Horst D. Deckert

Der Virus, die Lockdowns und die Linke

Als Sozialist mit revolutionärer Gesinnung seit vier Jahrzehnten bin ich bestürzt, wie die zeitgenössische Linke, ob in der Regierung, in der «Opposition», in den Gewerkschaften, am Rande der Aktivisten oder einfach als linke Medienkonsumenten, fast durchs Band weg zu einem lärmenden Vorposten der Covid-Hysteriker geworden ist, die mit beunruhigendem Vergnügen die Lockdown-Manie unterstützt.

Die Linke ist zu einem Arm des kapitalistischen Staates geworden, und ihr Erkennungsmerkmal ist es, für härtere, frühere und längere Lockdowns zu werben. Mit ihrer Vorliebe für den Lockdown, der die Arbeiterklasse vernichtet, die bürgerlichen Freiheiten zerstört und die Wissenschaft missachtet, verdient es die zeitgenössische «Linke» durchaus, dass man ihr Anführungszeichen anheftet.

Wie die ‘Linke’ bei der Herausforderung durch das Virus und die Lockdowns durchgefallen ist

Die Linke ist schon mit dem falschen Bein aus dem Bett gestiegen, indem sie Covid als viel beängstigender dargestellt hat, als es tatsächlich ist, nämlich eine schlimmere bis normale Grippesaison.

Die Linke hat sich der Lockdown-Establishment-Elite durch Aufblähung des Risikos des SARS-CoV-2-Virus angeschlossen, indem sie

  1. Todesfälle «mit» und Todesfälle «an» Covid in einen Topf wirft;
  2. positive Testergebnisse – einschliesslich falsch positiver – mit tatsächlichen klinischen Fällen gleichsetzt;
  3. die Tatsache ignoriert, dass Covid-19 fast ausschliesslich für bereits kranke ältere Menschen gefährlich ist, für alle anderen jedoch ziemlich harmlos;
  4. das Virus als eine dauerhafte Bedrohung darstellt, obwohl es sich nur um ein weiteres saisonales, mutierendes Atemwegsvirus handelt, das während seiner Sommerpause natürlich abklingt;
  5. das Konzept der natürlich erworbenen Herdenimmunität verdrängt, einschliesslich der bereits bestehenden Kreuzimmunität mit anderen Coronaviren, beides Eckpfeiler der immunologischen und virologischen Wissenschaft; und
  6. die Tatsache ignoriert, dass Covid die Seuche war, die es nie gab, weil sie bereits seit September/Oktober 2019 global zirkulierte, mit freundlicher Genehmigung des riesigen internationalen chinesischen Tourismus, ohne dass jemand etwas statistisch Ungewöhnliches in der Gesamtsterblichkeit bemerkte, bis Politiker im März 2020 eine Panik auslösten.

Ausgehend von diesem Versagen, die Daten und die grundlegenden Wissenschaft zu verstehen, war es für die Linke ein logischer Schachzug, sich der politischen Panik anzuschliessen, indem sie die unverhältnismässige und schädliche staatliche Reaktion der wirtschaftlichen Abschottung befürwortete.

Die Linke tut dies unter dem altehrwürdigen und politisch einprägsamen Slogan «Leben statt Profit». Aber es ist nur ein auswendig gelerntes Dogma, weil es versucht, die Knacknuss eines grösstenteils banalen Virus mit dem Vorschlaghammer einer tiefen wirtschaftlichen Schwächung zu zerschlagen, die zu massiven Arbeitsplatzverlusten und einem Rückgang des Lebensstandards der Arbeiterklasse führt. Sie lässt sich bedenkenlos auf ein gigantisches Schneeballsystem von horrenden Staatsschulden und Defiziten ein, die gezwungenermassen durch Sparmassnahmen, Steuererhöhungen und entgangene Opportunitätskosten bezahlt werden, die, wie immer, am stärksten auf die gegenwärtige und zukünftige Arbeiterklasse fallen werden.

Pseudowissenschaft des ‹New Normal›

Der Lockdown ist das zentrale Dogma der Pseudowissenschaft des «social distancing», eine Voodoo-Religion mit einer Vielzahl von ineffektiven, abergläubischen, placebo-artigen, demonstrativen «New Normal»-Ritualen, denen sich die Linke kritiklos angeschlossen hat: Schulschliessungen, Quarantäne von Gesunden, Plexiglas-Abschirmungen, Masken, Abstandsregeln, testen-testen-testen, Tracing, Ellbogenstösse, zwangshafter Gebrauch von Desinfektionsmitteln, ständige öffentliche Sicherheitsdurchsagen nach nordkoreanischem Vorbild, «hier warten, da nicht sitzen»-Aufkleber, Viren-Polizisten, Halleluja-Impfstoffe, Immunitätspässe, Einschränkungen öffentlicher Versammlungen, Ausgangssperren, Reisebeschränkungen, Grenzschliessungen ….

Dieses sinnlose politische und kulturelle Theater basiert auf einer übertriebenen Angst vor einem nicht sonderlich tödlichen Virus. Indem sie auch nichtssagende Slogans recykliert – «die Kurve abflachen», «das Richtige tun», «Leben retten», «die Ausbreitung verlangsamen», «gesund bleiben» – hat die von Covid entstellte Linke das kritische Denken zugunsten simpler Werbetexte aufgegeben.

Lesenswert. Der in Australien lebende Autor analysiert im weiteren die Pathologie der Linken in der Pandemie. Hier der ganze Text in englisch.

Ähnliche Nachrichten