Horst D. Deckert

Klaus Schwab, Atombombenhändler und totalitärer Machtmensch

Die öffentlich einsehbaren Biografien des neuen obersten Wohltäters der Welt Klaus Schwab sind allesamt ziemlich geleckt. Das ist kein Wunder in Anbetracht des Einflusses, den der Gründer des globalen Elitennetzwerks des Weltwirtschaftsforums ausüben kann. Eventuell, ließe sich einwenden, ist Schwab auch einfach nur ein sehr kompetenter, integerer und ein bisschen langweiliger Mann, über den es nichts böses zu berichten gibt. Dieser Vorstellung widerspricht ein etwas länglich geratener Artikel über Schwab, in dem seine Familienhintergründe und die langjährige Karriere beim schweizerischen Maschinenbauer Sulzer AG beleuchtet wird. Das Portrait offenbart tiefe Abgründe eines hochtalentierten Menschen, der schon in jungen Jahren von der absoluten Macht kosten durfte.

 

Die migrierenden Schwabs, Maschinenbau & Ravensburg

 

Ursprünglich aus Karlsruhe stammend beginnt die heutige Geschichte der Familie Schwab bei Großvater Gottfried, der um die vorletzte Jahrhundertwende in die Schweiz migrierte, wo er Maschinenbau studierte. Fortan war die Familie Schwab eine Maschinenbauerfamilie, was sich bei Klaus Schwabs Vater Eugen, ihm selbst und auch bei seinen Brüdern fortsetzte.

Aus der Schweiz zog es den Gottfried Schwab wieder zurück nach Karlsruhe, wobei es seinen Sohn Eugen (Klaus Schwabs Vater) schließlich wieder in den Süden nach Ravensburg verschlug, wo sich die Familie dauerhaft niederließ. Hier begann die Verbindung der Familie zum schweizerischen Maschinenbauunternehmen Escher-Wyss, das später von der Sulzer AG übernommen wurde, und in Ravensburg eine Produktion hatte. Ob Eugen die Stelle über alte Kontakte seines Vaters Gottfried bekam ist unbekannt, aber nicht auszuschließen und so weit auch nicht verdächtig.

Der verlinkte Text geht ausführlich auf die jahrhundertealte Geschiche Ravensburgs ein und verweist auf den dort historisch grasierenden Antisemitismus inklusive eines größeren Pogroms. So unschön das war, die Anspielungen darauf im Zusammenhang mit der Migrationsgeschichte der Schwabs halte ich für konstruiert. Ravensburg mag sicherlich eines der weniger schönen Beispiele gewesen sein für die gescheiterte deutsch-jüdische Synthese. Doch es ginge viel zu weit, hier eine kausale Verbindung zum wahren Wesen der Familie Schwab zu erahnen.

 

Bankrotte bei Escher-Wyss & die finale Rettung

 

Eugen Schwab arbeitete seine gesamte Karriere über bei Escher-Wyss, und bekleidete von deren deutschen Dependence in Ravensburg aus führende Positionen. Nach dem ersten Weltkrieg fand sich das ursprünglich auf die Webtechnik spezialisierte Unternehmen in Schwierigkeiten, konnte aber gerettet werden. Das Portfolio wurde danach erweitert auf Wasserkrafttechnik, was vor allem bei der Erschließung des Rheins gute Umsätze brachte.

Dennoch kam das Unternehmen mit der Weltwirtschaftskriese ein weiteres Mal in ernsthafte Schwierigkeiten. 1938 resultierte dies in einem weiteren Bankrott und einer zweiten umfassenden Restrukturierung. Organisiert wurde die Restrukturierung von der Schweizerischen Nationalbank, die es schaffte, die schweizerische Unternehmerfamilie Schmidheiny zu einem Einstieg zu bewegen.

Deren Patron Jacob Schmidheiny, ein gelernter Offizier und Oberst der schweizerischen Armee, trat 1938 in den Aufsichtsrat ein. Eugen Schwabs Karriere im Unternehmens tat dies keinen Abbruch, da er kein genuiner Manager war, sondern in erster Linie ein erfahrener Ingenieur. Die finale Rettung des seit längerem strauchelnden Escher-Wyss kam dann schließlich im dritten Quartal 1939, als der Zweite Weltkrieg eine formidable Gewinnspanne versprach. Für das eng mit Deutschland verflochtene Unternehmen war es kein Problem, der zahlenden Kundschaft seine Expertise anzupreisen. Vermutlich hat die Uniform des neuen Eigentümers dazu beigetragen, sowie der Heimatsitz des Unternehmens in der neutralen Schweiz.

