Horst D. Deckert

Jugend marschiert – im politisch korrekten Klima-Vollrausch

FFF-Hysteriker (Foto:Imago)

Der Vorfall ist schon ein paar Tage her, er lohnt aber nochmals betrachtet und frisch zugeordnet zu werden. Immer wieder platzt stinknormalen Menschen der Kragen, wenn sie erkennen müssen, welcher Irrsinn sich heutzutage ausbreitet und eine ganze Gesellschaft in die Knie zwingt. Erzwungen werden Debatten und Auseinandersetzungen durch ferngesteuerte außerparlamentarische Gruppen, die sich als Teil einer neuen gesellschaftlichen Moralaristokratie begreifen. Diese neuen Scheinheiligen kommen aus dem neosozialistischen Lager der übelsten Fundamentalisten und sind …. oftmals blutjung!

Sarah-Lee Heinrich – sie hat überhaupt keine Sprache, sie kann gar nicht sprechen, haben wir gerade gesehen. Das sind wieder Kinder, die nicht lesen. Das ist diese Generation, von der ich immer wieder merke, wie sprachlos sie ist, wie unfähig, mit Worten umzugehen“, gab unlängst die verdienstvolle Elke Heidenreich zu Protokoll – und es machte die große Runde. Aber wurde es denn wirklich verstanden, was Frau Heidenreich uns allen sagen wollte? Sie ergänzte schließlich noch: „Sie ist Sprecherin der Grünen Jugend. Sie kann ja gar nicht sprechen. Sie muss ja erst mal lernen, richtig zu formulieren. Dass man sagt, Hauptsache divers, Hauptsache Migrationshintergrund, Hauptsache Quote. Das ist eben der falsche Weg.“

Fremdgestalteter öffentlicher Raum

Mit solchen Aussagen macht man sich nunmehr keine Freunde, denn das Lager der sich sakrosankt wähnenden Hypermoralisten duldet nur symbolische Hexenverbrennungen aber keinen Widerspruch. In den Foren des Netzes blieben uns diese Aussagen zwar erhalten, aber der öffentliche Raum ist weitgehend fremdgestaltet, hegemonal kontrolliert und derartige Äußerungen werden entweder bagatellisert, verschwiegen oder von Heerscharen der Hypermoralisten schärfstens und brutal angegriffen. Elke Heidenreich brachte das mutig Gesagte noch während der Sendung einen Twitter-Shitstorm ein, was heutzutage eben als politisch korrekter Moralkrawall Standard ist und quasi als Rollkommando der Gutmenschen allgegenwärtig: „Ohne Shitstorm wirst Du nicht ernst genommen!“ meinen immer mehr genervte Liberale und moderat Linke.

Und für immer mehr Mutige zählt der Satz: „Da macht die mit solchen Aussagen doch das Geschäft der AfD!“ nicht mehr. Entweder ist eine Aussage wahr oder falsch. Sie wird weder wahrer noch falscher, wenn sie ein ungeliebter Protagonist vertritt. Für ein muffig urbanes linkes Milieu scheinen hier aber offensichtlich Ungeheuerlichkeiten geäußert worden zu sein, denn Meinung unterliegt der Kontrolle und ist nicht mehr das Stück Freiheit, welches es gestern noch war. Aber die sattelfeste Heidenreich legte nach, lieferte noch mehr Empörungsgründe für die Twitter-Gesinnungspolizisten und brachte bei ihnen die Sicherungen zum durchknallen.

Mit folgenden Worten: „Herrje, jeder will unbedingt in jedem Satz mit genannt und beachtet sein. Eine einbeinige chinesische Taubstumme mit Migrationshintergrund – ich weiß es nicht, also was kommt noch alles –, die gerade zum Protestantismus konvertiert ist, fühlt sich dann nicht angesprochen, wenn ich irgendwie über Protestanten rede. Ich werde noch verrückt. Also ich möchte, dass wir wieder zu einer Art Normalität zurückkehren.“ Das wünschen sich in diesem Land längst Millionen Menschen, die Rückkehr zur Normalität und nicht den aufgezwungenen Alltag in einem Saustall, der von Sektierern bewacht wird.

