Horst D. Deckert

Orban vergleicht Soros mit Mafia-Paten: US-Botschafter schimpft zurück

Ungarns Premier Viktor Orban verglich George Soros mit dem „Paten“ der Corleone-Mafia, weil er Sohn Alexander zum General-Nachfolger kürte. Auf Twitter postete er eine zugehörige Film-Szene und kommentierte das mit „Soros 2.0.“

Der US-Botschafter in Budapest, ein Dauerkritiker Orbans, reagierte wütend und postete eine Aluhut-Trägerin mit dem Kommentar: Die Hundepfeiferl-Verschwörungstheorien gleichen der Handlung von „Der Pate 3“: Vorhersehbar und beunruhigend. 

Soros-Schattenregierung

Der Schlagabtausch folgte auf die jüngste Ankündigung von George Soros, Sohn Alexander sei ab jetzt der neue Führer aller Open Society Stiftungen (OSF). Das Orban-Posting bezog sich auf den Film „Der Pate“, von Francis Ford Coppola aus dem Jahr 1972. Der kurze Clip zeigt den Moment, wo Vito Corleone (Marlon Brando), Kopf der Mafia-Familie Corleone, sein Imperium an seinen jüngsten Sohn Michael (Al Pacino) übergibt. Die Soros-Stiftungen sind weltweit aktiv. Insbesondere über NGOs und Bildungseinrichtungen, die regelrechte Kampagnenkriege gegen unliebsame Regierungen führen und auch in der EU Durchschlagskraft haben. 

Migrationskrieg

Orban warf dem milliardenschweren Soros-Oligarchen vor, sich aktiv in nationale Regierungen einzumischen, Farbrevolutionen zu provozieren und die Masseneinwanderung zu unterstützen. Soros habe seine NGO-Armee aufgerüstet und überall installiert, um u.a. seinen großen Migrations-Plan umzusetzen. Der Balkan sei mit illegalen Migranten geflutet worden. Ungarn habe den Fehdehandschuh aufgenommen und sich verteidigt, sagte Orban in einer Rede im Mai dieses Jahres beim Treffen der Europäischen Konservativen (CPAC) in Ungarn. Schon 2016 verurteilte Soros die Verteidigung der ungarischen Landesgrenzen gegen einströmende, illegale Migranten: “Unser Plan sieht den Flüchtlingsschutz als Ziel und Landesgrenzen als Hindernis“, sagte er 2016. 

Hass auf Ungarn

Orban räumte schließlich auf: 2018 musste die Soros-Privatuniversität (CEU) aus Budapest abziehen. Sie ging nach Wien und wurde von SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig herzlich aufgenommen. Noch mehr Ansporn für den Soros-Clan, Orban in die Wüste zu schicken oder zu schwächen. Der aktuelle Versuch des EU-Parlaments, Ungarn den EU-Vorsitz 2024 zu entziehen, hat auch damit zu tun. Ganz offen hat Soros Brüssel dazu aufgerufen, das widerspenstige Ungarn über die Kürzung von EU-Geldern gefügig zu machen. „Ich fordere die EU dazu auf, Ungarn zum Testfall zu machen“. 

Anti-Orban-Allianz 

US-Präsident Joe Biden ist wiederum verärgert, dass Orban aus der EU ausschert und die „liberale Weltordnung“ nicht mit trägt Das geht aus Wikileaks-Dokumenten hervor. Der neue US-Botschafter in Ungarn, David Pressman, ist seit seiner Ernennung im vergangenen August ein besonders scharfer Kritiker Orbans und hat eine Reihe kontroverser Kampagnen durchgeführt. Dies, um die ungarische Bevölkerung für die Unterstützung der Ukraine im Krieg zu gewinnen. Er wirft Orban vor, eine von Putin unterstützte Politik zu verfolgen. „Die Präsenz dieser undurchsichtigen Kreml-Plattform im Herzen Ungarns bedrohe die Sicherheit und Souveränität des ungarischen Volkes, seines europäischen Nachbarn und seiner NATO-Verbündeten“. Orbán schoss zurück: Man werde sich nicht in einen Krieg hineinzwängen lassen, der nicht Ungarns Krieg sei. 

Soros dirigiert Biden 

Soros-Sohn Alexander ließ nach seiner Inthronisierung jedenfalls wissen: Er werde deutlich politischer als sein Vater sein. So gerne er auch Geld aus der Politik heraushalten würde, solange die andere Seite das tut, werde er es auch tun müssen. Seit Amtsantritt von Joe Biden geht er im Weißen Haus aus und ein. Beide verbindet ein wichtiges Ziel: Donald Trump bei der nächsten Präsidentschaftswahl zu verhindern. Hilfreich dabei sind gewichtige US-Richter, deren Platzierung Vater Soros schon vorsorglich veranlasst hat. Für welche weiteren Kampagnen Alexander künftig die Millionen seines Vaters ausgeben will, ließ er auch schon wissen: Für Wahlrechte und die Abtreibung. 

Zum Autor: Kornelia Kirchweger war Journalistin bei „Austria Presse Agentur“, Bundespressedienst, „BBC“, „Asahi Shimbun“. Fokus: EU, Asien, USA, Afrika. Seit 2016 beim „Wochenblick“. Rockte die sozialen Medien mit ihrem offenen Brief an Greta Thunberg und machte gegen den UNO-Migrationspakt mobil.

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