Horst D. Deckert

Steigt der Meeresspiegel immer schneller? (T2/2)

<span style=“font-family: georgia, palatino, serif; font-size: 12pt;“>

Was zeigen Pegeldaten?

Der Vergleich wird nicht global vorgenommen, sondern exemplarisch anhand von Daten des Süd-Pazifik (grob die im Bild schwarz umrandete Region), einer laut unseren Medien und erschütternden Berichten von Regierungsvertretern dortiger Inselrepubliken auf vielen Klimagipfeln besonders schwer vom Klimawandel betroffenen Region, wie es ja auch die Satellitendaten mit der tiefroten Einfärbung ausweisen.

Bild 1 Karte der Änderungsraten der Meeresoberflächenhöhe (geozentrischer Meeresspiegel) für den Zeitraum 1993–2012 aus Satellitenaltimetriedaten. Quelle: Deutsches Klima-Konsortium: KLIMA-FAQ 13.1 | MEERESSPIEGELANSTIEG. Bild vom Autor ergänzt

Zusammengefasst wurde diese erste Sichtung (ein weiteres Kapitel mit einer zweiten folgt) anhand der Pegeldaten der Inselgruppen: Cook Islands; Fiji; Kiribaty; Marshall Islands; Tuvalu; Vanuatu; Samoa

Entnommen sind die Pegeldaten dem Australischen Pazifik-Monitoringprogramm.

Bild 2 Die verwendeten original-Pegeldaten des Australischen Pazifik-Monitoringprogrammes von 1993 – 2019 (6 Atolle). Grafik vom Autor erstellt

Anbei das Übersichtsbild der auf den Endwert normierten Pegelverläufe von Bild 2. Der Pegelanstieg über den Zeitraum 1993 – 2020 beträgt laut Regressionsgeraden 3,27 mm/pa. Falls der Verlauf so bleibt, wären das bis zum Jahr 2100 ca. 26 cm zusätzlicher Pegel.

Bild 3 Pegeldaten des Australischen Pazifik-Monitoringprogrammes von 1993 – 2019 (Datenauszug 6 Atolle und Mittelwert mit Trendgeraden). Grafik vom Autor erstellt

Eine grobe Analyse dieses Pegelverlaufs zeigt das folgende Bild. Es zeigt, dass die über den gesamten Zeitraum gelegte Regressionsgerade einen zu hohen Wert liefert. Der wirkliche Pegeltrend ergibt sich aus den Einhüllenden. Und danach wäre der Tiden-Pegelanstieg in dieser (angeblich) besonders schlimm vom Meerespegelanstieg betroffenen Region nur ca. ca. 2,1 mm/pa, bis zum Jahr 2100 also noch +16,80 cm zusätzlicher Pegel (und meilenweit entfernt von den im Bild 1 durch die Einfärbung angegebenen Pegel-Steigungsraten).

Bild 4 Pegeldaten (Mittelwert) des Australischen Pazifik-Monitoringprogrammes (Datenauszug 6 Atolle) von 1993 – 2019. Grafik vom Autor erstellt

Stellt man diesem Tidenpegelverlauf die Satellitendaten gegenüber, sieht man, dass die einzelnen Satelliten immer grob einen Trend-Beschleunigungszyklus überstreichen. Nimmt man den Verlauf eines Satelliten, lässt sich „herrlich“ ein hoher Trend ableiten, wie es Prof. Rahmstorf in seiner Aussage für den Spiegel gemacht hat (siehe Teil 1). Wenn man dazu skrupellos verheimlicht, dass eine solche Aussage mit ziemlicher Sicherheit als Globalwert-“Feststellung“ falsch ist, gelingt die Pegel-Alarmmeldung perfekt.

Bild 5 Pegeldaten (Mittelwert) des Australischen Pazifik-Monitoringprogrammes (Datenauszug 6 Atolle) von 1993 – 2019 und Satellitenpegel im gleichen Zeitmaßstab gegenübergestellt. Grafik vom Autor erstellt

In den Grafiken (des Autors) steht immer „ohne Samoa“. Der Grund anbei:

Alle Südseeatolle liegen auf einer seismisch hoch aktiven Bruchkannte (Pazifischer Feuerring). Ein latentes, regelmäßig sich wiederholendes Problem sind dort Erdbeben mit als Folge auch vertikalen Landbewegungen. Und Samoa wurde durch solche seit 1993 um ca. 25 cm „gesenkt“, also weit, weit mehr, als der Meerespegel seitdem anstieg.