Die NSDAP war jugendlicher als die Grünen

Auch für die Lage der Union fand die profilierte und renommierte Literaturkritikerin, die über viele Jahre für uns Anblick von anspruchsvoller Normalität und freiheitlichem Geistesleben war, scharfe Worte. Das Programm der Unionisten sei „nur noch Machterhalt„, also nichts und wieder nichts. Die große Leere der Lusche Laschet. Wo Elke recht hat, hat sie recht. Sie fragte scharf, was dieser „moderne Konservatismus denn sein soll“ und forderte klare Positionen: „Dann seid doch konservativ. Ist doch ok.“ Bezogen auf die Jugendhoffnungen der Partei und auf einen Nachwuchs, der das sinkende Schiff nicht verlassen, sondern retten soll, merkte sie eher resignierend an: „Ich kann das gar nicht verstehen, was in dieser Partei im Moment eigentlich passiert. Philipp Amthor ist jetzt schon älter als ich, und ich bin 80.“ CDU – das tut weh!

Der Fall Heidenreich, an den – wie gesagt – zu erinnern lohnt, ist nur ein signifikantes Beispiel für den installierten Mechanismus, der zum fortwährender massiver Angriff auf das Grundgesetz geworden ist und seinerseits eigentlich längst ein Fall für den Verfassungsschutz wäre: Vertreter des offiziellen Mainstream-Diktats und der neuen ökosozialistischen Normen, welche alle Kritiker attackieren und versuchen mundtot zu machen, sich selbst aber den absoluten Freiraum für Meinungsäußerungen und Meinungskampf bis auf die Straßen zubilligen.

So kommt ein alter Slogan wieder zum Vorschein, der an die Straßenschlachten in der Weimarer Republik erinnert und damit an das Ende der ersten deutschen Demokratie erinnert, auf welche zwei (!) scheußliche Diktaturen auf deutschem Boden folgten: „Die Straße frei, SA marschiert!“. Manchmal reicht schon eine Überschrift um zu erkennen, was los ist: „Bei Klima-Demo – Polizist mit Fahnenstange attackiert und verletzt“ meldet aktuell die Berliner „B.Z.„. Die „Klimajugend“ marschiert auf, um den Ampel-Sondierern Vorschriften zu machen. Nicht die gewählten Parteien und Volksvertreter sollen entscheiden, was in diesem Land so läuft – nein, das übernehmen die radikalsten Elemente im Namen der Jugend, die im Namen einer auserwählten höheren Moral auch Polizisten mit einer Fahnenstange angreifen und damit demonstrieren, daß sie Mord und Totschlag im Namen der „guten Sache“ für gerechtfertigt halten.

Eine Form von Jugendwahnsinnigkeit

Es ist eine Form von Jugendwahnsinnigkeit, welche deshalb so gravierend und bedenklich ist, weil kaum einer von denen, die die verteufelten CO2-„Abgase“ bekämpfen wollen, mehr die fragile Grenze zwischen Klimawandel und Klimaregion erkennt. Welche dieser grölenden Gretas hat denn als Schulschwänzer soviel Fundamentalwissen, um physikalische, geografische, atmosphärische oder sonneneruptive Einflussfaktoren auf Wetter, Umwelt und Klima auch nur ansatzweise zu erklären geschweige denn in eine sinnvolle Aussage zu überführen? „Klimawandel“ ist weder eindimensional noch global, sondern eine hochkomplexe Materie, welche sich weder auf einfache Formeln noch auf billige politische Erklärungen reduzieren läßt. Aber trotzdem werden „Leugner“, „Zögerer“ oder Andersdenkende verteufelt und beschimpft und, wenn erforderlich, Polizisten angegriffen und verletzt. Sind dies etwa „jugendgerechte Umgangsformen“? Nein: Es ist eine art SA mit neuem Gesicht.

Denn die SA – wie auch die ursprüngliche NSDAP – waren, heute kaum noch in den Hirnen präsent, vor allem eine Jugendbewegung: 1933 waren 42,2 Prozent der Parteimitglieder 30 Jahre und jünger. Zum Vergleich: Bei den Grünen waren 2020 nur 18 Prozent der Mitglieder 30 Jahre und jünger; verglichen mit der damaligen „politischen Jugend“ ist sie eine Partei der alten „Knacker*Innen“. Die CDU schafft es gar nur auf 5 Prozent in dieser Altersgruppe. Abwarten: Das Aussterben ist vorprogrammiert.

Die gezielten Attacken der Minderheitenlinken haben wie damals bei der SA ein wahres und zentrales Hauptmotiv – nämlich die Zerstörung der Reste bürgerlicher Gesellschaft und die Einführung einer diesmal ökosozialistischen Moraldiktatur. Insofern geht es also weder ums Klima noch um irgendeine Form von Gerechtigkeit. Es geht um die Träume alter Marxisten und ewig gestriger Sozialisten. Diese Jugend ist uralt. Und es ist nicht einmal die „echte“ Jugend, denn die wählte bei der Bundestagswahl in großem Umfang (in manchen Bundesländern sogar auf Platz 1) die FDP. Was das wohl zu bedeuten hat.

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