Horst D. Deckert

Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 28.10.2022

Im Internetradio mitgehört und mitgeschrieben von Wilhelm Tell

 

BrasilienLula gewinnt die Stichwahl gegen Bolsonaro knapp. Bei der Präsidentenwahl in Brasilien hat nach einem knappen Rennen zwischen beiden Kandidaten der linke Herausforderer Luiz Inácio Lula da Silva gewonnen. Nach Auszählung fast aller Wahlmaschinen lag der amtierende Rechtspopulist Bolsonaro bei rund 49 Prozent der Stimmen (etwa 58 Millionen), auf Lula entfielen etwa 51 Prozent (rund 60 Millionen). Eine Umkehr des Resultats ist nach Angaben der Wahlbehörde in der Hauptstadt Brasilia mathematisch unmöglich. In mehreren Landesteilen kam es nach der Wahl zu Protesten. Ein Anhänger Lulas wurde bei einer Feier getötet. Lula kündigte in einer ersten Rede nach der Wahl an, das extrem gespaltene Land versöhnen zu wollen. «Ich werde für 215 Millionen Brasilianer regieren», sagte der 77-Jährige in São Paulo. «Es gibt keine zwei Brasilien, nur ein Volk.» Nun sei der Moment gekommen, den Frieden wieder herzustellen. SRF.ch

Dänemark – In dieser Woche kündigten die beiden weltgrössten Akteure im Bereich der Windkraftproduktion, der halbstaatliche dänische Energiekonzern Ørstad und der private Investor Copenhagen Infrastructur Partners, an, die Windkraftproduktion vervierfachen zu wollen. Die angestrebte Leistung der nun beschlossenen neuen dänischen Windkraftanlagen entspricht somit etwa der 3.5‑fachen Leistung der vier in der Schweiz in Betrieb stehenden Atomkraftwerke. Damit kann nicht nur der eigene Energiebedarf abgedeckt werden, das nordische Königreich mit gut 5 Millionen Einwohnern kann so zu einem bedeutenden Energieversorger in Europa werden. Unabhängig also davon, wer die vorgezogenen Parlamentswahlen am kommenden Dienstag gewinnt, ist Dänemark nun auf dem Weg, Norwegen als einen der wichtigsten Energieproduzenten in Europa abzulösen – und das nicht mit fossiler Energie wie der nördliche Nachbar, sondern mit sauberem Windstrom und Wasserstoff.

● Bei den bevorstehenden Wahlen vom 1. November können sich nicht weniger als 14 Parteien Chancen ausrechnen, ins Folketing, das dänische Einkammerparlament mit 179 Sitzen, einzuziehen. Die amtierende Ministerpräsidentin, die Sozialdemokratin Mette Frederiksen, hat angekündigt, bei einem Wahlsieg nicht mehr wie bisher alleine mit Unterstützung weiterer Parteien im rot-grünen Lager das Land führen zu wollen, sondern mit bürgerlichen Kräften im Zentrum. SRF.ch

EU – Ab 2035 sollen in der EU nur noch Neuwagen zugelassen werden, die kein Treibhausgas ausstossen. Darauf haben sich die Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments am Donnerstagabend geeinigt. EU-Staaten und EU-Parlament müssen noch zustimmen. Das wäre das definitive Aus für den Verkauf neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge, sagt der deutsche Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer.

● Europäischer Gerichtshof. «Was bedeutet das Urteil zur Witwerrente für mich?» Künftig bekommen Männer ihre Witwer-Rente, auch wenn ihre Kinder volljährig sind. SRF.ch

● Russland wirft den USA vor, die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen zu senken. Russland könne die Pläne zur Modernisierung der in Europa stationierten Atomwaffen der USA nicht ignorieren, sagte der stellvertretende Aussenminister Gruschko der staatlichen Nachrichtenagentur RIA heute. „Die USA modernisieren.“ ORF.at