Bild 6 Pegeldaten Samoa und Teil-Mittelwert des Australischen Pazifik-Monitoringprogrammes (Datenauszug 6 Atolle) von 1993 – 2019. Grafik vom Autor erstellt

Solche Pegelverfälschungen durch Erdbeben sind in vielen Pegeldaten (nicht nur aus) dieser Weltgegend enthalten, da die Tidenpegeldaten grundsätzlich die originalen Messwerte sind und nicht berichtigt werden (im gezeigten Mittelwertverlauf sind Erdbebeneinflüsse auch erkennbar). Dies zum Unterschied gegenüber den weltweiten Temperaturmesswerten, welche oft mit Nachbearbeitungen (auf die „richtigen Werte“ geändert) hinterlegt sind.

Bild 7 Beispiel von Erdbeben im Tidenpegelverlauf. Quelle: PSMSL-Viewer

Anmerkung: Ein nicht vernachlässigbarer, zusätzlicher Pegeldaten-Verfälschungseinfluss (oft um mehrere Zentimeter pro Jahr, Tokyo soll dadurch gar um ganze 4 m gesunken sein [7]) sind auch die vom Menschen verursachten Landsenkungen vieler (im Küstensumpf) gebauten Küstenstädte:

[Link] EIKE 13.08.2017: Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen

[7]
) … Viele Megastädte, besonders in Asien, sind gefährdet – zum Beispiel Jakarta, Ho-Chi-Minh-Stadt und Bangkok … Tokio ist nach Jahrzehnten der Grundwasserentnahme vier Meter abgesunken. Erst als diese beendet wurde, konnte das Absinken in den 1970er-Jahren gestoppt werden. Indonesien hingegen will die Hauptstadt von Jakarta nach Borneo verlegen, unter anderem, da die Stadt zu versinken droht.

Langfristverlauf anhand von PSMSL-Pegeldaten

Die Pegeldaten des australischen Pegel-Monitoringprogrammes haben den großen Vorteil, lückenlos, gepflegt, aktuell und damit vertrauenswürdig zu sein. Leider beginnen aber alle erst mit dem Jahr 1993 und sie sind regional begrenzt.

Zeitlich längere Daten und dazu noch rund um den Globus liefert PSMSL. Allerdings sind dessen Pegeldaten eher ein Beispiel, wie wenig Wert – und das gilt besonders für die (angeblich) besonders schlimm betroffenen Gegenden – auf diese gelegt wird, denn viele Datensätze sind ganz einfach nur Datenmüll. Man muss schon gezielt nach brauchbaren suchen, um realistische Auswertungen zu erhalten.

Mit den folgenden Pegelhinterlegungen: Honolulu; Johnston Island; Christmas Island II; Rikitea; Midway Island; Wake Island (Marshall-Inseln); Malakal-B; Bundabreg, Burnett heads Austr.; Brisbane (west inner bar),

fanden sich über einen längeren Zeitraum verlaufende, leidlich konsistente und vor allem auch bis mindestens 2018 reichende Datensätze.

Informativ daraus der längste Datensatz, Honolulu:

Bild 8 Pegelverlauf Honolulu von 1905 – 2019. Datenquelle: PSMSL. Grafik vom Autor erstellt

Alleine dieser Verlauf zeigt wieder, dass selbst in der „schlimm betroffenen“ Pazifikregion nicht entfernt von einem Pegelalarm aufgrund eines „schlimmen, sich ständig erhöhenden Pegelanstiegs“ gesprochen werden kann. Zusätzlich bestätigt wird dies durch die Pegel-Änderungs-Auswertung (äquivalent zu Bild 7 in Teil 1).

Die von Herrn Prof. Rahmstorf gemeldete, schlimme Pegelanstiegsrate von 4,8 mm/pa gibt es auch in dieser Gegend ab und zu, allerdings mit sich in Summe auf Null ausmittelndem Gesamtwert.

