Horst D. Deckert

Blackout: 4-Ebenen-Plan soll Oberösterreich vor dem Chaos bewahren

Die oberösterreichischen Freiheitlichen lassen nicht locker, wenn es um den Schutz der Bevölkerung geht. Bei der heutigen Pressekonferenz war die Vorsorge gegen einen Blackout Thema. Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner konnte zur Pressekonferenz und zur Vorstellung des 4-Ebenen-Plans den Experten Herbert Saurugg begrüßen, der sich schon seit Jahren mit diesem Thema und den damit einhergehenden Problemen beschäftigt.

  • Die Folgen eines Blackouts werden nach wie vor unterschätzt, allein in Österreich in den ersten 24 Stunden Schäden von mehr als 1 Milliarde Euro
  • 4-Ebenenplan zur Blackout-Vorsorge betrifft Bund, Länder und Bezirke, Gemeinden, jeden einzelnen Haushalt
  • Haimbuchner will Oberösterreich zum Musterbundesland der Blackout-Vorsorge machen
  • überparteiliche Zusammenarbeit ist unverzichtbar – Alle sitzen in einem Boot

Für Saurugg, der auch dem Wochenblick schon Interviews zu diesem Thema gab, ist ein Blackout ein plötzlicher, überregionaler, weite Teile Europas betreffender und länger andauernder Strom-, Infrastruktur- sowie Versorgungsausfall, bei dem keine Hilfe von außerhalb zu erwarten ist. Dabei, so der Experte, werden gerade die Gefahren und Schäden des Infrastruktur- und Versorgungsausfalls oft unterschätzt. Denn selbst wenn die Stromversorgung bereits nach wenigen Stunden oder Tagen wiederhergestellt ist, kann es noch Wochen dauern, bis Produktionsstätten wieder hochgefahren werden und Lieferketten wieder anlaufen können. Und selbst dann kann es noch zu Störungen kommen, bis endgültig alle verursachten Schäden behoben sind. Dies kann sogar bis zu Jahren dauern, etwa wenn in Ställen gehaltene Tiere zu tausenden durch einen Stromausfall, der etwa die Lüftung ausfallen lässt, verenden.

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Bei Blackout drohen Schäden in Milliardenhöhe

„Gerade im Industriebundesland Oberösterreich drohen enorme Schäden, wenn nicht entsprechende Vorsorgemaßnahmen getroffen werden. Dagegen ist eine sinnvolle Vorsorge ein Schnäppchen“, so Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner, der allein den Primärschaden eines Blackouts in Österreich innerhalb der ersten 24 Stunden mit mehr als einer Milliarde Euro beziffert, wobei die Folgeschäden und Kosten noch ein Vielfaches betragen würden.

Zwar hätten viele Bürger aus den Folgen der Pandemie gelernt und seien sensibilisiert, was die Versorgungssicherheit betrifft. Denn jeder kann sich noch an die Bilder aus dem vorigen Jahr erinnern, als die Supermärkte „gestürmt“ wurden und gewissen Verbrauchsgüter – etwa Toilettenpapier – knapp wurden, aber dennoch wird die Gefahr weiterhin unterschätzt.

Vorsorge ist Eigenverantwortung

„Vorsorge ist auch Eigenverantwortung“, mahnt Haimbuchner, sich nicht nur auf den Staat zu verlassen. Zwar ist empfohlen, dass man Vorräte haben sollte, die bis zu 14 Tagen reichen, aber rund ein Drittel der Bevölkerung kann sich maximal 4 Tage selbst versorgen und viele haben nicht einmal Wasservorräte. Dabei wird übersehen, dass im Falle eines Blackouts auch Rettungsorganistationen, Polizei und Bundesheer betroffen sind und auch nicht überall vor Ort sein können.

Da das Problem der Vosrorge jedoch ein gesamtgesellschaftliches ist, müsse es auch parteiübergreifend gelöst werden.Gerade bei diesem Thema ist eine überparteiliche Zusammenarbeit unverzichtbar. Wir sitzen alle im selben Boot und können uns kein HickHack leisten. Wir als FPÖ OÖ stehen für eine konstruktive Zusammenarbeit und wollen gemeinsam mit allen Akteuren das Thema BlackoutVorsorge vorantreiben“, so der Chef der FPOÖ.

