
Die skandalöse Reduzierung von Intensivkapazitäten inmitten einer „epidemischen Lage nationaler Tragweite”, deren vordringliche Bedrohung doch angeblich in eben einer Überlastung der intensivmedizinischen Versorgung bestehen soll, ist ein in der politischen Debatte praktisch ausgeblendeter, juristisch und journalistisch bis heute nicht aufgeklärter Skandal – obwohl es selbst bei den niedrigsten Zählungen von nur rund 4.000 abgebauten Betten um eine künstliche Verknappung des Angebots in einer Größenordnung handelt, die deutlich über der aller als „Covid-Intensivpatienten” gelisteten aktuellen ITS-Hospitalisierungen liegt. Dass angesichts dieser von der Politik entweder dilettantisch hingenommenen oder vorsätzlich herbeigeführten Krise erneute Freiheitsbeschränkungen im großen Stil anlaufen, wäre auch schon ohne die falschen Versprechen der Impfkampagne eine Ungeheuerlichkeit.
Womöglich jedoch gibt es die behauptete Überlastungssituation ja auch überhaupt nicht – wieder einmal; jedenfalls nicht stärker als in vor Corona immer dagewesenen regionalen und saisonalen Spitzenlasten. Die angebliche Beinahe-Triage-Situation der letzten Welle im Winter 2020/21, war jedenfalls ein Schwindel, wie sogar der Bundesrechnungshof mittlerweile offiziell bestätigt hat. Auch das hat niemanden weiters interessiert – schlimmer noch: Die Enthüllungen bedingten noch nicht einmal ein gewachsenes Misstrauen gegen die erneuten Katastrophenbeschwörungen der Intensivmediziner und der als Profit Center geführten deutschen Kliniken. In dieser sogenannten Pandemie ist die Bereitschaft der Deutschen, sich tapfer und unbeirrt immer schamloser belügen und ins Bockshorn zu lassen, schier grenzenlos.
Die Bereitschaft, sich belügen zu lassen
Steigt man etwa tiefer ein und blickt auf die Details, tun sich Abgründe auf – und zwar nicht nur, was die Kapazitäten und Belegungsrechten generell betrifft, sondern auch die Zählweise, wie die hospitalisierten „Corona-Fälle” zustande kommen. Wer sich etwa die Daten des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) zu Gemüte führt, stellt Erstaunliches fest – belegen diese doch einmal mehr die massiven Manipulationen, die bei den Angaben über die Krankenhausbelegung mit angeblichen Covid-19-Fällen betrieben werden. Für den letzten Winter 2020/21 weisen diese etwa aus, dass der Anteil der Covid-19-Fälle mit akuten Atemwegserkrankungen an allen stationär als solche aufgenommenen Covid-Fällen (die alle als „schwere Verläufen” und „hospitalisierte Covid-Patienten” gelten) bei teilweise nur bei etwas mehr als 50 Prozent lag. Bei allen bei den übrigen angeblichen Covid-Fällen handelte es sich in Wahrheit um völlig andere Krankheitsbilder wie Herzinfarkte, Harnwegsinfektionen, schwere Diabetes oder Beinbrüche handelte. Covid-19 war in diesen Fällen durchweg nur eine – oft zufällig durch Abstrich erst bemerkte – Nebendiagnose und untergeordnete Nebenerkrankung, keinesfalls aber die Ursache für die Hospitalisierung. Diese wäre auch ganz ohne Covid erforderlich geworden.
Nicht weniger brisant sind die Angaben bezüglich der intensivmedizinischen Fälle, bei denen es sich nicht um Atemwegserkrankungen handelte. Die Zahl an Herzinfarkten, Krebsbehandlungen und Schlaganfällen stieg auch hier 2020 im Vergleich zu 2019 signifikant an. Dies legt zumindest plausibel den Verdacht nahe, dass es sich um Krankheiten infolge verschobener Behandlungen und verzögerter Vorsorgeuntersuchungen wegen des ersten Lockdowns handelt – die dann ihrerseits wieder Belegungen auf den Stationen erfordern und somit die Kapazitäten hausgemacht schmälern.
