Horst D. Deckert

Versorgungskrise verstärkt sich, Rohstoffpreise explodieren

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Immer noch faseln die Wirrologen über die gesundheitlichen LongCovid-Folgen, doch die wirtschaftlichen LongCovid-Folgen werden weitaus schlimmer sein – und dann eben auch irgendwann auf die Gesundheit schlagen. Was der VW-Konzern zu berichten hat, sollte bei den verantwortlichen Politikern die Alarmglocken zum Schrillen bringen. Wird es aber nicht tun, denn die sind mit Wahlkampf beschäftigt:

Volkswagen stellt sich darauf ein, dass die Versorgungskrise bei Chips noch eine ganze Weile andauern wird. „Im Moment sind wir am tiefsten Punkt angekommen. Wir stehen vor den härtesten sechs Wochen“, sagte Vorstand Murat Aksel dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).

„Im dritten Quartal sollten wir das Schlimmste hinter uns haben. Dann dürfte die Pipeline besser gefüllt sein“, ergänzte er. Trotzdem fehlten langfristig etwa zehn Prozent der Chips, weil weltweit einfach nicht genug produziert werde.

„Bis neue Produktionskapazitäten aufgebaut werden können, dauert es bis zu zwei Jahre.“ Die Lage bleibe angespannt. Wegen der schwierigen Versorgungslage wird Volkswagen die Lagerhaltung bei Chips ausbauen.

„Versorgungssicherheit gehört zu unseren wichtigsten Aufgaben. Denn für mich gilt der Grundsatz: kein Bauteil, kein Auto, kein Geld“, so Aksel. Das gelte am Ende nicht nur für Chips.

Deshalb gehe der VW-Einkauf aktuell „alle Modelle Bauteil für Bauteil durch“ und klassifiziere das Versorgungsrisiko. Wegen der Corona-Pandemie und deren wirtschaftlicher Folgen stellt sich Volkswagen auf weitere kurzfristige Engpässe ein. „Nach einem guten Jahr Pandemie sind die Lieferketten völlig ausgedünnt, und zwar in allen Branchen. Das gilt beispielsweise auch für chemische Produkte wie Granulate“, so der VW-Konzernvorstand. Bis zum Ende kommenden Jahres will Volkswagen die Materialkosten um sieben Prozent senken. Wegen der aktuell explodierenden Rohstoffpreise könnte der Konzern dieses Ziel verfehlen, warnte Aksel. Der neue VW-Einkaufsvorstand strebt mit den Zulieferern grundsätzlich eine intensivere und stärker strategisch ausgerichtete Zusammenarbeit an. „Früher standen allein die Kosten im Vordergrund“, sagte er. Murat Aksel leitet den VW-Konzerneinkauf seit dem 1. Januar.

Das immer größer werdende Drama zieht sich durch fast alle Wirtschaftsbranchen und könnte nicht nur Deutschland in den Ruin treiben. Doch bis dahin sind dann auch fast alle, die das zu verantworten haben in Rente oder anderweitig verschwunden. Und der Bürger darf das dann wieder ausbaden. Wenn er das denn überhaupt überlebt. (Mit Material von dts)

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