Horst D. Deckert

Venezolanisches Bildungssystem kann Fernunterricht nicht gewährleisten

Die Corona-Maßnahmen haben die Mängel im venezolanischen Bildungssystem deutlich zutage treten lassen. Nachdem der Präsenzunterricht aufgrund der Pandemie eingestellt wurde, sei nun klar, dass das Bildungssystem nicht ausreiche, um einen funktionierenden Fernunterricht zu gewährleisten, schrieb das Medien-Portal Noticiero Digital.

Nicht jeder Schüler habe aus finanziellen Gründen Zugang zu Computer, Laptop, Smartphone oder Internet. Die Lernziele konnten deshalb meist nicht erreicht werden, obwohl viele Lehrer seit Beginn der Ausgangssperre versucht hätten, mit den Eltern ihrer Schüler durch Whatsapp, Textnachrichten oder Anrufe in Kontakt zu bleiben.

«Es ist eine Katastrophe», erklärte eine Lehrerin, die es vorzog namentlich nicht erwähnt zu werden. Denn nicht alle Erziehungsberechtigten würden über ein Telefon oder Internetzugang verfügen.

Die schlechte Infrastruktur im Land verschärft die Probleme beim Fernunterricht noch. «Im Januar dieses Jahres führte das venezolanische Observatorium für öffentliche Dienste (OVSP) in zwölf Städten des Landes eine Umfrage zu Internetausfällen durch und stellte fest, dass nur 34,2 Prozent der Befragten zu Hause Zugang zu diesem Dienst haben und von diesem Prozentsatz gaben 54,8 Prozent an, täglich unter Empfangsausfällen zu leiden», konstatierte das Medienportal.

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