Horst D. Deckert

Warum Frauen schuld sind, dass das generische Maskulinum auch neutral ist

Vor ein paar Tagen hatte ich einen kleinen Gedankenaustausch mit einer dieser Twitterfeminist*ösen. Am Beginn stand ihre folgende Aussage: “Verstehe nicht wie das generische Maskulinum neutral sein soll, aber das generische Femininum ist es nicht.”

Für Leute, die den ganzen Tag nur im Wahn leben, dass ihnen Männer mit gewissen Absichten auf den Hintern schauen könnten, ist es tatsächlich nicht so einleuchtend, warum dem so sein könnte. Daher habe ich ihr freundlich ausgeholfen und erklärt, warum sich die Dinge so verhalten wie wie sie sich verhalten.

 

Selektion

 

Meine erste Antwort an sie bezog sich auf die natürliche Selektion: “Weil es kürzer ist, ganz einfach. Evolution schleift alles so weit ab, bis sein Optimum erreicht ist. In Bezug auf Sprache wäre das die Kürze des gesagten im Verhältnis zur Genauigkeit des gesagten.”

Sie gab mir ein bisschen recht, wollte das nicht gelten lassen, weil sie (unter anderem) offenbar eine falsche Vorstellung von Selektion hat: “Ja Sprache unterliegt Evolution oder nennen wir es lieber sie ist lebendig. Sprich sie unterliegt stetiger Veränderung. Nur weil etwas kurz ist ist es nicht evolutionär richtig oder wird bis zum Optimum abgeschliffen.”.

“Ganz im Gegenteil”, meinte sie weiter: “Dinge die in einem evolutionären Wachstum sind bilden meist Erweiterungen aus die sie sich leisten können. Die Mähne des Löwen. Die langen Stielaugen der gleichnamigen Fliege. Der Nashornkäfer. Alles Evolution und alles hat Vorteile geboten sonst wären sie ausgestorben. Um das Evolutionsthema abzukaspern.”

 

Machtverhältnisse

 

Ich gab ihr kurz und bündig zurück: “Naja, nur weil man den direkten Vorteil nicht sieht, bedeutet es nicht, dass er nicht auch da ist. Des weiteren habe ich bewusst Kürze+Genauigkeit als Hauptkriterien genannt. Ich hätte es auch als Machtverhältnis ausdrücken können, wäre aufs selbe rausgelaufen.”

Mit dem Wörtchen “Machtverhältnis” habe ich mich bewusst auf ihre Ebene begeben. In der postmodernen Gedankenwelt voller Strukturlosigkeiten gibt es nur noch Machtverhältnisse. Wahrheit kommt dort nicht mehr vor, sie wurde dekonstruiert.

 

Frauengetratsche

 

Ich fuhr fort und hab es ihr konkret gemacht: “Denn Männer reden dann, wenn sie etwas zu sagen haben. Frauen reden die ganze Zeit. Und über was reden sie meist? Richtig, über Männer. Das generische Maskulinum als Hauptbezeichner hat sich durchgesetzt, weil zu >80% über Männer geredet wird.”

Und dann mein finaler Blattschuss: “Bestes Beispiel: Feministen. Die reden die ganze Zeit nur über Männer. Maskulinisten zum Vergleich reden v.a. über Familien, also im Zweifel über beide Geschlechter.”

 

Q.E.D.

 

Danach kam nicht mehr viel von ihr, siehe das hier: “Sorry aber ich versteh nicht was du sagen willst? Feministinnen und Männer reden nur wenn sie was zu sagen haben?”

Ihr war da wohl selbst klar, dass ich ihr gerade das Weltbild zerkratzt habe. Stringent und mit Hilfe kulturmarxistischer Argumentationsmuster ein feministisches Kernanliegen widerlegt zu bekommen passiert einem – Pardon, einer – aber auch wirklich nicht jeden Tag. Ich bin tatsächlich ein bisschen stolz auf mich.

 

Hier mein Argument nochmal zusammengefasst

 

1. Frauen reden mehr als Männer.

2. Wer mehr redet, der hat mehr Sprachmacht.

3. Macht ist Ausschlaggebend für Gestaltungsmacht, so auch bei Sprache.

4. Sprache folgt langfristig selektiven Effizienzmustern.

5. Frauen reden die ganze Zeit über Männer.

Conclusio: Weil Frauen mehr reden als Männer und sie vor allem über Männer reden, während Sprache effizient eingesetzt wird, ist es zwingend logisch, dass das männliche Generikum gleichzeitig zum neutralen werden musste.

Daher sind Frauen selbst schuld an diesem Zustand. Wenn sie ihn ändern wollen, dann müssen sie im Grunde genommen einfach nur weniger über oder weniger als Männer reden. Aber ob das jemals geschehen wird?

Quelle Titelbild

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