Horst D. Deckert

Rotchinas globale Eroberungspläne gemessen an der chinesischen Diaspora nach Land

Bei meinem Artikel über die Umvolkung Neuseelands ist mir etwas aufgefallen, das ich im folgenden etwas beleuchten möchte. Es geht um die anhaltend große Zahl an Festlandchinesen, die in den letzten Jahren in verschiedene Länder eingewandert sind. Die Zahl der Exilchinesen ist heute so groß, dass Chinesen auf dem besten Weg sind, in Neuseeland zahlenmäßig die indigenen Maori zu verdrängen, wobei es in einigen ganz bestimmten Ländern nicht anders läuft. Der Vergleich chinesischer Migrationstätigkeit weist dabei ein Muster auf, das zeigt, welche Pläne die Planer der KP in Peking wirklich verfolgen. Von Zufall kann in diesem Zusammenhang kaum die Rede sein.

Überseechinesen weltweit

Ausgewanderte Chinesen, die ihre althergebrachte Kultur in der Fremde weiterleben sind kein neues Phänomen. Chinatown ist ein allseits bekannter Begriff und es erstaunt immer wieder, wenn man insbesondere in den USA die Straße wechselt und plötzlich von chinesischen Schriftzeichen umgeben ist. Sogar Deutschland hatte einst ein eigenes Chinesenviertel, das in Hamburg leider von Brandbomben und Hitlers Schergen vernichtet wurde.

Daher ist es zunächst einmal eine harmlose Sache, etwa bei Wikipedia die tabellarische Aufschlüsselung mit der Zahl an Auslandschinesen nach Land anzuschauen (wobei die englische Wikipedia deutlich aufschlussreicher ist). In einigen Ländern stellt die chinesische Diaspora unter Einbezug von Einheimischen mit chinesischen Vorfahren mehrere Prozent der Bevölkerung ausmachen. Vorne liegen einige südostasiatische Länder wie Malaysia oder Thailand mit weit über 10% Bevölkerungsanteil, wobei sie in Indonesien als besonderem Fall zwar zahlenmäßig nur gering vertreten sind, allerdings so erfolgreich wirtschaften, dass die muslimisch geprägte Gesellschaft (erfolglos) massiv gegen sie diskriminiert.

Chinesen sind dank des an den Protestantismus erinnernden Konfuzianismus fleißige und wissbegierige Leute und so ist es pauschal erst einmal eine erfreuliche Entwicklung, dass auch andere Länder in jüngeren Jahren einen verstärkten Zuzug von Chinesen erleben. Hinzu kommt dabei die Tatsache, dass Festlandchina für die Mehrheit politisch kein besonders schöner Ort zum leben ist, so dass man sich über jeden Chinesen mit freuen kann, der – zumindest theoretisch – den Weg in die individuelle Freiheit findet.

Überfremdung & politische Einflussnahme

Leider bringen einige der neuen Auslandschinesen den Spitzelapparat der KP im Gepäck mit. Unbeachtet von der größeren Öffentlichkeit darf deren Stasi mindestens in EU-Land straflos überwachen, infiltrieren und zurechweisen und somit de facto auch Auslandschinesen weit weg von Peking zu deren sozialistischem Eigentum machen. Hinzu kommt der ein oder anderen Jungkommunist, der sich als Austauschstudent in den Laboren des kapitalistischen Feindes einnistet.

Schaut man sich nun das jüngere Emmigrationsmuster durch Festlandchinesen an, dann zeigt sich ein auch längerfristig angelegtes Kalkül jenseits des unter Kontrolle haltens von Dissens und dem Abgreifen von Technologie. Denn Chinesen verteilen sich bei ihrem Exil nicht gleichmäßig auf die Welt, es gibt einige Länder, die für Auslandschinesen vermeintlich besonders lohnenswert scheinen, während andere trotz vergleichbarer Bedingungen links liegen gelassen werden.