 

Klaus Schwabs frühe Experimente mit dem Stakeholder Capitalism ab 1938

 

Das Talent von Klaus Schwab, mächtige Menschen mit den unterschiedlichsten Interessen aus aller Welt an einen Tisch zu bringen, muss er von seinem Vater Eugen geerbt haben. Dieser blieb auch nach der Restrukturierung 1938 Leiter der Niederlassung in Ravensburg, wo das Unternehmen zum größten Arbeitgeber der Stadt aufgestiegen war.

Vater Schwab war sich seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst und passte seine Firmenpolitik an das neue Regime an. Das wurde von diesem auch goutiert, indem Schwabs unternehmerischer Verantwortungsbereich vom Reichswirtschaftsministerium zu einem „nationalsozialistischen Modellunternehmen“ erklärt wurde. Es war wohl ein frühes Experiment des „Stakeholder Capitalism“, wie ihn sein Sohn später mit denglischer Aussprache bezeichnete, das die Vertreter der NSDAP augenscheinlich begeistert hatte.

Die Stakeholder (Interessenehalter) von Escher-Wyss in Ravensburg waren dabei alle, außer selbstverständlich die wenigen noch in Ravensburg ansässigen Juden. Von diesen wurde der letztere früh deportiert, so dass im Verlauf des Krieges mehrere hundert Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden – oder schöner formuliert: Unfreiwillig zu Stakeholdern erklärt wurden.

 

Schweres Wasser für die Bombe

 

Das gegenseitige Betätscheln auf hohem Niveau ab Ende der 1930er hatte bald schon sehr profitable Konsequenzen. Mit der neuen Unternehmenspolitik konnte die Expertise von Escher-Wyss im Bereich Wasserkrafttechnik endlich voll zur Entfaltung kommen. Vorteilhaft kamen noch die beiden Faktoren hinzu, dass die Schweiz und deren Neutralität bei Escher-Wyss quasi allgegenwärtig war, auch wenn sich das meiste davon in Süddeutschland abspielte.

Nachdem Hitlerdeutschland Norwegen besetzt hatte, wurde Schwabs deutsche Escher-Wyss damit beauftragt, in einem norwegischen Wasserkraftwerk den Stakeholder Capitalism mit aufzubauen. Das Unternehmen war verantwortlich für den Bau und Betrieb der Anlage, mit der das schwere Wasser für die deutsche Atombombe produziert werden sollte.

Aus der deutschen Bombe sollte am Ende nichts werden, jedoch tat das Escher-Wyss keinen Abbruch. Dank der stets im Geschäft mitschwingenden Dualität mit der schweizerischen Neutralität konnte sich das Unternehmen während des Krieges sogar in dessen Niederlassungen in Deutschland sicher vor Bombenangriffen wähnen. Ebenso verhielt es sich mit der Expertise im Atombombenbau – oder zumindest im Bau einige kritischer Komponenten dafür – die nach dem gescheiterten Experiment in Deutschland in die vom Krieg verschonte neutrale Schweiz transferiert wurde.

 

Eine Atombombe und eine kleine Kernschmelze für die Schweiz

 

Wenigen ist bekannt, dass die Schweiz bis in die 1960er Jahrr aktiv an einem Atombombenprogramm arbeitete. Grundlage dafür bildete unter anderem ein Forschungsreaktor in Lucens, in dem es 1969 aber zu einem schweren Unfall kam, woraufhin der Reaktor verschlossen wurde und die eidgenössische Bombe von der Prioritätenliste gestrichen wurde. Die Gründe für den Unfall sind bis heute unbekannt, wie in dieser Dokumentation aufgearbeitet wird. Wahrscheinlich waren es technische Probleme, es könnte sich aber durchaus auch um Sabotage gehandelt haben.

Escher-Wyss war gemeinsam mit der späteren Mutter Sulzer AG eines von mehreren Unternehmen, die das Kraftwerk als Konsortium errichten sollten. Öffentlicher Zweck der Anlage bestand in der Gewinnung von Erkenntnissen und Erfahrung im Bereich der Atomtechnik. Die militärische Nutzung wurde nie bestätigt, konnte aber auch nicht widerlegt werden.