Bild 9 Honolulu. Pegel-Änderungsrate (Residuals) der 5Jahre-Zeitspanne als Absolutwerte und als Steigungswerte der Regessionsgeraden von 1905 – 2019. Datenquelle: PSMSL. Grafik vom Autor erstellt

Folgendes Pegelbild veranschaulicht ein Problem der kurzen Datensätze im australischen Monitoringprogramm (diese beginnen alle mit dem Jahr 1993).

Bild 10 Pegeldaten Brisbane (Australien Ostküste) ab ca. 1965. Pegel auf das Jahr 2018 normiert. Datenquelle: PSMSL. Grafik vom Autor erstellt

Nun die Darstellung mit allen Pegeldaten:

Bild 11 Pegeldaten der zuvor gelisteten PSMSL-Datensätze mit Mittelwert und Regressionsgeraden 1947 – 2019. Pegel auf das Jahr 2018 normiert. Grafik vom Autor erstellt

Herausgehoben sieht der Mittelwertverlauf wie folgt aus:

Bild 12 PSMSL-Datensätze: Mittelwert und Regressionsgeraden ab 1947. Pegel auf das Jahr 2018 normiert. Grafik vom Autor erstellt

Die Änderungsraten wiederholen mit ihrer Zyklik den schon bekannten – unspektakulären – Verlauf des Mittelwertes um Null:

Bild 13 PSMSL-Datensätze Mittelwert: Pegel-Änderungsrate (Residuals) als Absolutwerte und als Steigungswerte der Regessionsgeraden von 1947 – 2019. Datenquelle: PSMSL. Grafik vom Autor erstellt

Als Abschluss zur Darstellung der „Bedrohungslage“ im Pazifikraum durch den Pegelanstieg das folgende Pegelbild. Vergleichend muss man dazu berücksichtigen, dass die seit Jahrtausenden sich jährlich wiederholenden Hurricans Flutwellen von 3 … 5 m Höhe erzeugen (neben den zusätzlich erscheinenden, ebenfalls recht regelmäßigen Tsunamis).

Anmerkung: Warum die Minimalpegel so gestuft ansteigen, ist dem Autor ein Rätsel. Vielleicht kann irgend ein kenntnissreicherer Leser*in im Kommentarblock dazu etwas mitteilen.

Bild 14 PSMSL-Datensätze: Mittelwert und Regressionsgeraden ab 1947. Pegel auf das Jahr 2018 normiert. Grafik vom Autor erstellt

Der Pegelanstieg soll aber das Hauptproblem sein und der reiche Westen als angeblich daran Schuldiger bezahlt vorsorglich dafür noch Billionen (zum Start jährlich ca. 100 Milliarden Dollar) „Ablass“ an die „betroffenen“ Länder (die auf den Klimakongressen so werbewirksam – und unwidersprochen – weinen können). Mehr Irrsinn erscheint kaum möglich (wird mit Sicherheit aber noch kommen, nachdem die von den Laien als „Fachkraft“ im Verbrennen von Geld in der EU so erfolgreich „platziert“ wurde).

Fazit

Auch die Nachschau der Tidenpegeldaten belegt eher, dass die Aussage des hohen Pegelanstiegs von Herrn Rahmstorf viel eher falsch als richtig ist. Zudem werden die Küsten nicht durch den aus 1.320 km Höhe nach endlosen Korrektur(versuchen) „gemessenen“ Satellitenpegel, sondern weiterhin nur durch den an den Küsten wirklich vorhandenen beeinflusst.

Zufügung

Der Autor sichtet seit vielen Jahren auf der immer verzweifelteren Suche nach den viel berichteten, erschütternd schlimmen Pegelanstiegen und untergegangenen Inseln recht konsequent Pegelverläufe (und berichtet die Ergebnisse auf EIKE).

Die bisherige, leider auch hier wieder zu 100 Prozent zutreffende Feststellung bleibt: Es handelt sich bei solchen Meldungen immer um betrügerische nicht der wirklichen Faktenlage entsprechenden Aussagen.

