Horst D. Deckert

Frankreichs pensionierte Generäle ermahnen die Politik und warnen vor einem Bürgerkrieg

In Frankreich haben Ex-Militärs einen offenen Brief an die Politik verfasst. Sie machen darin unmissverständlich klar, dass Frankreich unweigerlich in einen blutigen Bürgerkrieg abgleiten wird, sollte die Politik nicht umgehend umsteuern. Verantwortlich sehen sie dafür den Islamismus genauso wie den Kulturmarxismus und die Entfernung der politischen Klasse von der Realität des Volkes. Die Aussagen passen zu dem, was Macron selbst andeutungsweise über die nähere bis mittlere Zukunft des Landes äußerte. Ein Problembewusstsein scheint im Elysee Palast also durchaus zu existieren, auch hinsichtlich des Kulturmarxismus. Es stellt sich daher die Frage, ob es nicht vielleicht schon zu spät sein könnte.

 

Valeurs Actuelles: „Für eine Rückkehr der politischen Klasse zur Ehrenhaftigkeit“

 

Auf Initiative des Offiziers und Betreibers der Webseite Place d‘Armes Jean-Pierre Fabre-Bernadac haben etwa zwanzig Generäle, hundert hohe Offiziere und mehr als tausend weitere Militärangehörige einen Aufruf zur Rückkehr zu Ehre und Pflicht innerhalb der politischen Klasse unterzeichnet.

 

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren der Regierung, sehr geehrte Damen und Herren des Parlaments.

 

Wir leben in sehr ernsten Zeiten. Frankreich ist in Gefahr, mehrere tödliche Bedrohungen stehen uns gegenüber. Wir, die wir auch im Ruhestand Soldaten Frankreichs bleiben, können unter den gegenwärtigen Umständen nicht gleichgültig bleiben gegenüber dem Schicksal unseres schönen Landes.

Die Fahne der Trikolore ist für uns nicht nur ein Stück Stoff. Sie symbolisiert die Tradition derer, die über die Jahrhunderte hinweg unabhängig von ihrer Hautfarbe oder ihres Glaubens Frankreich gedient haben und ihr Leben für Frankreich opferten. Auf dieser Fahne finden wir in goldenen Lettern die Worte „Honneur et Patrie“. Unsere Ehre besteht heute darin, die Desintegration unseres Landes anzuprangern.

Wir erleben einen Niedergang, der durch eine spezielle Form des Antirassismus verursacht wird und nur ein Ziel hat: Auf unserem Boden ein Unbehagen, ja Hass zwischen den Gemeinschaften zu schaffen. Heute sprechen einige von Rassismus, Indigenismus und dekolonialen Theorien. Die Begriffe aber signalisieren, dass es ein Rassenkrieg ist, den diese hasserfüllten und fanatischen Unterstützer wollen. Sie verachten unser Land, dessen Traditionen und Kultur, und sie wollen es auflösen, indem sie seine Vergangenheit und seine Geschichte wegreißen. sie greifen dafür Statuen mit früherer militärischer und ziviler Herrlichkeiten an und beginnen jahrhundertealte Begriffe zu dekonstruieren.

Wir erleben eine Desintegration, die einhergeht mit dem Islamismus und den Mobs aus den Vorstädten und der Folge, dass viele Gebiete unseres Landes vom Rest getrennt werden, in denen Dogmen vorherrschen, die im Widerspruch zu unserer Verfassung stehen. Jeder Franzose, egal ob er gläubig ist oder nicht, muss aber überall in Frankreich zu Hause sein dürfen; es kann und darf keinen Ort oder Bezirk geben, in dem die Gesetze der Republik nicht gelten.

Es ist höchste Zeit, da bei Demonstrationen wie jenen der Gelbwesten die Ordnungskräfte den Franzosen als Sündenböcke gegenüberstehen, und sie nur diesen ihre Verzweiflung entgegenbringen können, so dass der Hass Vorrang vor der Brüderlichkeit erhält. All dies, während vermummte Opportunisten Geschäfte plündern und eben diese Ordnungskräfte bedrohen. Die Ordnungskräfte selbst jedoch setzten nur all jene – manchmal widersprüchlichen – Richtlinien um, die ihnen politische Verantwortungsträger vorgeben.

Die Gefahr steigt immer weiter, die Gewalt nimmt tagtäglich zu. Wer hätte vor zehn Jahren vorausgesagt, dass ein Lehrer eines Tages vor seiner Schule enthauptet werden würde? Als lebenslange Diener der Nation und als Soldaten mit der Bereitschaft, unser Leben zu geben, können wir keine passiven Zuschauer dieser Entwicklung bleiben.

Deshalb müssen diejenigen, die unser Land führen, unbedingt den nötigen Mut aufbringen, diese Gefahren zu beseitigen. Hierfür reicht es oft aus, die bereits bestehenden Gesetze ohne Schwachstellen anzuwenden. Vergessen Sie nicht, dass eine große Mehrheit unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger wie wir die Nase voll hat von Ihrem zaudernden und schuldbewussten Schweigen.

Wie Kardinal Mercier, Primas von Belgien, sagte: “Wenn die Klugheit überall ist, dann ist der Mut nirgends.” Also, meine Damen und Herren, genug gezögert, die Stunde ist ernst und die Arbeit ist kolossal; verschwenden Sie keine Zeit und seien Sie versichert, dass wir bereit stehen werden, die Politik zu unterstützen, wenn sie damit beginnt, die Nation zu beschützen.

Sollte andererseits jedoch nichts unternommen werden, dann sich der Zerfall unserer Gesellschaft unaufhaltsam weiter ausbreiten. Letztendlich würde dies zu einer Explosion führen, woraufhin unsere aktiven Kameraden eingreifen müssten, um in einer gefährlichen Mission auf unserem nationalen Territorium den Schutz unserer zivilisatorischen Werte und den Schutz unserer Landsleute zu gewährleisten.

Für uns gibt es keine Zeit mehr für Zögerlichkeit. Denn ansonsten könnte das anwachsende Chaos morgen schon in einen Bürgerkrieg kulminieren. Dessen Todesopfer, für die Sie verantwortlich sein werden, würden in die Tausende gehen.

Quelle Titelbild

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