Horst D. Deckert

Deutsche Abgeordnete in der Angst

Am 11. Juni hat der Deutsche Bundestag darüber abgestimmt, ob die «epidemischen Lage von nationaler Tragweite» weiter fortbestehen soll. Die Zahlen und Fakten sind eindeutig:

  • Seit vielen Wochen herrscht Untersterblichkeit in Europa, es sterben also weniger Menschen als normalerweise um diese Jahreszeit.
  • Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 19.
  • Der 7-Tage-R-Wert liegt bei 0,83, also deutlich unter 1.
  • Am 11. Juni waren knapp 20‘000 Intensivbetten in Deutschland belegt, der Wert ist mit leichten Schwankungen durchgehend konstant. 1400 Betten belegen Menschen, die positiv auf Corona getestet wurden – am 3. Januar waren es noch 5745.
  • Noch im April 2020 sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass «einige Dinge» so lange gelten müssten, «bis es einen Impfstoff gibt». Inzwischen gibt es vier Impfstoffe.
  • Auch sagte Merkel im April 2020: Sobald es die gesundheitliche Lage zulasse, werde das öffentliche Leben zum Zustand vor der Krise zurückkehren. «Das ist überhaupt gar keine Frage», versicherte sie.

Abstimmungsergebnis: 375 von 709 Abgeordneten stimmten für eine Verlängerung des Ausnahmezustandes. Für die Verlängerung haben gestimmt: Die Fraktionen der CDU/CSU (202 Ja-Stimmen), der SPD (119 Ja-Stimmen) und Bündnis90/Grüne (54 Ja-Stimmen). AfD, FDP, Die Linke und die fraktionslosen Abgeordneten haben Nein gestimmt.

Kommentar Corona-Transition

Positiv hervorheben müssen wir die mutigen Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD, die entgegen der Mehrheit ihrer Fraktion mit Nein gestimmt haben:

- Florian Post, SPD

- Veronika Bellmann, CDU/CSU

- Axel E. Fischer, CDU/CSU

- Hans-Jürgen Irmer, CDU/CSU

- Jens Koeppen, CDU/CSU

- Dr. Saskia Ludwig, CDU/CSU

- Sylvia Pantel, CDU/CSU

- Dr. Joachim Pfeiffer, CDU/CSU

- Jana Schimke, CDU/CSU

- Christian Freiherr von Stetten, CDU/CSU

- Dr. Dietlind Tiemann, CDU/CSU

- Arnold Vaatz, CDU/CSU

- Albert Weiler, CDU/CSU

- Ingo Wellenreuther, CDU/CSU

Vielen Dank! Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir uns entscheiden müssen: Lebensqualität oder Profitkonzentration.

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