Horst D. Deckert

Für unsere Mamas und Kinder: Muttertag erinnert uns, wofür wir kämpfen

Am heutigen Sonntag ist wieder Muttertag. Aber es ist gewissermaßen ein anderer Tag als in früheren Jahren. Denn mittlerweile bringt die Politik mit ihren absurden Maßnahmen unsagbares Leid über die Familien. Umso wichtiger ist es, sich an das starke Band zwischen Müttern und ihren Kindern zu erinnern. Daraus gilt es Kraft zu schöpfen und die Energie zu bündeln. 

Kommentar von Alfons Kluibenschädl

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Das Leid kann sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Viele Menschen müssen heute das Test-Regime der Regierung in Anspruch nehmen, um überhaupt ihre Mutter unter strengsten und teils menschenunwürdigen Umständen in einem Pflegeheim besuchen zu können. Dort sind unzählige Mütter seit über einem Jahr weggesperrt. Es ist ein unwürdiger Umgang mit den Alten, bei man sich immer wieder fragt: Haben unsere Politiker denn keine Mutter oder Oma, die sie lieben und denen sie ein solches Leid nicht antun wollten? Warum tun sie es dann?

Viele Menschen können ihre Eltern gar nicht sehen

Andere können ihre Mütter gar nicht sehen. Meiner Herzallerliebsten, deren Eltern nicht einmal eine Autostunde entfernt in Bayern wohnen, bleibt es das zweite Jahr in Folge verwehrt, ihre Mutter zumindest zum Muttertag zu sehen. Aufgrund total sinnloser Regeln beim Grenzübertritt müsste sie in beide Richtungen fünf Tage lang in Quarantäne. Dabei wohnen sowohl wir als auch ihre Eltern in einem kleinen Weiler. Dort wäre die ohnehin aufgebauschte Ansteckungsgefahr nicht einmal so recht gegeben, wenn man es „darauf anlegte“.

Aber im Spiel der Zahlen und Inzidenzen ist das alles nicht von Belang. Seit inzwischen einem halben Jahr hat sie ihre Mutter nicht mehr gesehen. So nah und doch so fern: Und kein noch so netter Anruf am Telefon kann die Nähe zwischen einer Mutter und ihrem Kind ersetzen. Den Kummer ansehen zu müssen, weil es die Politik verbietet, ist auch für gestandene Mannsbilder herzzerreißend. Und aus meiner Wiege Tirol kenne ich viele Leute denen es ähnlich geht, die etwa in Innsbruck wohnen, aber deren Eltern in Südtirol wohnen. Für diese Familien ist der Brenner wieder zur harten Grenze geworden.

Mütter müssen Leid ihrer Kinder mitansehen

Und wiederum andere sind selbst Mütter. Vielleicht haben sie das Glück, so wenigstens ihre Kinder bei sich haben zu können. Aber sie wissen auch: Schon morgen müssen ihre geliebten Kinder wieder in die Hölle des Alltags. Morgen müssen sie sich wieder ein Staberl in die Nase rammen, um zu beweisen, dass sie gesund sind. Morgen müssen sie wieder den ganzen Tag mit einem Gesichtsfetzen herumlaufen, ihr Lächeln ebenso wie ihr Weinen verstecken, weil ein Gscheidwaschl behauptet, sie wären „Superspreader“.

Es ist ein Gefühl, das ich als Sohn, Enkel und großer Bruder nur aus einer anderen Warte kenne. Darum zitiere ich die Worte unserer Chefredakteurin Elsa Mittmannsgruber, selbst eine Mama, aus ihrem Telegram-Kanal:

„Die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind ist die größte und reinste Liebe. Gleichzeitig ist es der größte Schmerz, wenn das Kind leidet. Gerade das macht die derzeitige Situation für viele Eltern umso unerträglicher. Im Schmerz entwickeln wir aber auch ungeahnte Kräfte. Jeder kennt die Geschichte von Müttern, die plötzlich Autos heben können, weil das Kind darunter eingeklemmt ist. Diese Kräfte gilt es jetzt zu bündeln. Geben wir alles, damit das Leid für unsere Kinder aufhört.“

Liebe Mamis! Ich weiß, ihr alle kämpft! Deshalb wünsche ich euch ganz viel Kraft und Energie zum Muttertag und verspreche euch, mit euch für unsere Kinder zu kämpfen! Alles Liebe ❤ Ihr seid toll!

In der Krise findet der Muttertag zum Sinn zurück

Einen letzten Aspekt möchte ich aber auch noch in Erinnerung rufen, inwiefern dieser Muttertag anders ist. Früher stand ich diesem Tag kritisch gegenüber. Denn ich liebe, ehre und schätze meine Mutter natürlich an jedem Tag des Jahres – und sah ihn längst nur mehr als Tag, an welchem der Blumenhandel den größten Umsatz des Jahres einfährt. Die Kommerzialisierung ist eine Kritik, die auch die Erfinderin des – in Österreich übrigens erst seit 1924 begangenen – Muttertages bereits teilte.

In der ärgsten Not verschiebt sich diese Perspektive aber schnell. Die Floristen gehören längst zu den geschundenen Betrieben, die nach Lockdowns um das nackte Überleben kämpfen und im Muttertag so etwas wie den letzten Rettungsanker sehen, um nicht bald vor den Scherben ihrer Existenz zu stehen. Und der ursprüngliche, symbolische Charakter des Tages ist wieder umso wichtiger. Bei der Bewerbung blieb diesmal daher auch der Pomp der letzten Jahre aus: Es war in der Regel ein dezentes, unoffensives Angebot, der liebsten Mama eine kleine Aufmerksamkeit zu schenken.

Ein starkes Band zeigt, wofür es sich zu kämpfen lohnt

Es ist diesmal ein Tag, an dem wir uns an alle Opfer und alle Hingabe erinnern können, die unsere Mütter, die uns neun Monate unter dem Herzen trugen und dann voller Liebe großzogen, für uns brachten. Es soll ein Tag sein, an dem wir uns wieder an das Wichtige im Leben erinnern: Die Liebe und die Fürsorge zwischen den Generationen einer Familie. Diese ist der sichere Hafen in Zeiten der Not und zugleich die Keimzelle jedes selbstbewussten Handelns in der großen, weiten Welt.

Und somit soll es ein Tag sein, an dem wir Kraft schöpfen, um für all diese Generationen – Großeltern, Eltern und Kinder – für ein Ende dieses Wahnsinns zu kämpfen, der uns alle so in Not und Kummer stürzt. Egal, ob wir unsere Mütter oder Kinder heute sehen können: Es ist dieses zarte, aber starke Band, welches uns täglich zeigt, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Reichen wir uns die Hände und seien wir stark für unsere Mütter und für unsere Kinder.

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