In den anderen beiden Forschungsreaktoren der Schweiz, in denen nachweilich an der Bombe gebaut wurde, war Escher-Wyss aller Wahrscheinlichkeit nach ebenso beteiligt, auch wenn der direkte Beweis an dieser Stelle nicht erbracht werden kann. Was dafür spricht, sind die kurzen Wege und die doch eher rar gesäten Kompetenzen in diesem Bereich. Interessant ist am Reaktor Lucens vor allem, dass die Familie Schwab ganz nebenbei quasi im Konrollraum stand bei einem der fünf schlimmsten Atomunfälle der Welt, der nur deswegen nicht als der schlimmste in die Geschichte einging, weil er tief in einem Granitberg passierte.

Aktiv war der inzwischen 70 Jahre alte Eugen Schwab vermutlich nicht mehr beteiligt, als Lucens 1969 außer Kontrolle geriet. Es wäre aber sehr unwahrscheinlich, dass er in den Anfangsjahren nicht beteiligt war, das Programm und auch dessen militärischen Aspekt in die Wege zu leiten. Bereits in Norwegen konnte er in verantwortlicher Position Erfahrungen in dieser Beziehung sammeln, als er den deutschen Teil von Escher-Wyss leitete, dem vermutlich auch die Experten für das Schwere Wasser untergeordnet waren. Seitens des schweizerischen Militärs wäre es töricht gewesen, nicht auf Schwab zurückzugreifen. Aktiv beteiligt an der Sache war aber jemand anderes aus der Familie Schwab.

 

Klaus Schwab übernimmt den Staffelstab und legt ein Decadus Mirabilis hin

 

In den 1960er Jahren endete die Geschichte von Escher-Wyss, das in die Sulzer AG eingegliedert wurde. Verantwortlich dafür war niemand geringeres als Eugen Schwabs Sohn Klaus. Mit mehreren internationalen Management- und Ingenieurstiteln im Rücken setzte er gerade zu einer sehr steilen Karriere an und wurde bei Sulzer in den Vorstand berufen, noch bevor er 30 war, und wo er sich vermutlich schon in den Sommerferien etwas hinzuverdienen konnte.

Schwab war gerade einmal 32 Jahre alt, als er mit der Eingliederung von Escher-Wyss seine erste große Firmenübernahme erfolgreich über die Bühne gebracht hatte. Wer weiß, wie viele Fusionen in der Privatwirtschaft scheitern, der wird diese Leistung goutieren, zumal er zur selben Zeit nebenbei noch seine Dissertation über den „Stakeholder Capitalism“ schrieb und kurz danach seine Frau ehelichte.

Insofern ist es kein Wunder, dass der Tausendsasser auffiel und während seinem Studium in Harvard unter anderem Kontakte zu Henry Kissinger knüpfte. Kissinger ist bekannt dafür, dass er sehr umtriebig ist und ein Gespür für das Pflegen von Netzwerken hat. Schwab nahm sich Kissinger offenbar zum Vorbild, wobei sein 1971 gegründetes World Economic Forum ein Versuch gewesen sein könnte, die Bilderberger Konferenz und Kissingers bedeutende Rolle darin zu emulieren. Wie wir heute wissen, überaus erfolgreich.

 

Klaus Hang zum Nuklearen… in Südafrika

 

Mit Klaus Schwab in leitender Funktion bei der Sulzer AG (es ist nicht klar, ob Vorstand oder Aufsichtsrat), brach die Tradition im Hause Schwab-Escher-Wyss für atomare Ausflüge keineswegs ab. Ähnlich wie schon im Fall von Nazideutschland schwamm die Sulzer AG auf dem Rücken der schweizerischen Neutralität zu fetten Gewinnen beim Verkauf von Technik, die für den Atombombenbau notwendig war.

Da die Schweiz damals nicht in der UN war, musste sich das Unternehmen nicht an Atomwaffensperrverträge oder spezifisch Embargos gegen das Südafrika der Apartheid halten. Der schweizerischen Politik und ihren Behörden wiederum waren die Geschäfte in Südafrika zwar bekannt, wenn überhaupt wurde aber nur pro forma dagegen vorgegangen. Die Gewinne waren wohl einfach zu hoch, als dass es sich gelohnt hätte.

