Horst D. Deckert

Demo ohne Zwischenfälle

Eine zuvor genehmigte Standdemonstration Bischofferoder Bürger sei ohne Zwischenfälle und friedlich verlaufen, berichtet die Thüringer Allgemeine Zeitung.

Ursprünglich sei ein Schweigemarsch geplant gewesen. Stattdessen habe man ein offenes Mikrofon zur Verfügung gestellt. Die 13 Teilnehmer hätten sich um zehn Uhr im Bereich der Kirche eingefunden, Kerzen angezündet, die sie auf einer niedrigen Mauer platzierten und sich nacheinander öffentlich zu ihren Sorgen und Ängsten in Bezug auf die Corona-Pandemie geäussert.

Wie die Thüringer Allgemeine berichtet, hätten die Initiatoren im Vorfeld in einem sozialen Netzwerk angekündigt, dass sie ihren Protest zum Ausdruck bringen wollen, «dass die politischen Entscheidungsträger jeglichen Dialog verweigern und die Bürger nicht in die Entscheidungsfindung einbeziehen». Der Protest sei friedlich gewesen, den Vorschriften zu Mindestabstand sowie Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung sei Folge geleistet worden.

«Wir müssen reden» habe auf dem einzigen Transparent gestanden.

(Kommentar der Redaktion: Bischofferode war 1992/93 zum Symbol des Widerstands gegen die Kahlschlagpolitik von Treuhand-Anstalt und Regierung geworden. Damals wurde die Fusion zwischen ostdeutscher Mitteldeutscher Kali AG und westdeutscher Kali und Salz AG beschlossen. Im Osten wurden die meisten Werke dichtgemacht; Kali und Salz baute den begehrten Rohstoff von westlicher Seite aus unter der ehemaligen Grenze im Osten ab. Der Kalibergbau ernährte vordem eine ganze Region; ad hoc verloren über 20’000 Bergleute ihre Arbeit.)

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