Frankreich – Bienen haben einen Zahlensinn. Also ein intuitives Verständnis für zählbare Einheiten – wie andere Tiere. Auch Spinnen, Fische, Kraken, Raben und Affen können zählen. Die Biene tut dies dazu noch sehr ordentlich. Das legt die Studie eines französisch-schweizerischen Forschungsteams nahe. Die Gruppe hat Honigbienen trainiert, eine Abbildung mit unterschiedlichen geometrischen Formen anzufliegen. Bilder mit jeweils gleich vielen Kreisen, Drei- oder Vierecken. Dafür wurden die Bienen mit einer Zuckerlösung belohnt. Links locken die kleinen Zahlen, rechts die grossen. Nach der Trainingsphase wurden den Versuchstierchen jeweils zwei identische Bilder gleichzeitig präsentiert. Es zeigte sich, dass die Bienen bei Abbildungen mit wenigen Formen – also beispielsweise nur einem oder zwei Kreisen – bevorzugt das Bild links anflogen. Während sie bei vier oder fünf Kreisen das Bild rechts priorisierten. Der mentale Zahlenstrahl im Gehirn der Honigbienen. Die Forschenden lesen aus diesem Verhalten, dass das Bienengehirn Zahlen von links nach rechts aufsteigend einordnet. Zahlen werden also auf einer Art mentalem Zahlenstrang repräsentiert. Das Gehirn der Bienen stellt offensichtlich einen Zusammenhang zwischen Quantitäten und Raum her. So wie es auch das Gehirn von Vögeln tut und meist auch das des Menschen. Benachbarte Hirnareale verknüpfen Raum und Zahl. Warum dies so ist, ist nicht sicher. Eine Erklärung könnte die Organisation des Gehirns selbst sein. Die Abbildung von Raum und jene Abbildung von Zahlen finden in benachbarten Hirnarealen statt. Möglich, dass die Nervenzellen im einen Areal mit den Nervenzellen im anderen kommunizieren und Raum und Zahl so miteinander in Kontakt kommen. Auch wenn nicht alle Tiere mit Zahlensinn so ordentlich zählen wie Bienen, Vögel und Menschen, hat das Gespür für Zahlen allein schon einen hohen evolutionären Nutzen. Es hilft jenen, die es haben, zu überleben. Ein Tier, das mehr Futterstücke von wenigen unterschieden kann, kommt gezielter zu ausreichend Nahrung. Bienen, die sich auf ihren kilometerlangen Flügen an der Anzahl Landmarken orientieren, haben eine grosse Chance, ihre Futterquellen wieder zu finden. Meisen, die sich mit Alarmrufen die Anzahl lauernder Feinde mitteilen, können sich besser schützen. Löwen, die sich die Anzahl von Eindringlingen ins Revier zurufen, können besser entscheiden, ob sich ein Angriff lohnt oder doch eher der Rückzug. Der Zahlensinn scheint angeboren zu sein. Schon Babys können es und auch Küken. SRF.ch

Iran – Paradox an Irans Universitäten. In Iran studieren mehr Frauen als Männer. Seit Jahren studieren in Iran mehr Frauen als Männer. Auch darum spielen Frauen eine tragende Rolle in den Protesten. SRF.ch

Israel – Israel lehnt es ab, der Ukraine Waffen oder sein Flugabwehrsystem zur Verfügung zu stellen. Das hat Staatsoberhaupt Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 28.10.2022(62) diese Woche beim Besuch in den USA erneut betont. Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenski scheint Israel aber bereit zu sein, Geheimdienstinformationen auszutauschen. SRF.ch

Kosovo – Visumsfreiheit in weiter Ferne. Die Leute werden weiterhin vor den Botschaften Schlange stehen, auch vor der Schweizer Botschaft in Pristina, um ein Visum zu beantragen. Gleichzeitig verliert die EU an Glaubwürdigkeit in der Region. Allein in den vergangenen 20 Jahren haben die Bürger Kosovos 180 Millionen Euro für Visagebühren ausgegeben. Bisher haben 22 der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union den Kosovo als unabhängigen Staat anerkannt. Spanien, Griechenland, Zypern, Rumänien und die Slowakei erkennen den Kosovo nicht an. Ein wichtiger Verbündeter sind die USA, die im Rahmen der KFOR eine grössere Militärbasis, Camp Bondsteel, unterhalten. Russland als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates hat sich dagegen auf die Seite Serbiens gestellt, auch China verhält sich weiterhin ablehnend. Daher bleibt dem Kosovo der Weg in die Vereinten Nationen und viele andere internationale Organisationen bis auf weiteres versperrt. Eine Ausnahme ist der Internationale Währungsfonds, der dem Kosovo am 8. Mai 2009 eine Mitgliedschaft anbot. Kosovo ist das erste europäische Land, das eine Botschaft in Jerusalem eröffnen wrd. SRF.ch

