Horst D. Deckert

Taliban erklären, warum sie den Westen aus Afghanistan herausgeworfen haben

Während das US-Außenministerium gerade erschrocken feststellen musste, dass sich unter den evakuierten Afghanen ältere Männern mit ihren Kinderbräuten befinden, muss sich der Neomarxismus auch im digitalen Raum mit einigen unangenehmen Realitäten befassen. Dort beschwerte sich eine Genderprofessorin, die bislang in Kabul ihr Unwesen treiben durfte, über den unfreiwilligen Abschied, woraufhin sie von der Sozialen Medienabteilung der Taliban kurz erklärt bekam, warum der Westen so verwerflich ist und daher aus dem Land rausgeworfen wurde.

Am 31. August bejammerte eine Dr. Bahar Jalili bei Twitter die kampflose Übernahme Afghanistans durch die Taliban. Sie schrieb:

„8,5 Jahre lang habe ich an der Amerikanischen Universität von Afghanistan als Fakultätsmitglied und wissenschaftliche Mitarbeiterin gelehrt. In meiner Funktion habe ich dort Afghanistans erstes Programm für Gender Studies gegründet. All unsere Arbeit, unsere Hoffnungen, Träume und Fortschritt. Einfach nur, um es sinnlos weggenommen zu bekommen.“

Es gibt noch zahlreiche weitere Kommentare von ihr, in der sie vom sicheren Exil aus ihren mangelnden Kampfgeist ignoriert, um bis zur letzten Konsequenz das zu beschützen, was ihr vorgeblich so wichtig war. Die Randständigkeit des heutiger Emanzipationsfeminismus (oder wie auch immer man das nennen mag) ist also keineswegs auf hiesige Fakulitätsräume beschränkt. Selbst im weiterhin burkabeladenen und mit reichlich Zwangsehen beladenen Afghanistan haben sie es geschafft, sich in einer Blase einzurichten, die rein gar keine Verbindung mehr mit der Außenwelt aufweist.

Die Hähme für diese Selbstgerechtigkeit ist Frau Jalili jedenfalls sicher. als Antwort auf einen anderen Tweet bekam sie beispielsweise den folgenden Kommentar in die Leiste gedrückt:

„Wow, wir lernen also, dass Gender Studies als Konzept genau in dem Moment in sich zusammenfällt, sobald es nicht mehr von westlichem Steuergeld am Leben erhalten wird. Wer hätte das nur gedacht.“

Mit Abstand die beeindruckendste Antwort bekam Frau Jalili aber von niemand geringerem als einem Mitglied der Taliban. Ein gewisser Malang Khostay betätigt sich für die Taliban auf Twitter im heutigen Stil mit zahlreichen Mems als eine Art Durchlauferhitzer. Er scheint aber weit mehr als nur dümmliche Bildchen zu können, das zeigt seine Antwort auf Jalilis Tweet, in der er schreibt:

„Hallo, ich gehöre zu den Taliban. Die Gender Studies lehren, dass Pädophilie (Männer-Jungen) ein Menschenrecht sei. Gayle Rubin als einer der weltführenden Feministen und Gründer der Gender Studies schreibt, dass älteren Männern das Menschenrecht zusteht, Sex mit kleinen Jungen zu haben. Allah verbietet das.“

Kostay lässt diese Behauptung aber nicht einfach so im Raum stehen, sondern fügt ein Zitat aus einem von Rubins Büchern ein, wo es heißt:

„Für die meisten Menschen ist es erheblich schwerer, sich mit tatsächlichen Jungenliebhabern abzufinden. Vergleichbar mit Kommunisten und Homosexuellen in den 1950er Jahren werden Jungenliebhaber so sehr stigmatisiert, dass es schwer ist, Verteidiger ihrer bürgerlichen Rechte zu finden und nicht zu sprechen Verteidiger ihrer erotischen Vorlieben. [..] Diese Männer waren immer schon Opfer einer brutalen und unverdienten Hexenjagd.“

Interessant ist, dass sich Khostay keineswegs in einer islamistischen Blase bewegt, sondern offen die Konfrontation sucht und dabei seine Hausaufgaben gemacht hat. Bei vielen westlichen Dissidenten trifft er auf Zustimmung, wobei der Name Rubin kaum jemandem bekannt war. Tatsächlich aber ist Rubin auch in Deutschland so weit bekannt, dass ihm zumindest ein deutscher Wikipedia Eintrag gewidmet wurde.

Man muss dort nicht allzu sehr zwischen den Zeilen lesen, um die sexuelle Abartigkeit des Mannes herauslesen zu können. Beispielsweise hier:

1978 zog Rubin nach San Francisco, um dort zum Thema homosexuelle Lederbewegung zu forschen. Am 13. Juni dieses Jahres gründete sie zusammen mit dem Schriftsteller Pat Califia und mehreren anderen Feministinnen Samois, die erste bekannte amerikanische, feministische BDSM-Lesben-Gruppe, die sich in den 80er Jahren politisch für die Rechte von lesbischen Sadomasochistinnen engagierte und mit Coming to Power das erste bekannte BDSM-Handbuch herausbrachte.

Auch wenn das inhaltlich so klingt, als würde hier jemand zu seinen persönlichen sexuellen Vorlieben forschen, weil er kein Katholik ist und daher keine Ministranten hat, nehmen die deutschen Gender Studies den Mann offenbar ernst. Eine Suche auf der Webseite der Humboldt Universität etwa ergab 10 Treffer zur Person Gayle Rubin. Dabei sind es keineswegs archivarische Treffer, die zu Rubin zum Vorschein kommen, vielmehr wird im Programm des aktuellen Wintersemesters auf ihn Bezug genommen.

Ich denke, man kann davon ausgehen, dass er auch andernorts mit auf der Literaturliste steht. Insofern ist es vielleicht gar nicht so übel, dass im Migrantenstrom aus Afghanistan sicherlich gerade auch einige Taliban ihren Weg zu uns finden. Gayle Rubin soll weiblich sein.

Quelle Titelbild

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