Als das Apartheidsregime in Südafrika fiel, hatte das Land ein halbes Dutzend funktionsfähige Atomraketen. Es ist kaum wahrscheinlich, dass Klaus Schwab in seiner hohen Funktion nicht über die geheimen und überaus einträglichen Tätigkeiten seines Unternehmens informiert war. Es muss ein schöner Moment gewesen sein, als die Bemühungen seiner Familie nach zwei Fehlversuchen schlussendlich doch noch in einer fertigen Atombombe mündeten. Als einzige Möglichkeit für Schwabs Unwissen wäre vorstellbar, dass er so sehr mit dem Netzwerken beschäftigt war, dass er darüber seine Aufgabe im Unternehmen vernachlässigte. Nur, ist der hochtalentierte und genauso ambitionierte Klaus Schwab wirklich so ein Typ? Eher nicht.

 

Klaus Schwab ist ein totalitärer Machtmensch

 

Heute wird in die höchsten Machtkreise katapultiert, wer über eine digitale Datenkrake zur Informationsgewinnung und- kontrolle herrscht. Das Äquivalent dieses totalen Machtmittels im 20. Jahrhunderts war die Atombombe. Sie symbolisierte qua Sprengkraft jene absolute Macht, der keine andere Macht etwas anhaben konnte, ohne sich dabei selbst zu vernichten.

Klaus Schwab wurde das Potenzial dazu quasi in die Wiege gelegt. Dank der Familie wuchs er in einem Milieu auf, in dem das Spiel mit der absoluten Macht nichts besonderes war, sondern normal und zum Arbeitsalltag dazu gehörte. Sein sicherlich vorhandenes Talent brachte es dann mit sich, dass er in Höchstgeschwindigkeit in die globalen Einfluss- und Machtzirkel einsteigen und dort mithalten konnte. Es war vermutlich da irgendwann, dass er begriff, wir einmalig die Möglichkeiten waren, die sich ihm boten. Weit weg war der Schritt dann nicht mehr, diese Potenziale zu schöpfen und das Maximum aus seinem Dasein herauszuholen.

Nationale Identitäten, Verwurzelung oder ein bodenständiges Lebensmodell kommen in so einer Welt sehr wahrscheinlich nicht vor. Selbiges gilt auch für eine gewisse Beishemmung gegenüber dem Rechtsbruch, Korruption und übergebührlicher politischer Einflussnahme, die selbst bei vielen zielichtigen Figuren noch vorhanden ist, wenn sie klein beginnen mussten. Die Liga, in der Schwab zu Hause ist und immer schon war, liegt weit jenseits davon.

Aus dieser Perspektive wird klar, dass sein Plan für den Great Reset in keinster Weise dem Willen geschuldet ist, die Welt ein Stück weit von ihrem Leid zu befreien, wie er es vorgibt. Die in seinem Vorhaben enthaltene Schleifung jeglicher gesellschaftlicher Werte und Normen geschieht nicht aus Wohltätigkeit oder gar Überzeugung. Da er sie ohnehin nie erlebt hatte, spielen sie für ihn keine Rolle und können dem reinen Opportunismus geopfert werden, der ausschließlich auf den Erhalt und den Ausbau seiner persönlichen Macht ausgerichtet ist.

Klaus Schwabs Great Reset ist als ein Versuch zu sehen, die von ihm projizierte alte und schwindende Macht der Atombomben zu transferieren in das neue Zeitalter der digitalen Macht. Dafür unternimmt er alles, und dafür geht er auch bereitwillig über Leichen. Denn darum geht es bei der Jagd nach absoluter Macht, die – analog zu einem Cracksüchtigen – alles andere fundamental bedeutungslos macht. Vermutlich würde Schwab sogar körperlichen Entzug bekommen, wenn ihm der Zugriff zu Macht und Einfluss verwehrt wird.

Der Mann ist wahrlich beeindruckend. Er ist genauso beeindruckend in seiner Systematik, wie er beeindruckend ist hinsichtlich der in seiner Psychologie lauernden Abgründe. Beides kombiniert macht ihn beeindruckend beängstigend. Einen perfekteren Filmbösewicht als ihn könnte man sich kaum ausdenken. Leider ist er völlig real.

Quelle Titelbild 1, 2

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