Horst D. Deckert

Voraussichtlich keine Empfehlung der STIKO für Impfung von Kindern und Jugendlichen

«Die Ständige Impfkommission wird laut Vorsitzenden Mertens mit hoher Wahrscheinlichkeit keine allgemeine Corona-Impfempfehlung für Kinder aussprechen – eine definitive Entscheidung steht allerdings noch aus.»

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat vor einer Woche den Biontech/Pfizer-Impfstoff Comirnaty auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen.

Grundlage war eine von Biontech/Pfizer selbst finanzierte Studie.

Es wurden 1131 Personen zwischen 12 und 15 Jahren mit zwei Dosen Comirnaty geimpft. Im Beobachtungszeitraum traten keine Covid-19-Erkrankungen auf, in der gleich grossen Placebogruppe traten 16 Covid-19-Fälle auf. Zitat aus der Studie:

«Daten zur längerfristigen Sicherheit und zur Dauer der Wirksamkeit und Antikörperreaktionen bei Kindern sind noch nicht verfügbar.»

Diese eine Studie reicht der Bundesregierung offenbar aus, sie hat die Empfehlungen der STIKO nicht einmal abgewartet:

«Die Bundesregierung hatte bereits entschieden, dass sich diese wie alle Älteren ab dem 7. Juni gegen Corona impfen lassen können.»

«Spahn sprach sich heute für eine Einbeziehung von Jugendlichen in die Impfkampagne auch bei einer ausbleibenden Empfehlung der STIKO aus.»

Minister Spahn und die Bundesregierung entfernen sich damit immer mehr von der Wissenschaft.

Thomas Mertens, Vorsitzender der deutschen Ständigen Impfkommission (STIKO) fand in einem Interview klare Worte:

«Es muss zunächst genau geklärt werden, wie dringend die Kinder die Impfung tatsächlich zu ihrem eigenen Gesundheitsschutz brauchen. Denn das Ziel muss ja der Schutz und das Wohlergehen der Kinder sein. Man bietet den Kindern ja kein Lakritzbonbon an, sondern es ist ein medizinischer Eingriff und der muss entsprechend indiziert sein.»

Er erhält Rückendeckung nicht nur von bekannten Lockdown-kritischen Ärzten und Forschern, sondern auch von vielen etablierten Experten:

Axel Gerschlauer, Sprecher des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ):

«Von Impfungen in der Schule halte ich nichts»

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundes­ärzte­kammer (BÄK) :

«Es sollte jetzt auch kein politischer und gesellschaftlicher Druck ausgeübt werden, Eltern zur Impfung ihrer Kinder zu drängen»

Rüdiger von Kries, STIKO-Kommissionsmitglied:

«Bei un­klarem Risiko kann ich zur Zeit noch nicht vorhersehen, dass es eine Impfempfehlung für eine generelle Im­pfung geben wird.»

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM):

«[…] die Frage, ob die Gefahr für schwere oder tödliche Verläufe in dieser Altersgruppe einen Impfschutz erforderlich macht, ist ‹nicht beantwortet›.»

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