Zu den wichtigsten Zielländern von Exilchinesen in jüngeren Jahren (also ohne die Existenz relevanter historischer Exilgemeinden) gehören laut Wikipedia:

  • Australien (5,6% chinesischer Bevölkerungsanteil)
  • Neuseeland (4,9%)
  • Kanada (4,4%)
  • Vereinigte Arabische Emirate (2%)
  • Panama (2%)
  • Surinam (1,5%)
  • Frankreich (1%)

Für alle Länder diese Länder lässt sich für Rotchina ein handfestes geopolitisches Interesse an einer verdeckten Übernahme festmachen. Hinzu kommen noch einige Länder mit traditioneller chinesischer Bevölkerung, wo ähnlich gewichtige geopolitische Absichten ausgemacht werden können für die Notwendigkeit einer indirekten politischen Einflussnahme auf politische Entscheidungen durch Peking über die dortigen Exilgemeinden. Vor allem Myanmar (3%) wäre hier zu nennen, da das Land direkt an China grenzt und dem roten Riesen einen sehr vorteilhaften Umweg um das umkämpfte Südchinesische Meer bieten könnte.

Es geht um Rohstoffe und militärische Macht

Australien (Rohstoffe en masse)

Das chinesische Interesse der ersten drei genannten Länder ist offensichtlich. Bei dem fast leeren Australien geht es vor allem um Rohstoffe, die heute schon zu einer Archillesferse für Canberra wurden, da der Industriezweig dank der Exporte nach Rotchina eine ungute Abhängigkeit schafften. Inzwischen sind die Fronten verhärtet, doch die heimliche Infiltration mit Chinesen läuft munter weiter, so dass Peking am Ende trotz des jüngsten Säbelrasselns vielleicht gar nicht erst zum Mittel des imperialen Japan im Zweiten Weltkrieg greifen muss.

Neuseeland (Kontrolle über den Pazifik)

Hinzu kommt bei Australien der geopolitische Winkelzug, da damit sowohl der südliche indische Ozean als auch die Antarktis kontrolliert werden kann. Weit größer wäre der Einfluss Pekings auf den südlichen Pazifik, sollte die heute schon existente Kontrolle über Neuseelands Politik noch einmal weiter ausgebaut werden können. Mit Neuseeland als Vasall wäre Peking dauerhaft immun gegenüber jeglichen Versuchen, das Land auf Höhe der ersten oder zweiten Inselkette zu blockieren.

Kanada (quasi alles)

Sowohl in Neuseeland als auch in Australien ist man mittlerweile aufmerksam geworden, jedoch scheint es nicht möglich zu sein, sich dem chinesischen Einwanderungsdruck gänzlich zu entziehen. In Kanada herrscht dahingehend eine ganz andere Mentalität, wie die weiterhin rapide steigenden Einwanderungszahlen aus China belegen. In mehreren Beiträgen habe ich mich zu den historischen Verbindungen zwischen der Elite Kanadas (v.a. Quebecs) ausgelassen, wobei auf dem Boden der Tatsachen trotz einzelner diplomatischer Verstimmungen nichts den Anschein macht, dass eine Trendumkehr anstehen könnte. Dabei geht es in Kanada um alles: Um Rohstoffe, um Technologietransfers, um Zugang zur Arktis und um die Einkreisung der USA in deren eigenem Hinterhof.g

Vereinigte Arabische Emirate (Öl, Gas und Handelsrouten)

Das Interesse an den Emiraten folgt ebenfalls mehreren Interessen. Die Konföderation der Scheichtümer werden zwar größtenteils absolut regiert, während es Restriktionen für nichtmuslimische Einwanderer gibt. Allerdings lässt sich auch dort vermuten, dass mit der permanenten Einwanderung von Chinesen genügend KP-hörige Untertanen die Ränge ganz nach oben aufsteigen werden, um dort die politischen Entscheidungen entscheidend beeinflussen zu können. Für Peking geht es dabei um: Öl, Erdgas, geopolitischen Einfluss auf den globalen Handelspivot, das Verdrängen der USA als wichtigsten externen Spieler etc. China kann dort erheblich mehr gewinnen als verlieren, wobei die Emirate gegenüber dem Oman, Kuwait, Bahrain oder Katar aufgrund der Umstände bei niederen Kosten die beste Hebelwirkung verspricht.

Panama (Handelsknotenpunkt)

Die Vorteile einer Kontrolle Panamas liegen ebenso auf der Hand. Es geht um den Panamakanal, dessen Kontrolle derzeit noch bei den USA liegt. Bei einer fortdauernden Einwanderung durch Chinesen in Verbindung mit der wachsenden militärischen Macht Rotchinas wäre jedoch nicht auszuschließen, dass die USA zwar vielleicht nicht permanent, aber doch im entscheidenden Moment von diesem militärisch äußerst bedeutenden Verbindungsstück abgeschnitten werden könnte, während das Abschneiden Chinas deutlich weniger einfach würde. Dabei ist die heimliche Übernahme Panamas durch die Einwanderung deutlich günstiger als der geschätzt 50 Milliarden Dollar teure Bau eines eigenen Kanals in Nicaragua.

