Horst D. Deckert

In Mexiko blüht der Handel mit gefälschten Impfprodukten

Die Angst vor dem «tödlichen» Coronavirus belebt in Mexiko den Handel mit gefälschten Impfstoffen. Wie die Tageszeitung Ojo Público kürzlich informierte, haben die Gesundheitsbehörden «in den letzten 40 Tagen sechs Warnungen vor gefälschten Impfstoffen» herausgegeben, die im Land im Umlauf sind.

Ein Fall, der Aufmerksamkeit erregte, ereignete sich in San Nicolás de los Garza, der reichsten Gemeinde Mexikos im Bundesstaat Nuevo León. Im Fokus stand der Impfstoff BNT162b2 von Pfizer/BioNTech. «Vor zwei Monaten verbreiteten sich Gerüchte darüber, dass eine Privatklinik den Impfstoff für 552 Dollar anbietet», schrieb Ojo Público. Die Klinik habe damit geworben, dass es nicht notwendig sei, die von den Behörden festgelegte Altersgrenze abzuwarten.

Grosser Andrang

Der Andrang war gross, die Polizei schritt ein, und nachdem sich herausgestellt hatte, dass es sich um ein gefälschtes Produkt handelte, wurden sechs Personen verhaftet. Laut Ojo Público wurde die Substanz, deren Zusammensetzung bisher nicht bekannt ist, an 80 Patienten verabreicht. Informationen darüber, ob die Impfungen «unerwünschte Reaktionen hervorriefen» gebe es nicht.

Das Pharmaunternehmen Pfizer habe bestätigt, dass die gefundene Charge nicht von ihrem Unternehmen hergestellt wurde. Sowohl die Glasampullen als auch das Etikett wiesen Abweichungen auf, schrieb Ojo Público weiter.

Schon Ende März warnte die WHO vor gefälschten Vakzinen des Unternehmens Pfizer/BioNTech in Mexiko. Kriminelle Banden würden diese im «deepweb» vertreiben und für diesen Zweck sogar leere Originalfläschchen wieder auffüllen.

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