Horst D. Deckert

Die Gebrechlichkeit verdreifacht das Sterberisiko an Corona

Sehr gebrechliche COVID-19-Patienten sterben drei Mal so wahrscheinlich, wie eine Studie unter Leitung der University of Birmingham zeigt. Das gilt auch dann, wenn das Alter berücksichtigt wird. Für die Studie wurden die Daten von 5.711 Patienten mit COVID-19 aus 55 Krankenhäusern in zwölf Ländern ausgewertet.

Seniorautorin Carly Welch:

“Unsere Ergebnisse sind wichtig, da wir nachweisen konnten, dass nicht nur ein höheres Alter, sondern auch die Gebrechlichkeit, unabhängig voneinander, das Sterberisiko bei COVID-19 erhöht.“

Die Gebrechlichkeit ist ein Zustand, bei dem der Körper für die Auswirkungen der Krankheit anfälliger wird. Mittels einer ganzheitlichen Bewertung wird eine Diagnose erstellt. Dabei wird berücksichtigt, wie viel Unterstützung ein Mensch im Alltag braucht, bevor er sich unwohl fühlt. Es geht hier nicht nur um medizinische Probleme, sondern um den ganzen Menschen.

Das Risiko einer Gebrechlichkeit erhöht sich mit zunehmendem Alter. Sie kann jedoch in verschiedenen Altersstufen auftreten. Die Geriatric Medicine Research Collaborative, das Expertengremium hinter der Studie, fordert jetzt eine verbesserte globale Gesundheitspolitik, da der Nachweis vorliege, dass Gebrechlichkeit unabhängig von einem höheren Alter das Sterberisiko bei COVID-19 erhöht.

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