Horst D. Deckert

Pro-Nawalny-Propaganda für Minderjährige: Wie Schüler zu Protesten angestachelt werden

Lange galt das soziale Netzwerk TikTok als unpolitisch. Doch innerhalb kürzester Zeit hat sich TikTok in Russland zu einer Art „Revolutionszentrale“ entwickelt. Im Vorfeld der Pro-Nawalny-Demos am Samstag überfluteten Tausende Agitations-Videos das Netz.

Seit am Sonntag, dem 17. Januar, der russische Politblogger Alexei Nawalny nach Russland zurückgekehrt war, ist noch nicht einmal eine Woche vergangen. Doch seitdem ist sehr viel passiert in der russischen Gesellschaft. Am Montag wurde Nawalny durch ein Gericht zu einer 30-tägigen Haftstrafe verurteilt. Er hatte gegen Bewährungsauflagen im Rahmen einer Verurteilung wegen Veruntreuung verstoßen. Innerhalb dieses Zeitraumes muss ein Gericht entscheiden, ob nun die dreieinhalbjährige Bewährungsstrafe in eine reguläre Haftstrafe umgewandelt werden soll. Außerdem wird gegen ihn derzeit in zwei weiteren Sachen ermittelt.

Bevor Nawalny sein Mobiltelefon von den Behörden abgenommen wurde, versandte er die Botschaft, seine Anhänger sollten nun gegen seine Haft auf die Straße gehen und protestieren. „Habt keine Angst und geht auf die Straßen“, so der Oppositionspolitiker.

Vor der Polizeistation Chimki, wo die Verhandlung stattfand, versammelten sich am gleichen Tag mehrere Dutzend Menschen sehr jungen Alters, geschätzt 14 bis 17 Jahre alt, und skandierten „Lasst ihn frei“. Sie hielten sein handgemaltes Porträt in der Hand. Es war die Altersgruppe, die in den nächsten Tagen weiter massiv beworben wurde.

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