Horst D. Deckert

In Lateinamerika sind bereits 26 Millionen Arbeitsplätze verlorengegangen

In Lateinamerika und der Karibik sind seit Beginn der Corona-Pandemie etwa 26 Millionen Arbeitsplätze verlorengegangen. Dies berichtete die Zeitung El País in Costa Rica in Bezugnahme auf die Nachrichtenagentur Prensa Latina.

Aus einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) geht hervor, dass das Jahr 2021 mit einem «komplexen Arbeitspanorama» begann, das durch neue Ansteckungswellen und langsame Impfprozesse geprägt war, die eine Erholung des Arbeitsmarktes erschwerten.

Eine «bessere Normalität» erfordere ehrgeizige Massnahmen, die es ermöglichten, sich von den Rückschlägen in der Arbeitswelt zu erholen, erklärte Vinícius Pinheiro. Der ILO-Direktor für Lateinamerika und die Karibik, sprach sich «für die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsmöglichkeiten und einen wirtschaftlichen Aufschwung mit mehr und besseren Jobs aus».

Es sei an der Zeit, sich mit den bestehenden Arbeitsbedingungen in der Region zu befassen, denn diese hätten die Auswirkungen des Gesundheitsnotstandes in Lateinamerika noch verschärft. Der ILO-Vertreter verwies unter anderem auf «den hohen Grad an Informalität, den geringen fiskalischen Spielraum, die anhaltende Ungleichheit, die niedrige Produktivität und die geringe soziale Absicherung». Dazu kämen Probleme wie Kinder- und Zwangsarbeit.

Der Bericht stellt auch fest, dass der Mangel an «formeller Arbeit» bei bestimmten Bevölkerungsgruppen – wie jungen Menschen und Frauen – deutlicher zutage tritt, da diese grössere Schwierigkeiten haben, einen festen Arbeitsplatz zu finden.

Die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung für 2021 seien «bescheiden und immer noch sehr unsicher». Gleichzeitig wurde vor zu hohen Erwartungen an eine Erholung des Arbeitsmarkts gewarnt.

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