Horst D. Deckert

Mit der Delta-Variante wird Angst geschürt – wie real ist die Bedrohung?

Gemäss Untersuchungen von Public Health England (PHE) sind zwei Dosen der mRNA-Impfung von Pfizer zu 88% gegen die Delta-Variante wirksam, während die DNA-Injektion von AstraZeneca angeblich zu 60% wirksam ist. Nach einer Einzeldosis schützte eine der beiden Spritzen nur zu 33% vor einer symptomatischen Erkrankung.

Tatsächlich sind mehr vollständig geimpfte Menschen an dieser Variante gestorben als Ungeimpfte. Laut PHE hatten von den 42 Briten, die bis Mitte Juni an der Delta-Variante gestorben waren, zwölf zwei Dosen erhalten, verglichen mit nur sieben Empfängern einer Einzeldosis.

Noch wichtiger ist ein PHE-Bericht vom 11. Juni, nach dem man als Krankenhauspatient ein sechsmal höheres Risiko hat, an der Delta-Variante zu sterben, wenn man vollständig geimpft ist, als wenn man überhaupt nicht geimpft ist.

Die Information zeigt sich in Tabelle 6 des 77-seitigen Dokuments über die Notfallversorgung und Todesfälle nach Impfstatus und bestätigten Delta-Fällen vom 1. Februar bis 7. Juni.

Von 33’206 Delta-Varianten-Fällen, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, waren 19.573 nicht geimpft. Von diesen starben 23 (oder 0,1175%). Von den 13’633 Patienten, die entweder mit einer oder zwei Dosen geimpft wurden, starben 19 (oder 0,1393%), was einer um 18,6% höheren Sterberate als bei den ungeimpften Patienten entspricht. Von den 5393 Patienten, die teilweise mit einer Dosis geimpft wurden, starben sieben (oder 0,1297 %).

Von den 1785 Patienten, die beide Impfstoffdosen 14 Tage oder mehr vor der Aufnahme erhalten hatten, starben zwölf (oder 0,6722%). Diese Sterberate ist 5,72-mal höher als die der ungeimpften Patienten. Anders ausgedrückt: Wenn alle 33’206 Patienten vollständig geimpft worden wären, hätte es 223 Todesfälle gegeben.

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