, die alternativen Medien mit Spenden zu beglücken, nicht nur an mich zu denken, sondern auch an ihm ein paar Groschen zukommen zu lassen.
Facebook oder Twitter wurden übrigens kein einziges Mal genannt. Das ist bezeichnend, denn obwohl mein Blog nur eine kleine Reichweite hat, sollte in Anbetracht ihrer Bedeutung doch eigentlich ab und zu einmal jemand von dort den weg auf den Blog finden. Es unterstreicht, dass die Zensur ein sehr rigides Regime führt.
Insgesamt zeigt mir die Verteilung der Pfade, in welche Richtung ich mich ausstrecken muss. Die weiterführenden Links auf anderen Webseiten spielen mit 31% eine sehr große Rolle bei der Gewinnung von Gelegenheitslesern. Diese gilt es anzuziehen, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, wie ich andere Blogs davon überzeugen soll, ihre Leser als nächstes zu mir zu schicken. Wer einen Vorschlag hat, der darf sich gerne bei mir melden.
5. Welche Bedeutung hat Mannikos Blog für Sie beim Ansurfen von Zielseiten?
Top 7 | 19% |
Top 14 | 49% |
geringe Bedeutung, aber regelmäßig | 25% |
unregelmäßig und zufällig | 3% |
unter ferner liefen | 4% |
Die Unterscheidung bei dieser Frage zwischen sieben und 14 beruht auf der Tatsache, dass wir immer nur sieben Dinge gleichzeitig im Kopf haben können. Das gilt für Alltagsdinge genauso wie für Internetseiten. Mehr als sieben Stück werden selten regelmäßig frequentiert. Insofern ist der Wert von 19% ein ziemliches Lob in meine Richtung. Aber auch die 49% für die nachfolgenden „Ersatzdinge im Kopf“ ist noch immer Bombe für meine bescheidenen Verhältnisse.
Naturgemäß befinden sich unter den seltenen Lesern deutlich weniger, für die mein Blog Teil ihrer persönlichen Top 7/14 ist. Das aber ist weniger bedeutend als jene 25%, für die der Blog noch immer nur eine geringe Bedeutung hat. Denn bei diesen besteht das theoretische Potenzial, meinen Blog zumindest einmal als eines der Ersatzdinge im Kopf zu verankern. (Ich hoffe, das klang jetzt nicht zu manipulativ.)
6. Welche Note würden Sie Mannikos Blog geben?
Alle Besucher | Häufige Besucher | Seltene Besucher | |
sehr gut | 16% | 20% | 0% |
gut | 67% | 66% | 66% |
befriedigend | 13% | 12% | 20% |
ausreichend | 1% | 0 | 7% |
ungenügend | 0% | 0 | 0% |
Sechs, setzen! | 3% | 2% | 7% |
Notenschnitt | 2,1 | 2,0 | 2,6 |
Dieses Ergebnis braucht nicht viel Kommentierung, wobei hier vermutlich ein gewisses Wohlwollen gegenüber meinem Blog mit hinein spielte, das der Teilnahme an der Umfrage vorausging. In der Schule jedenfalls hätte ich mich über einen solchen Notenschnitt gefreut (vor allem in Deutsch) und erst einmal vier Wochen lang die Füße hochgelegt. Das geht bei einem Blog mit Anspruch natürlich nicht, wobei die Optimierung klar ist: Die 20% mit Note Drei bei den seltenen Besuchern sollte nach Möglichkeit davon überzeugt werden, dem Blog eine Zwei zu geben.
7. Was denken Sie schreckt andere Leser bei Mannikos Blog am ehesten ab?
Häufige Besucher | Seltene Besucher | |
Die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler | 3% | 0% |
Zu lange und verschwurbelte Texte | 11% | 20% |
Abwegig klingende Inhalte & dubiose Quellen | 17% | 33% |
Schlechtes Design & Seitenaufbau | 16% | 7% |
Sonstiges | 33% | 40% |
Ab hier geht es ans Eingemachte. Ich habe bei der Frage die indirekte Form gewählt („Was denken andere?“), da ich einmal über Wahlumfragen gelesen habe, dass die Antworten exakter ausfallen als bei direkten Fragen („Was denken Sie?“).
Überraschend an den Antworten ist für mich zweierlei. Einmal, dass nur sehr wenige meine Aussetzer bei Rechtschreibung & Grammatik für ein Ausschlusskriterium halten, sowie zweitens, dass so viele eine freie Antwort gaben. Das ist sehr, sehr wertvoller Input. Daher an dieser Stelle ein besonderes Danke dafür.
Die Unterschiede zwischen häufigen und seltenen Besuchern deuten einen signifikanten Unterschied in der Wahrnehmung des Blog hin. Beispielsweise halten häufige Besucher „zu lange und verschwurbelte Texte“ für ein weitaus geringeres Problem, da sie wie ich vermute daran gewöhnt sind und gezielt solche Angebote frequentieren.
