Chelsea Manning weiss, was es bedeutet, isoliert zu sein. Sieben Jahre sass sie im Gefängnis, darunter auch in Isolationshaft. Manning hat als IT-Spezialistin und Angehörige der US-Streitkräfte geheime Dokumente an WikiLeaks weitergegeben, die US-Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan aufdeckten.
Kürzlich äusserte sich Manning zur Corona-Politik. Ihre Aussagen lassen aufhorchen. Die Folgen der gegenwärtigen Lockdown-Politik vergleicht die Whistleblowerin mit denjenigen nach einem Gefängnisaufenthalt. «Ich werde jetzt so heftig daran erinnert, wie Menschen, die eine beträchtliche Zeit – sechs oder acht Monate – in Hochsicherheitsgefängnissen verbracht haben, der Gesamtbevölkerung wieder zugeführt werden».
Viele Menschen bräuchten jetzt nach den Lockdowns Zeit, um sich wieder zu sozialisieren. Dies erklärte Manning unlängst Briahna Joy Gray und Virgil Texas im Podcast «Bad Faith», auf den RT aufmerksam machte.
«Ich habe elf Monate ununterbrochen in Einzelhaft verbracht», sagte Manning. «Und ich hatte Angst, das erste Mal überhaupt meine Zelle zu verlassen.» Ähnlich sei die Situation auch jetzt für viele Menschen, wenn sie wieder vermehrt unter Menschen kommen.
Manning warnt vor den psychologischen Folgen der Corona-Politik:
«Die langfristigen Auswirkungen dieses katastrophalen Ereignisses und der Ausgangssperren werden über Jahre anhalten… Die Menschen werden Jahre brauchen, um sich davon zu erholen».
Chelsea Manning wurde 2010 verhaftet und später zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt. 2017 begnadigte der damalige US-Präsident Barack Obama die ehemalige Angehörige der US-Streitkräfte und erliess einen Grossteil der Strafe. 2019 und 2020 verbüsste sie in Virginia eine weitere Haftstrafe, weil sie sich weigerte, vor einem Geschworenengericht gegen WikiLeaks-Gründer Julian Assange auszusagen.