Surinam (Zugriff auf den Atlantik)

Das niederländisch geprägte Surinam in Lateinamerika ist der einzige Kandidat auf der Liste, der keine direkten geopolitischen Vorteile zu versprechen scheint. Das Land ist relativ klein und unbedeutend, während die Beziehungen zwischen Peking und anderen lateinamerikanischen Staaten sehr gut sind und es mitunter ideologische Überschneidungen gibt (Beispiele: Argentinien & Venezuela). Dennoch lässt sich auch hier ein Hebel erkennen, wenn man bedenkt, dass Surinam sowohl relativ wohlhabend und politisch stabil ist, als auch einen idealen Standort zur Kontrolle des mittleren Atlantik bildet.

Bislang verfügt China im Atlantik über keinerlei Hebel, während Afrika weiterhin eher als billige Rohstoffquelle erachtet wird, aber nicht wirklich als ein Ort, um sich dauerhaft niederzulassen, vor allem da die fortgesetzte Bevölkerungsexplosion für eine Umvolkung ein Fass ohne Boden darstellt. Insofern könnte die Übernahme Surinams für Rotchina den Vorteil bringen, dass es zu niedrigen Kosten auf der anderen Seite des Planeten ein ozeangroßes Machtvakuum füllt.

Frankreich (Atomwaffen, Afrika & Seegebiete)

Frankreich ist der wohl unerwartetste Kandidat auf der Liste, bei dem ähnlich wie Surinam keine direkten Vorteile einer dauerhaften politischen Infiltration zu existieren scheinen. Man könnte bei Chinesen eine (rapide schwindende) Sentimentalität gegenüber der französischen Lebensart anführen, oder auch Frankreichs exzellente Universitäten, oder die nicht geringe Bedeutung französischer Luxusartikel auf Chinas Prestige- und Bestechungsmärkten.

Unter der Oberfläche geht es für die KP in Frankreich aber um etwas gänzlich anderes. Einmal wäre hier der wenig bekannte Status Frankreichs als Land mit den größten Seegebieten der Welt und dann noch der fortgesetzte Einfluss Frankreichs auf Afrika. Nicht weniger bedeutend ist, dass Frankreich nach dem Brexit die einzig verbliebene Atommacht der EU darstellt und über das mit Abstand schlagkräftigste Militär des Blocks verfügt. In Krisenzeiten ist die Kontrolle darüber erheblich mehr wert als die wirtschaftliche Kraft Deutschlands, insbesondere da Frankreich wohl als allerletztes die Kontrolle über sein Atomwaffenarsenal an Brüssel abtreten wird. Der Aufstieg französischer Chinesen im französischen Staatsgefüge wird vermutlich schneller ablaufen, als die Konsolidierung Brüssels zu etwas vertrauenswürdigem.

Wen die KP ignoriert

Für alle Länder mit starker chinesischer Einwanderung gibt es triftige Gründe, weshalb dem so ist, so dass eine gezielte Steuerung durch Peking befürchtet werden muss. Die große Frage besteht aber in der Gegenprobe mit Ländern, bei denen die Planer der KP eigentlich ebenso vorgehen müssten, dies jedoch nicht geschieht. Folgende Länder sind mir eingefallen, für die es jeweils eigene Gründe gibt, warum sie keine massive Einwanderungswelle aus China erleben:

Ägypten (Suez-Kanal)

Ägyptens Bevölkerung wächst massiv, was hinsichtlich einer heimlichen Übernahme zu vergleichbaren Problemen wie in Schwarzafrika führen würde, zumal in Ägypten der Islamismus grassiert. Der klassische Weg über die Bestechung des politischen Personals und die Förderung zentralistischer und diktatorischer Strukturen inklusive Beeinflussung per Technologieverkauf ist erheblich günstiger.

