Horst D. Deckert

In der Region Loreto in Peru wurden Covid-19-Tote in Massengräbern verscharrt

Überall auf der Welt haben ungerechtfertigte Corona-Massnahmen im vergangenen Jahr für Trauer und Leid gesorgt. Doch wer denkt, er habe den Gipfel der Unmenschlichkeit bereits kennengelernt, wird immer wieder eines Besseren belehrt.

Wie das peruanische Medienportal OjoPúblico kürzlich berichtete, wurden in der Verwaltungsregion Loreto im Nordosten des Landes ab April 2020 über 400 vermeintliche Covid-19-Tote in Massengräbern verscharrt. Auf einem 2500 Quadratmeter grossen, improvisierten Friedhof, etwa 15 Minuten von der Regionalhauptstadt Iquitos entfernt.

Bei diesen Bestattungen wurden Gesundheitsprotokolle verletzt, die betroffenen Familien wurden weder konsultiert noch informiert. Ein Register der Verstorbenen gibt es nicht, Totenscheine wurden nicht ausgestellt.

Den Familienangehörigen wurde von den verantwortlichen Behörden nur mitgeteilt, man würde ihre verstorbenen Verwandten kremieren und ihnen danach ihre Asche zukommen lassen. Was jedoch nicht geschah. Erst nachdem die Tageszeitung La Región am 1. Juli 2020 über die «heimlichen» Massenbegräbnisse berichtet hatte, erfuhren die Angehörigen vom Schicksal ihrer Lieben.

Anfang Juli 2020 informierte das Büro des Ombudsmannes, dass insgesamt 406 Personen in dieser neuen Bestattungszone begraben wurden, vonseiten der Angehörigen würden 148 Anträge auf Exhumierung und Identifizierung vorliegen.

Mittlerweile haben sich 60 Familien aus dem Amazonasgebiet in einem Kollektiv organisiert, sie fordern die Exhumierung und Identifizierung ihrer Angehörigen, liess OjoPúblico wissen. Eine Anfrage des Medienportals bei der Regionalregierung von Loreto, in der um eine «dringliche Aufklärung» des Sachverhalts gebeten wurde, brachte keine Ergebnisse. Die Behörde antwortete nicht.

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