In Deutschland darf man solche aber jederzeit wiederholen und beliebig publizieren. Denn kein Fachinstitut würde es wagen, öffentlich zu widersprechen (dann wären im Merkeldeutschland Karriere und Forschungsmittel dahin):

STERN, 26.12.2020: [3] Wirtschaftswachstum: Corona-Turbo – China wird die USA schon 2028 hinter sich lassen

… Das CEBR (Anm.: Center for Business and Economic Research) nimmt an, dass Umweltfragen in den nächsten 15 Jahren einen ernsthaften Einfluss auf die Form der Weltwirtschaft haben werden. „Es wird erwartet, dass der Meeresspiegel bis zum Jahr 2035 um 45 cm gegenüber dem Basisjahr 2000 steigen wird. Dies steht im Vergleich zu dem geringeren Anstieg von 20 cm bis 2030, der vor zwei Jahren vorhergesagt wurde“ …

Anmerkung: Das wäre ein Pegelanstieg von 12,86 mm/pa für die berichteten 35 Jahre. Da davon schon 20 Jahre mit nur maximal 2 mm/pa vergangen sind, müsste der Pegel nun spontan mit 27 mm/pa steigen. Man würde erwarten, dass das sogar einem STERN-Redakteur auffällt. Dann hätte er den erforderlichen Alarmartikel aber nicht schreiben können, und das hat eine höhere Priorität.

Dem STEN-Artikel gegenüber ist Herr Prof. Rahmstorf mit „seinem“ Pegelanstieg wirklich noch moderat. Ein Kollege von ihm im PIK macht das aber wieder wett. Prof. Levermann hält in einer Studie mit seiner Beteiligung „denkbare“ 8,9 m Pegelanstieg bis zum Jahr 2100 für möglich (das wären ab sofort ca. 100 mm/pa nötiger Pegelanstieg):

[6] EIKE 10. November 2019: Statt 80 sind plötzlich 300 Millionen Küstenbewohner vom Klimawandel bedroht

Bild 15 [6] Vorhersagen, „möglicher“ Meerespegel zum Jahr 2100. Die 8,9 m (mit Tolerierung stammen aus einer Studie unter Beteiligung von Herrn Prof. Levermann)

Die „Botschaft“ ist aber angekommen und ausschließlich darauf kommt es diesen Protagonisten an.

In der Frankenprawda (Nordbayerische Nachrichten) wird fast täglich in irgend einem Kommentar auch auf den schlimmen Klimawandel hingewiesen. Fehlt der Kommentar, erfolgt es in einem Artikel, Beispiel 02.01.2021, Nicole Quint (Reisereporterin, Ausbildung unbekannt): Artikel „Die Welt zu Tode liegen“, Zitat: „ … Mittel- bis Langfristig nützt eine Stelle als Zimmermädchen in einem Ressort auf den Malediven wenig, denn der Archipel droht in Folge des steigenden Meeresspiegels unterzugehen … “.

Gegendarstellung: Auf den Malediven scheint vielmehr etwas Anderes unterzugehen: EIKE 29.12.2020: Alarmismus geht auf den Malediven unter

… 97% der 186 Inseln haben entweder an Fläche zugelegt (59%) oder blieben in der Fläche unverändert (38%) …

Einfach immer das Gleiche, sowohl in der Politik wie auch bei unseren Medien: Keine Ahnung, dafür aber ein gefestigter Glaube, der sich in reinem Nachplappern äußert, was aber als (angebliche) Bildung ausgewiesen wird.

Quellen

[1] SPIEGEL Wissenschaft, Rahmstorf 15.12.2020: Klimakrise Warum der Meeresspiegel immer schneller steigt

[2] kaltesonne 23.12.2020: Die Welt säuft ab…wirklich?

[3] STERN, 26.12.2020: Wirtschaftswachstum: Corona-Turbo – China wird die USA schon 2028 hinter sich lassen

[4] RAHMSTORF 22. Feb 2016. SciLogs > KlimaLounge > Allgemein > Meeresspiegel über die Jahrtausende

[5] H. Bâkiİz* and C.K. Shum, January 29, 2020: The certitude of a global sea level acceleration during the satellite altimeter era

[6] EIKE 10. November 2019: Statt 80 sind plötzlich 300 Millionen Küstenbewohner vom Klimawandel bedroht

[7] DKK, Schrift: Zukunft der Meeresspiegel

Ähnliche Nachrichten