Nordkorea – Nordkorea wirft den USA regelmässig vor, durch ihre Manöver mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten, was beide Länder bestreiten. Die USA haben 28’500 Soldaten in Südkorea stationiert. Die jüngsten Raketenstarts erfolgten kurz nach der Ankündigung des südkoreanischen Verteidigungsministeriums, zusammen mit den US-Streitkräften am kommenden Montag eine grosse Luftwaffenübung zu beginnen. An dem Manöver «Vigilant Storm» nehmen aus Südkorea 140 Flugzeuge, einschliesslich F‑35-Tarnkappen-Kampfjets, teil. Die US-Luftwaffe will 100 Flugzeuge dafür mobilisieren. SRF.ch

Philippinen  – 42 Menschen sind im Tropensturm «Nalgae» gestorben. Der Sturm hat den Süden des Landes getroffen. Einige Opfer seien in ihren eigenen Häusern von Erdmassen begraben worden. SRF.ch

Rumänien – hat einen deutschen Bürgermeister in Timisoara. Er stammt aus dem Schwarzwald und regiert die drittgrösste Stadt Rumäniens. Dominic Fritz kämpft für eine saubere Stadtverwaltung. Die politischen Gepflogenheiten Rumäniens machen es ihm jedoch schwieriger, als er je gedacht hätte. Er hat sich viel vorgenommen: Er will Korruption und Vetternwirtschaft bekämpfen. Auch 30 Jahre nach dem Ende des Kommunismus dominieren noch immer Lokalbarone die Politik des Landes; Politiker, die Geld abzweigen, Geschenke verteilen oder Verwandte in der Stadtverwaltung anstellen. Viele von ihnen hat Dominic Fritz gegen sich aufgebracht. So erscheinen einige Beamte, die die Politik ihres neuen Chefs nicht mögen, einfach nicht mehr zur Arbeit. Zu seinen Gegnern gehört auch der Präsident des Landkreises, in dem sich Fritz Stadt befindet. Dazu kommt zunehmende Kritik aus Dominic Fritz eigenem Lager. Nicht wenige Wähler sind enttäuscht, dass der deutsche Bürgermeister bisher nicht mehr erreicht hat. Trotz Dauerstress und Druck von allen Seiten: Dominic Fritz will weitermachen und Rumänien zum Bessern verändern. «International» auf SRF.ch

Russland – Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich am Donnerstag in Moskau beim Waldai-Forum gefragt, ob die Politiker in Washington „übergeschnappt“ seien. Dieser Eindruck entstehe bei ihm, wenn er die derzeitige US-Aussenpolitik betrachte. So beliefere Washington nicht nur die Ukraine mit Waffen in Milliardenhöhe, um gegen „Russland zu kämpfen“, sondern verderbe sich zeitgleich die Beziehungen zu China. SP.ru

Saudiarabien ‑1.5 Milliarden Schweizer Franken frisches Kapital besorgt sich die Credit Suisse von der «Saudi National Bank». SRF.ch

Schweiz – Ohne Einwilligung der Schweiz darf Deutschland keine Munition an die Ukraine liefern, die diese für ihre Gepard-Flugabwehrpanzer benötigt. Die Schweiz hat ein betreffendes Gesuch erneut abgelehnt. «Die Politik darf sich nicht über das Neutralitätsrecht setzen», hiess FDP-Präsident Thierry Burkart in der «Arena» den Entscheid gut. Anders sieht das Mitte-Präsident Gerhard Pfister: «Wenn der Bundesrat Waffen an Saudi-Arabien exportiert, dann kann er auch den Deutschen erlauben, Munition in die Ukraine zu liefern.» Die Pandemie habe gezeigt, dass der Bundesrat in Notsituationen zur Wahrung von Landesinteressen Handlungsmöglichkeiten habe.

● Stipendienchaos. Im Kanton Zürich warten tausende Studenten auf ihr Geld.

● Derzeit machen Klimaaktivisten von sich reden, die in Museen gehen und Werke mit Tomatensauce beschmieren. Unser Museum will Plattform fürs Publikum sein und da gehört auch dazu, dass Menschen das Museum nutzen – um sich zu unterhalten, etwas zu lernen und manchmal auch zum Protestieren. Ich habe für diese Proteste Verständnis, das Anliegen ist ja dringend und wichtig. Unsere Aufgabe ist es aber trotzdem, die Kunstwerke zu schützen. Basler Museumsdirektor Sam Keller.

