Horst D. Deckert

Die Auslastung der Intensivbetten war zu keiner Zeit kritisch

Neben der Steigerung der PCR-Test jeweils vier Wochen vor neuen Massnahmen, manipulierten Todesfall-Zahlen ist die Auslastung der Intensivbetten die dritte Schlüsselzahl des Pandemiemanagements.

Die Auslastung der Intensivbetten stand seit März 2020 als kritischster Indikator für eine mögliche Überlastung des Gesundheitssystems fest und war der offizielle Hauptgrund für alle Massnahmen zur «Flattening the Curve» Strategie, also einer Verlangsamung der Ansteckungen.

Diese kritische Schlüsselzahl ist in den letzten Wochen aufgrund der tiefen Auslastung der Intensivbetten kaum thematisiert worden. Sie rückt nun aber aufgrund der prognostizierten 3. Welle erneut ins Zentrum.

Beim Departement für Verteidigung und Bevölkerungsschutz VBS hat man im März aufgrund der Bedeutung dieses Faktors für das Krisenmanagement umgehend ein gesamtschweizerisches Monitoringsystem für die Intensivbetten eingeführt. Dieser wichtige Wert war bis Mitte Dezember etwas versteckt auf einer Seite des Koordinierten Sanitätsdienst der Schweizer Armee (KDS) zu finden und erstaunlicherweise erst Mitte Dezember nach 9 Monaten Pandemie in das Covid-19 Dashboard des BAG aufgenommen worden.

Es gab zu keinem Zeitpunkt einen gesamtschweizerischen Engpass bei Intensivbetten

Die anschaulichste Darstellung dieser Daten findet man schon seit längerem auf der Coronavirus-Seite des SRF. Wir haben diese Grafik seit Anfang November aufgezeichnet und dabei laufend Manipulationen festgestellt. In der Grafik unten finden Sie deshalb 2 Grafiken übereinander gelegt. Die etwas hellere Schattierung in jeder der 3 Kategorien repräsentiert die Originaldaten vom 10. November 2020, die etwas dunklere die Daten vom 24. März 2021.

Die Grafik zeigt die Belegung der Intensivbetten in hellem violett im Vergleich zu den freien Betten in grau. Dunkelviolett ist die Anzahl positiv getesteter Patienten auf den Intensivstationen, was nicht bedeuten muss, dass diese Patienten wegen Covid-19 auf der Intensivstation liegen, sondern nur, dass sie positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Somit ist es auch irreführend, sie als Covid-19 Patienten zu bezeichnen. Nun lassen Sie uns hier ein paar Beobachtungen festhalten.

Seit Beginn der Corona-Krise gab es noch nie so wenig Intensivbetten wie heute

Zum Einen ist hier sichtbar, dass es zu jedem Zeitpunkt genügend freie Intensivbetten gab. Die Einführung der gestrichelten Linie für die zertifizierten Intensivbetten am 18. Dezember, also erst nach dem Höhepunkt der 2. Welle belegt, dass diese Definition für das Krisenmanagement bedeutungslos war. Der KSD hat diesen Begriff bis heute nie in seinen Daten als kritische Grösse verwendet.

Zum Zweiten ist auffällig, dass die Kapazität der Intensivbetten kontinuierlich reduziert wurde und lediglich Mitte November kurzfristig um einige Betten erhöht wurde. Aktuell ist die Kapazität so tief wie noch nie, während das Land im Würgegriff eines kostspieligen Lockdowns ist. In Deutschland, Österreich und weiteren Ländern wurde ebenfalls ein Trend zur Reduktion der Kapazität von Intensivbetten beobachtet.



Die Tatsache, dass die Intensivbettenkapazität in der 2. Welle lediglich auf die Niveau von Anfang Juli 2020 aufgestockt wurde,
belegt klar, dass das Krisenmanagement zu keinem Zeitpunkt mit einer vergleichbaren Welle wie im Frühjahr gerechnet hat. Es muss deshalb davon ausgegangen werden, dass die Horrorszenarien der Task-Force, wie zum Beispiel jenes vom 30. Oktober, nur für die externe Kommunikation gedacht und für das Krisenmanagement bedeutungslos waren.

