
Wie schauderhaft es um die Handlungsfähigkeit und Durchdachtheit der deutschen Regierungspolitik bestellt sein muss, macht der neueste Vorschlag von CDU-Oppositionsführer Friedrich Merz deutlich: Dieser empfiehlt wohlmeinend und ernsthaft dem Bundeskanzler, er solle sich in der Ukraine-Krise doch Rat bei Merkel holen. Wenn nun schon die bleierne Dauer-Raute als Quell weiser Staatskunst gilt, muss es um Deutschland wirklich schlimm bestellt sein. Ausgerechnet die vermeintliche Großmeisterin des Bilateralismus und der globalistisch motivierten, schleichenden Auflösung dieses Land, in deren Amtszeit sich das Verhältnis zu Russland und den USA gleichermaßen rapide verschlechterte und auch der innereuropäische Zusammenhalt auf eine Zerreißprobe gestellt wurde, soll nun als mit allen Wassern gewaschene Ratgeberin ihres Amtsnachfolgers glänzen? Selten so gelacht.
Der CDU-Vorsitzende jedoch ist davon überzeugt: „Ich gehe davon aus, dass der Bundeskanzler ihren Rat in Anspruch nimmt”, so Merz zur „Rheinischen Post„. Merkels „internationales Ansehen” prädestiniere sie für eine nüchterne und pragmatische Lagebewertung. Ausgerechnet Merkel – die bei allen großen Krisen vor ihrer Haustür in Deckung ging – zuletzt bei der polnisch-weißrussischen Grenzkrise – und auch im Syrienkrieg und in Afghanistan für planloses Laissez-faire stand!
Das Problem mit Scholz ist fraglos, dass er einfach überhaupt nicht regiert und praktisch abgetaucht ist. Jeder Schlaganfallpatient könnte ebenso gut Deutschland führen. Wenn dies wirklich auf Ohnmacht und Lähmung infolge Überforderung und Ratlosigkeit zurückgehen sollte, dann soll der Pannenkanzler einfach seinen Stuhl räumen und den Weg für Neuwahlen freimachen – was ohnehin das Beste und Ehrlichste wäre. Oder er soll Annalena Baerbock entsorgen und als Außenminister einen ausgefuchsten Profi berufen, der etwas von Außenpolitik etwas versteht (und idealerweise auch noch Englisch beherrscht). Ganz sicher aber braucht ein Kanzler nicht bei seiner ausgebrannten Vorgängerin Entscheidungshilfe einzuholen, weil dies einem Offenbarungseid gleichkommt. Dass Merkel Geschichte ist, ist ein Segen, und wenigstens an dieser tröstlichen Tatsache sollte keinesfalls mehr gerüttelt werden.
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