Horst D. Deckert

Neues Covid-Medikament geht in letzte Studienphase

In Grossbritannien hat ein Versuch mit einer neuen Behandlung begonnen, von der man hofft, dass sie Covid-19-Patienten vor einer schweren Erkrankung bewahren kann. Das berichtet die BBC.

Das Medikament wurde am Universitätskrankenhaus Southampton entwickelt und wird von dem in Southampton ansässigen Biotech-Unternehmen Synairgen hergestellt.

Dabei wird ein Protein namens Interferon beta inhaliert, das der Körper bei einer Virusinfektion produziert. Die Hoffnung ist, dass es das Immunsystem stimuliert und die Zellen darauf vorbereitet, Viren abzuwehren.

Frühere Ergebnisse zeigten, dass die symptomatische Behandlung schwer erkrankter Covid-19-Patienten im Krankenhaus, die z. B. eine Beatmung erhalten, die Schwere des Verlaufs um fast 80 Prozent reduziert.

Ebenso zeigten klinische Studien, dass das Präparat eine Immunreaktion stimulieren kann, und dass Patienten mit Asthma und anderen chronischen Lungenerkrankungen die Behandlung gut vertragen können. Darüber hinaus soll sich die durchschnittliche Verweildauer der Patienten im Krankenhaus um ein Drittel reduziert haben — von durchschnittlich neun auf sechs Tage.

Die Studie umfasste in den ersten beiden Phasen nur einhundert Patienten. Die neue Phase III-Studie soll mehr als 600 Patienten in 20 Ländern umfassen.

Wenn die Ergebnisse auch nur annähernd so gut ausfallen wie in den vorausgegangenen Studien, erwarten die Hersteller schon bald eine Zulassung des Medikaments für Grossbritannien und andere Länder.

Eine Behandlung mit dem neuen Medikament könnte rund 2’000 Britische Pfund kosten, was für eine Krankenhausbehandlung nicht allzu teuer ist. «Um rentabel zu sein, muss es ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten», zitiert die BBC Richard Marsden, den Geschäftsführer von Synairgen.

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