Tatsächlich lag die Auslastung der Intensivbetten nie über 77%



Re-Check hat recherchiert, dass die Auslastung der Intensivbetten im CHUV (Centre Hospitalier Universitaire Vaudois) seit Jahren im Durchschnitt bei 90% liegt
und dies sogar als optimale Auslastung erachtet wird. Hatte die angebliche Überlastung in der Westschweiz womöglich mit wirtschaftlichen Faktoren und der permanent knappen Reserven zu tun?

Weshalb thematisiert niemand, dass die Schweiz pro Kopf über 2,5 mal weniger Intensivbettenkapazität verfügt als Deutschland? Und weshalb hat Bundesrat Alain Berset im Februar 2020 einen Gesetzesvorschlag in die Vernehmlassung geschickt, um gegen die «Überversorgung» im Gesundheitswesen in der Schweiz vorzugehen und bis zu 120 Spitäler zu schliessen und 10’000 Stellen abzubauen?

Aber trotz der geringeren Kapazität und der laufenden Reduktion gab es zu keinem Zeitpunkt einen Engpass bei den Intensivbetten. Gesundheitsminister Berset hatte zudem gegenüber dem Schweizer Radio am Anfang der 2. Welle noch versichert, dass die Kapazität bei Bedarf problemlos auf 1600 Betten ausgeweitet werden kann. Dies entsprach auch der Bettenkapazität, die im Frühjahr kurzfristig aufgebaut wurde. Allerdings wurden nach dem 10. November die Intensivbett-Daten nach unten manipuliert und der höchste Wert der Skala von 1600 auf 1400 reduziert.

Die Datenmanipulationen dienen immer dem Zweck, die Dramatik der aktuellen Lage zu erhöhen



Diese Manipulationen wurden in mindestens 6 Schritten ab dem 10. November 2020 bis Anfang Januar 2021 durchgeführt
und betrafen sowohl Auslastung wie auch Kapazität. In einzelnen Schritten wurden die Zahlen um bis zu 200 Betten an verschiedenen Punkten nach unten korrigiert.

Auffällig ist auch, dass die Gesamtauslastung im Frühjahr genau unter die Markierung der zertifizierten Betten reduziert wurden. Wollte man damit dem neu eingeführten Begriff der «zertifizierten Betten» zur Glaubwürdigkeit verhelfen? Weshalb war das im Frühjahr kein Thema? Und warum hat man die Daten in vielen kleinen Schritten nach unten korrigiert?

Die Antwort darauf ist bei genauer Betrachtung offensichtlich. Jeder dieser Schritte, von der Reduzierung der Covid-19 Bettenauslastung im Frühjahr, über die Gesamtbettenauslastung im Frühjahr und Sommer bis zur Kapazitätsreduktion über den ganzen Zeitraum war klein genug, um nicht bemerkt zu werden. Sie diente aber immer dazu den Eindruck zu erwecken, dass die 2. Welle im Vergleich zur 1. Welle höher und breiter und somit dramatischer ist als sie tatsächlich war.

Die Reduktion der Gesamtkapazität diente offensichtlich zwei Zielen:

  • Erstens wurde so suggeriert, dass die Grenze der ausbaubaren Kapazität bei 1400 und nicht 1600 Betten liegt.
  • Zweitens wurde versucht, den optischen Eindruck abzuschwächen, dass die Intensivbetten seit Frühjahr 2020 massiv abgebaut und auch in der 2. Welle nicht wieder wesentlich aufgebaut wurden. Das SRF hat zu diesem Zweck am 18. Dezember eine Beschriftungsbox genau in diesem Bereich über die Grafik eingefügt, in dem der kontinuierliche Abbau der Intensivbetten am offensichtlichsten zu erkennen war.

Die Spuren der Manipulationen führen zur Task-Force

Dieser grafische Trick ist ein Beleg dafür, dass SRF zumindest über die Zielsetzung der Manipulationen im Bilde war und aktiv mithalf. Die Rohdaten für die Grafik dürften aber eher beim Datenlieferant Icumonitoring.ch manipuliert worden sein. Dafür spricht die Information auf der Seite von Icumonitoring.ch selbst. Man informiert hier, dass Icumonitoring.ch vor allem die Vorhersage der Auslastung verbessern will und verweist auf verschiedene Publikationen die den Ansatz beschreiben. (Mehr dazu: «Die Drohung mit der Intensivbetten-Überbelegung basiert auf Zahlenmanipulationen», CT, 27.10.20)

Geleitet wird die Plattform von Prof. Thomas van Boekel, der Rahmen des Hochrechnungsmodells wurde von Christian Althaus vorgeschlagen und die Vorhersagen werden unter anderem von Melissa Penny berechnet.

