Horst D. Deckert

Papst Franziskus ruft zu solidarischer Impfung und Zusammenarbeit auf

Wie der Dalai Lama macht auch der Papst Werbung für Corona-Impfungen. So berichtete das venezolanische Medienportal Noticiero Digital in Bezugnahme auf die Nachrichtenagentur EFE, dass der Papst anlässlich einer Frühjahrstagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds zu einer «solidarischen Impfung» aufgerufen hat, in der das Marktgesetz nicht die Oberhand hat.

«Wir brauchen vor allem eine solidarische, gerecht finanzierte Impfung, denn wir können nicht zulassen, dass das Gesetz des Marktes über die Liebe und Gesundheit aller herrscht», wurde Jorge Mario Bergoglio zitiert.

An die führenden Wirtschaftsinstitutionen, Staats- und Regierungschefs, Unternehmen und internationalen Organisationen der Welt richtete der argentinische Pontifex den Appell, bei der Bereitstellung von Impfstoffen für alle – insbesondere für die Schwächsten und Bedürftigsten – eng zusammenzuarbeiten.

Auch zu Wirtschaftsfragen äusserte sich der Papst: Gerade jetzt bestehe die Notwendigkeit, zumindest die Schuldenlast der ärmsten Nationen, die durch die Pandemie noch verschärft wurde, deutlich zu reduzieren. Im «Geist der globalen Solidarität».

Und wie schon in den Jahren nach der Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/2008 machte die katholische Kirche Propaganda für eine «Neue Weltordnung». Denn auch Papst Franziskus erinnerte daran, dass «es nach wie vor einen dringenden Bedarf an einem globalen Plan gibt, der neue Institutionen schaffen oder bestehende verbessern kann. Insbesondere solche der globalen Regierungsführung, die dazu beitragen, ein neues Netzwerk internationaler Beziehungen aufzubauen, um die integrale menschliche Entwicklung aller Völker zu fördern».

Schon im Oktober 2011 war in diversen internationalen Medien zu lesen, dass der «Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden», unter dem Vorsitz von Kardinal Peter Turkson, die Schaffung einer «Politischen Weltautorität» und einer «Weltzentralbank» vorgeschlagen hat, um angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise freie und stabile Märkte zu fördern, die durch einen angemessenen Rechtsrahmen diszipliniert werden.

Das vatikanische Dikasterium hatte erklärt, dass diese Autorität einen «planetarischen Horizont» im Dienste des «Gemeinwohls» haben sollte. Die Ausübung einer solchen Autorität werde notwendigerweise überparteilich sein müssen.

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