Ähnlich verhält es sich bei den „abwegig klingenden Inhalten & dubiosen Quellen“. Hier würde ich die unterschiedliche Wahrnehmung darauf zurückführen, dass regelmäßige Besucher bereits über ein „geschlossen verschwörungstheoretisches Weltbild“ verfügen und sich auf dem Blog zu Hause fühlen, während seltene Besucher noch stärker den Kontrast zwischen gelenkter Medienlandschaft und dem schroffen Gegenteil im alternativen Bereich wahrnehmen.
Unter den freien Antworten waren viele ähnlich gelagert und einige ohne weiteren Inhalt (ich meine die Frage als zwingend zu beantworten markiert zu haben; war wohl ein Fehler). Im folgenden werde ich auf einige davon meine Antwort geben, wobei eine darunter recht lange und differenziert ausfiel. Diese werde ich eventuell in einem anderen Beitrag verarbeiten, da es meine persönliche Meinung zur medialen Öffentlichkeit gut widerspiegelt und es zu einem größeren Thema passt.
Konstruktive Kritik | Meine beleidigte Reaktion |
Zu lange Artikel-Headlines, es fehlt etwas der “provokante eyecatcher”. | Ja, das ist ein Problem. Titeln ist nicht meine Stärke, dabei ist das mit das wichtigste von allem. Ich habe allerdings auch schon Vorwürfe von wegen „Klickfalle“ bekommen (ausgerechnet bei einem Thema, bei dem ich keineswegs übertrieben habe). |
farblose Bilder ohne Pep | Ja, das ist ein Manko, allerdings eines, mit dem ich leben muss, weil Abmahngefahr. Mehr als gemeinfreie Fotos oder Kollagen und hin und wieder ein Bildschirmfoto ist leider nicht drin. |
Die Texteinleitung ist zu lang, um zum Punkt zu kommen reicht es meist die ersten Absätze zu überspringen | Das ist ein Problem, an dem ich zu arbeiten versuche. Irgendwie schaffe ich es meistens nicht, gleich zum Punkt zu kommen. |
Nischenthemen, welche zwar gut recherchiert aber manchmal weniger Aufmerksamkeit bei vergleichbaren Blogs bekommen. | Hin und wieder ärgert mich das. Auf der anderen Seite macht es mich auch ein bisschen stolz, wenn ich sehe, dass andere offenbar bei mir nachgesehen haben und dann „von selbst“ darauf gekommen sind. Auf einen Link von Achgut oder Tichy werde ich aber wohl noch lange warten müssen. Nur die Epoch Times hat mich einmal verlinkt. Daher: Kauft Epoch Times! Epoch Times macht glücklich! |
Alarmistische Inhalte (Krieg, Währung etc.) | Mit dem Desinteresse der Kopf-in-den-Sand-Konsumenten an meinem Blog muss ich leider leben. Das gibts bei mir nicht. |
krude Theorien, und zwar im eigentlichen Sinn des Wortes. Also ungewöhnliche Gedankengänge, die zwar Hand und Fuß haben, aber sich manchmal auch, weil diese von einer anderen/neuen Seite gedacht sind, absurd anhören. | Ich lasse das zum genießen einfach mal so stehen wie es ist ![]() |
Oft zu abstrakt, fehlende Lebenswirklichkeit für viele Leute | hm… im Grunde genommen ist das meiste nahe dran an der Lebenswirklichkeit, halt mit gelegentlichen Abstechern auf die abstrakte Ebene. Wobei, das ist wohl genau das Problem. |
fehlende Quellenangaben | Echt? Ich dachte, ich würde meist recht viele & brauchbare Quellenverweise setzen. |
fehlende Kommentarfunktion, denn die Menschen wollen kommunizieren | Die hab ich ganz bewusst weggelassen, da zu viel Spam und extremistisches Zeugs kommt, zumal gesetzte Links in die falsche Richtung nicht gut fürs Suchmaschinenranking sind (=digitale Kontaktschuld). Ich habe mir einmal überlegt, per Subdomain ein Forum wie bei Telepolis einzubauen, wo es besser getrennt ist. Vielleicht werde ich das bei Gelegenheit einmal probieren. |
Für eine breitere Leserschaft müßten Sie wohl reißerischer werden und das Niveau in Richtung Pi-News absenken. | Ich finde Jouwatch noch einmal schlimmer. Die haben sich gar nicht gut entwickelt. Bei Pi-News bekommt man wenigstens gelegentlich noch etwas gehaltvolles geliefert. |
Zum Teil überdeutliche Ausdrucksweise (war in letzter Zeit seltener) | Das ist ein etwas, das ich tatsächlich abzustellen versuche… |
Derber Humor / find ich aber gut | … bzw. zu beschränken auf den Schlussteil mit meiner Meinung. Vielleicht sollte ich das künftig in eigens Hasstexte schreiben und den Rest komplett sauber halten. |
Jugendsünden, wird aber immer besser… | Genau das wollte ich hören ![]() |
alles gut… | Wie schön. |
Umfragen wie diese, hahaha | hahahahah HAHAHAHAHA! |
Da die Analyse doch etwas länger wurde als ich es erwartet hatte, mache ich an dieser Stelle Schluss und verpacke ich den zweiten Teil in einen eigenen dritten Teil.
Quelle Titelbild