Bildtext: FPÖ-Landesparteiobmann, Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner mit Blackout-Experten Herbert Saurugg, Msc; Foto: FPÖ Oberösterreich

4-Ebenen-Plan der Freiheitlichen in Oberöstereich

Zur wirkungsvollen Krisenvorge müssen daher viele Bereiche zusammenarbeiten, aber im Grunde betrifft die Blackout-Vorsorge vier Ebenen: Bund – Land und Bezirk – Gemeinde – und jeden einzelnen Haushalt. So muss der Bund in erster Linie die gesamtstaatliche Koordination sicherstellen. Teilweise obliegt ihm auch die Obsorge für den notwendigen Ausbau des Stromnetzes und der Speicher, um die Versorgung stabil zu halten, damit es nicht zu einem Ausfall kommt.

Zudem kann er die Kommunen unterstützen und auch für eine weitere Sensibilisierung der Bevölkerung sorgen – genug Geld für Werbung steht der Regierung jedenfalls zur Verfügung. Auch eine verstärkte Unterstützung für Gemeinden bei Blackout-Investitionen wäre notwendig. Mit dem Ausbau von Kasernen zu „Sicherheitsinseln“ wurden bereits erste Schritte gesetzt, die bundesweiten Einsatzorganisationen für den Ernstfall zu stärken.

Land und Bezirk kommen eine zentrale Koordinierungsrolle zu. Sie müssen die Trinkwasserversorgung dauerhaft sicherstellen. Zudem fordern die Freiheitlichen für Haushalte mit Pflegebedürftigen „Notfallmappen“, wo wesentliche Informationen wie Transportfähigkeit, Medikamente usw. erfasst sind, damit Einsatzkräfte rasch über die Versorgungsnotwendigkeiten Bescheid wissen. Zudem erstellte die Bezirkshauptmannschaft Perg bereits gemäß dem Oö. Katastrophenschutzgesetz den „Notfallplan Blackout“ als Leitfaden für alle Bezirke. Dieses Vorhaben wird unterstützt und regelmäßig evaluiert.

Gemeinden enorm wichtig

Besonders gefordert bei der Blackout-Vorsorge sind die Gemeinden, was jedoch nach wie vor unterschätzt wird. Sie sind der zentrale Anlaufpunkt für die Bevölkerung und für die Krisenbewältigung. Hier wollen die Freiheitlichen gemeinsam mit initiativen Gemeinden Pilotprojekte starten.

Insbesondere das SelbsthilfeBasenKonzept von Herbert Saurugg sollte in allen Gemeinden rasch umgesetzt werden. Hierbei wird das Gemeindegebiet in kleinere Sprengel unterteilt, die sich alle selbst versorgen können und miteinander verbunden sind. Dabei müssen auch Einsatzorganisationen, Gesundheitsdienste und Infrastrukturbetreiber bis hin zu regionalen Versorgern und Landwirten eingebunden werden.

Für die Haushalte gilt es, ausreichend Vorräte zur Verfügung zu haben und auch familieninterne Notfällpläne vorbereitet zu haben, wenn die Kommunikationsmittel versagen. Ebenso kann ein gutes Netzwerk mit den Nachbarn hilfreich sein.

Oberösterreich als Vorzeigebundesland

Wir unterstützen die unermüdliche Aufklärungsarbeit von Herbert Saurugg und wollen dazu auch politische Lösungen vorantreiben. Oberösterreich soll zum VorzeigeBundesland werden, wenn es um die BlackoutVorsorge geht. Wir laden alle Parteien und Institutionen ein, gemeinsam an einem Strang zu ziehen„, fasst Haimbuchner zum Schluss Pressekonferenz zusammen und verspricht, dass in den kommenden Jahren die Blackout-Vorsorge ein Schwerpunkt der politischen Arbeit der Freiheitlichen bleiben wird, da es um den Schutz der Bevölkerung geht.

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