Türkei (Bosporus)

Mit der Kontrolle Chinas über den türkischen Bosporus würde das Land die Kontrolle über das östliche Mittelmeer und das Schwarze Meer erhalten. Gleichzeitig jedoch würde damit Russland eingekreist. Sehr wahrscheinlich schreckt man in Peking vor allem vor einer dauerhaften Verärgerung Moskaus zurück, wie auch vor dem islamistisch unterlegten türkischen Nationalismus. Die klassische Einflussnahme über Bestechung von außen scheint dort das vorteilhaftere Mittel zu sein.

Norwegen (Nordatlantik)

Norwegen böte China den Vorteil, dass neben dem Zugang zum nördlichen Atlantik auch die Arktisroute entlang der russischen Küste kontrolliert werden könnte. Eventuell spielt auch hier das Verhältnis zu Russland eine Rolle, wobei China bereits vor einigen Jahren versucht hatte, Island zu übernehmen, was von diesen aber abgewehrt wurde. Chinas Übernahmeaktivitäten verschoben sich daraufhin in Richtung Grönland, wobei es dort direkt mit den USA konkurriert. Da Peking mit Kanada für die Arktis und alles darum herum ein ausreichend bedeutendes Land zur Verfügung steht, dürfte Norwegen trotz seiner Vorteile in deren Plänen kaum eine Rolle spielen.

Schweiz (Pivot Europas)

Die Schweiz ist das wohl potenteste aller Länder, bei dem eine chinesische Übernahme qua anhaltender Einwanderungswelle Sinn ergeben würde. Aktuell jedoch wird das Land mit weiger als 20.000 schweizerischer Auslandschinesen von der KP völlig ignoriert. Dabei befindet sich die Schweiz sich im Mittelpunkt Europas, hat unabdingbare Transitrouten, ist steinreich, finanziell und dank internationaler Organisationen global vernetzt, hat eine potente Technologiewirtschaft, renommierte Universitäten, gilt weltweit als neutral und stellt dank des Alpenreduits eine mit konventionellen militärischen Mitteln quasi uneinnehmbare Festung dar.

Als einzige Erklärung für das gähnende Desinteresse Pekings an der Schweiz fiele mir auf Anhieb lediglich deren überaus erfolgreich angewandte Staatsmodell ein. Bestehend aus individueller Freiheit, direktdemokratischer Prinzipien und strikter Subsidiarität lebt die Schweiz das diametrale Gegenteil von Kommunismus und das in beängstigend erfolgreicher Weise. Es ist nicht auszuschließen, dass die Oberen in der KP schlichtweg Angst davor haben und daher lieber die Finger davon lassen.

Fazit: Chinas Umvolkungssystem steht

Auch wenn es sich notgedrungen nur um Spekulationen handelt, so zeigt sich an der Interessenlage Chinas bezüglich der Hauptzielländer für die chinesische Migration zu deutlich, dass beim globalen Auswanderungsmuster von Festlandchinesen kaum ein Zufall vorliegen kann. Hinzu kommt, dass in den Planungsstäben der KP eine Mentalität vorherrscht, die genau diese Art langfristig angelegter und größenwahnsinniger Planvorhaben zu Lasten Dritter begünstigt. Dabei müssen keineswegs alle Auslandschinesen eingeweiht sein, oder bewusst in ein bestimmtes Land auswandern, weil sie wissen, dass es langfristig Pekings globaler Vorherrschaft dient.

Dank massenpsychologischer Tricks müssen nur die wenigsten über derartige Steuerungsprozesse informiert sein. Für die Öffentlichkeit genügt es, hin und wieder eine bestimmte Information über ein Land zu erhalten (oder auch eine bestimmte Information nicht), um genügend Chinesen in die richtige Richtung zu „nudgen“. Am Ende steht dann der gewünschte Impuls und es entsteht eine Verteilung, wie sie im Einklang steht mit den langfristigen geopolitischen Zielen der KP.

Final benötigt es dann nur noch ein verdecktes System der Kontrolle in den Zielländern und der heimlichen Übernahme steht nur noch die Widerstandskraft der Aufnahmegesellschaft entgegen. Wie wir inzwischen wissen, ist dies in Anbetracht zunehmend impotenter Staatswesen heute kaum mehr gegeben. Es scheint daher zweifelhaft, ob sich die Infiltrierung und Übernahme durch KP-hörige Exilchinesen und ihrer einheimischen Freunde selbst bei vollem Wissen darüber überhaupt noch verhindern ließe.

Quelle Titelbild

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