Von wegen Kollaps
Und schließlich geht aus den Daten auch noch hervor, dass die bisherigen Lockdowns jeweils just zu Zeitpunkten begannen, in denen die Auslastung der Krankenhäuser erheblich unter derjenigen von 2019 lag. Dies ist insofern bemerkenswert, als die reale Kliniksituationen folglich in fundamentalem Widerspruch zu dem jeweils in der Öffentlichkeit durch dramatische Schilderungen und Drohungen gezielt erweckten Eindruck eines unmittelbar bevorstehenden Kollapses ihn Gesundheitswesen stand, welcher nur noch durch die Stilllegung des öffentlichen Lebens abgewendet werden konnte.
Aufgrund von Abrechnungsdaten der Krankenhäuser kamen Experten eines vom Gesundheitsministerium selbst einberufenen Beirates kurz vor dem – dann fast achtmonatigen – „Wellenbrecher-Lockdown” zu dem Ergebnis, dass „eine flächendeckende Freihaltung von Bettenkapazitäten wie auch der Aufbau von Kapazitäten für die intensivmedizinische Behandlung” sowie „eine Verlängerung der finanziellen Hilfen nach Paragraf 21 KHG (Freihaltepauschalen und Pauschale für zusätzliche Intensivbetten) für die Krankenhäuser über den 30. September 2020 hinaus in der aktuellen Form“ nicht mehr erforderlich sei.
Jens Spahns Gesundheitsministerium war also bereits seit Sommer 2020 bekannt, dass Covid-19 zu keinem Zeitpunkt die strukturelle Gefahr für das deutsche Gesundheitssystem darstellte, als die es von Anfang in panikartigen Beschwörungen dargestellt wurde (und bis heute wird).
Alles wieder wie vor einem Jahr
Schlimmer noch: Die Politik wusste, dass die teure Bereitstellung von zusätzlichen Krankenhauskapazitäten von den eigenen Experten der Regierung als nicht notwendig erachtet wurde, und sie sah weg, als die Kliniken mit dem Wegfall der Freihaltepauschalen und Staatsgeldern für Intensivkapazitäten im großen Stil Betten abbauten (und nichts taten, um mehr Pflegepersonal zu gewinnen). Rationalisierung und Kosteneffizienz scheinen im Vordergrund gestanden zu haben, während das Land im bleiernen Lockdown war; einem Lockdown, der mit all seinen wirtschaftlichen Folgen in Kauf genommen wurde in vollem Bewusstsein der harmlosen Realität und im Wissen um Fakten, die ihn nicht einmal ansatzweise gerechtfertigt hätten.
Wer mag die Hand dafür ins Feuer legen, dass es derzeit nicht genau wieder so abläuft – und zwar, wohlgemerkt, ganz unabhängig von der Frage nach der Verteilung Geimpfter und Ungeimpfter in den Kliniken (dies ist ein eigenes Thema, bei dem es ebenfalls um Manipulation geht, das an dieser Stelle jedoch nicht behandelt werden soll)? Wenn wir heute hören, die „Hospitalisierungs-Inzidenz“ liege bei 5,37, was bedeutet dies konkret=? Wer liegt hier wo wegen was? Das „an und mit Covid“ war ein Ur-Ärgernis seit Beginn der Krise vor bald zwei Jahren, vor allem auch bei den angeblichen Todesfällen. Nachdem es nun schon in den zweiten Corona-Winter geht – mit düsteren Perspektiven, die alle Hoffnungen auf ein Ende der Psychose über Jahre hinaus zunichte machen -, dürfen und können wir uns bewusste Schlampigkeiten, Irreführungen und Täuschungen nicht einen Tag länger mehr bieten lassen.