Bis Ende 2020 waren alle drei in der Data-Modelling Gruppe der Task-Force beschäftigt. Althaus ist inzwischen ausgeschieden.



Wiederholt forderte Martin Ackermann als Chef der Task-Force in Medienkonferenzen härtere Massnahmen
und stützte diese Forderung mit dramatischen Prognosen. Diese wurden aber meist von Mitgliedern der Task-Force selbst erstellt und entpuppten sich bisher meist als masslos übertrieben.

Es erhärtet sich der Verdacht, dass die Task-Force die eigens geschaffene Plattform icumonitoring.ch zum Zweck der Manipulation der öffentlichen Meinung missbraucht. Darauf weisen auch die täglich aktualisierten Intensivbettendaten hin, welche seit mindestens 5 Monaten manipulativ modelliert werden.

Die Daten für die Auslastung und Kapazität der Intensivbetten wird nämlich für den Berichttag immer mit dem gleichen Muster verfälscht. Die Auslastung wird zu hoch angezeigt, die Kapaziät der freien Betten zu tief. Damit entsteht immer unterschwellig der Eindruck, dass sich die Situation aktuell verschlechtert.

Überprüft man aber am nächsten Tag die Daten für den Vortag, so wird ersichtlich, dass die Auslastung nach unten und die freie Kapazität nach oben korrigiert wurden. Diese tägliche Modellierung mit Korrekturen von teilweise über 50 Betten wurden bis Mitte Dezember sogar zurück an den KSD geliefert und von jenem publiziert. Weshalb publizieren KSD und SRF eigentlich nicht die Originaldaten des KSD sondern von Task-Force Mitgliedern modellierte Daten?

Wann wird endlich eine Untersuchung gegen die Task-Force eingeleitet?

Unsere Analyse und auch bereits veröffentlichte Recherchen zeigen auf, dass die Task-Force ein erheblicher Treiber von unverhältnismässigen und ruinösen Massnahmen sowie übertriebenen Angstszenarien ist und offensichtlich nicht in erster Linie die Gesundheit der Bevölkerung als oberstes Ziel verfolgt.

Statt mit gesundheitsfördenden Massnahmen wie Bewegung an der frischen Luft und an der Sonne das saisonale Coronavirus wie jedes Jahr zurückzudrängen, versucht man erneut mit Horrorszenarien, Lockerungen zu verhindern und die Massnahmen noch weiter zu verschärfen.

Für eine sofortige Einleitung einer Untersuchung sollte folgender Anfangsverdacht ausreichen: Die Task-Force hat am 30. Oktober und 6. November 2020 Intensivbetten-Horrorszenarien veröffentlicht, die bereits tiefere Intensivbettenzahlen für das Frühjahr ausgewiesen hatten, als die damals offiziell publizierten Zahlen. Erst ab dem 10. November wurden dann die offiziellen Zahlen von icumonitoring.ch in mehreren Schritten im gleichen Umfang nach unten korrigiert. Diese Tatsache lässt nur die Schlussfolgerung zu, dass die Task-Force die Urheberin der Manipulationen ist.

Was hat Christian Althaus eigentlich gemeint, als er bei seinem Abgang lautstark gefordert hat, «die Politik müsse der Wissenschaft auf Augenhöhe begegnen»? Meint er damit, dass die Regierung künftig ausnahmslos den Forderungen nach noch härteren Massnahmen basierend auf manipulierten Daten und unrealistischen Modellen folgen soll?

Aus politischer Sicht ist eine ausserparlamentarische und ausgewogene Untersuchungskomission mit mindestens 50 Prozent massnahmenkritischen Experten längst überfällig. Es sollte im Rahmen dieser Untersuchung auch die Frage geklärt werden, wie es möglich war, dass die Pandemiekomission mit ihrem verbindlichen Auftrag, die Schweiz für einen Pandemiefall vorzubereiten und die Regierung in einer solchen Krisensituation zu beraten, just im Frühjahr 2020 ausgehebelt wurde.

Es muss zudem davon ausgegangen werden, dass hier verschiedene Akteure wissentlich zusammenarbeiten, um die Bevölkerung in Angst zu versetzen und eine Knappheit von Intensivbetten zu suggerieren, die so nicht existiert. Es gab zwar in der Tat teilweise eine Überlastung des Personals und damit verbundene Kündigungen in der Intensivpflege. Dies hatte aber mehr mit den erschwerten Arbeitsbedingungen infolge übertriebener Massnahmen und der Unterdrückung von alternativen Behandlungsmethoden zu tun, als mit einer Knappheit von Intensivbetten.

Zusammenfassend haben wir in dieser dreiteiligen Analyse folgende Fakten festgestellt:

  • Wir testen gesunde Menschen krank, kennen jedoch die Zahl der wirklich Erkrankten nicht
  • Wir zählen viele Verstorbene, kennen jedoch die Zahl der am Virus Verstorbenen nicht
  • Wir können keine Verknappung der Intensivbetten erkennen, nur Datenmanipulationen

Die Bilanz nach einem Jahr Pandemie ist vernichtend. Die drei wichtigsten Schlüsselwerte zur Beurteilung der Krise sind entweder unbekannt oder werden verfälscht. So gesehen liegt der Bundesrat richtig, wenn er sagt, wir befänden uns im Blindflug.



Er handelt jedoch verantwortungslos, wenn er bis heute die wichtigsten Schlüsselzahlen nicht erfasst, aber weiterhin an ruinösen Massnahmen festhält.
Längst hätte er auf Sichtflug und Handbetrieb umstellen müssen, um den Absturz zu verhindern. Es ist offensichtlich, dass nicht nur die Anzeigen im Cockpit falsch sind, sondern auch die Flugverkehrskontrolle (in unserem Fall Behörden und Experten) irreführende Informationen liefern.



Nun sind erfahrene Piloten mit viel Spürsinn gefragt, die die Maschine sicher landen bevor wir die Kontrolle vollends verlieren oder der Tank leer ist.
Die Passagiere müssen nun die Initiative selbst ergreifen und sehen, ob sie geeignete Piloten in ihren Reihen finden. Die Piloten im Cockpit verfügen offensichtlich nicht über diese Erfahrung, sonst wäre der Irrflug schon längst beendet.

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Ebenfalls von Beat Süess:

Vor jeder Verschärfung der Massnahmen wurde mehr getestet, CT, 8.12.20

Blindflug Corona? Beenden wir das Würfelspiel und kehren im 2021 zu den realen Zahlen zurück, coronagate.blog, 6.1.21

In dieser Analyse zeigt der Autor, wie die Zahlen zur Covid-19-Sterblichkeit manipuliert wurden, indem

  • durch PCR-Tests an Verstorbenen zusätzliche Covid-19 Tote geschaffen wurden
  • das BAG medizinisches Personal anwies, auch PCR-Negative zu melden, deren Symptomatik Covid-19 entsprach
  • Covid-19-Verstorbene bis zurück ins Frühjahr 2020 hinzugefügt wurden und immer noch werden
  • die Medien anstatt der realen Todeszahlen 10 Prozent höhere, theoretisch berechnete Werte publizieren.

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Beat Süess ist selbständiger Berater und Coach für Strategie- und Potenzialentwicklung und baut zur Zeit eine Oase für Pferde- und Naturgestütztes Coaching auf. Er verfügt über 30 Jahre internationaler Erfahrung in operativen und strategischen Funktionen im Bereich Laboranalytik und Diagnostik. Im Besonderen hat er auch langjährige Erfahrung mit PCR- und DNA Analysesysteme von der Entwicklung bis zur Zulassung für die Diagnostik. Er ist ausgebildeter Elektroniker und Betriebsökonom MBA. Er bezeichnet sich als Autodidakt und hat eine grosse Leidenschaft für Themen rund um Mensch und Natur. Seit kurzem veröffentlich er seine Arbeiten unter https://coronagate.blog/

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