● Über 27 Grad in Delémont, 25 Grad in Fahy im Kanton Jura, so warm war es um diese Jahreszeit noch nie.

● Wert über 100’000 Franken. Wertvolle Kristalle bei Gotthard-Tunnelbau entdeckt. Der seltene Fund kam bei einer Sprengung zum Vorschein. Die Kristalle gehören dem Kanton Uri und werden nun ausgestellt. Das Gebiet um Göschenen im Kanton Uri ist bekannt für seine geologischen Schätze. Doch dieser Kristallfund bringt sogar Fachleute ins Schwärmen: «Der Fund der Rosafluorite ist zweifellos einer der besten seit Jahren in der Schweiz», sagt der Urner Geologie Peter Amacher von Geo-Uri.

● Energiekrise. Strom sparen oder Einbrecher mit Licht fernhalten: Was tun? Die Aargauer und die Zürcher Kantonspolizei empfehlen mehr Licht in den Abendstunden, um so Einbrüche zu verhindern.

● Lugano will zur europäischen Bitcoin-Metropole werden. Die Tessiner Metropole hat als Bankenplatz seit dem Ende des Bankgeheimnisses stark an Bedeutung verloren. SRF.ch

Tschechien – Zehntausende Menschen haben in der tschechischen Hauptstadt gegen ihre Regierung und deren Unterstützung für die Ukraine demonstriert. Auch die steigenden Energiepreise treiben die Menschen auf die Strasse. Unter dem Motto „Tschechien an erster Stelle“ versammelten sich die Menschen am Nationalfeiertag, am 28.10. auf dem zentralen Prager Wenzelsplatz. Die Organisatoren, die für ihre Ansichten bekannt sind, forderten die militärische Neutralität für Tschechien und ein Ende der Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Krieg mit Waffen und Geld. Zudem verlangten sie ein Ende der EU-Sanktionspolitik gegen Russland. Der regierenden Mitte-Rechts-Koalition warfen sie vor, der Ukraine mehr Aufmerksamkeit zu schenken als der eigenen Bevölkerung. Auch angesichts der steigenden Energie‑, Lebensmittel- und Wohnungspreise und der Angst vor einer Gasmangellage im Winter forderten die Demonstranten den Rücktritt der Regierung unter dem liberalkonservativen Premierminister Petr Fiala (58). Die Menge skandierte „Rücktritt!“ und schwenkte dabei Nationalflaggen. Unter den Rednern war auch der frühere Ministerpräsident Jiři Paroubek. „Wir müssen alle zu Recht Angst haben, dass es nicht genug Erdgas geben wird. SRF.ch

Türkei – Als Archäologen im Frühsommer 2022 mit ihren Ausgrabungen am Domitiansplatz in Ephesos anfingen, haben sie bereits vermutet, dass sie an dieser Stelle auf ein Geschäftsviertel stossen würden. Doch was sie nicht erwartet haben, war der gute Erhaltungszustand der Geschäfte und des Inventars. Dieser gute Erhaltungszustand erlaubt Vorstellungen von Einkaufsszenen vor 1400 Jahren. Der antike Mensch konnte in diesem Viertel etwa Lampen und christliche Pilgerdevotionalien kaufen sowie Gegenstände in einer Werkstätte reparieren lassen. Nach den Einkäufen konnte er in einer Garküche Speisen und Getränke bestellen. In Amphoren, also Tongefässen, die man zur Haltbarmachung von Lebensmitteln verwendete, wurden Fischgräten und Obstkerne gefunden. Zahlreiche Tonlampen, Pilgerampullen, Geschirr sowie Werkzeuge weisen auf die Funktion der Räumlichkeiten hin. Nicht zu vergessen ist das nötige Kleingeld, mit dem die Einkäufe bezahlt werden mussten. Die Archäologinnen und Archäologen haben über 2›000 Kupfermünzen und fünf byzantinische Goldmünzen ausgegraben. Doch es ist nicht nur der gute Erhaltungszustand, der die Ausgrabung so einzigartig macht, sondern auch die Tatsache, dass die Geschäfte abrupt zerstört worden sind. An vielen Stellen kam verbrannte Erde zum Vorschein. Eine Frage, die die Forschenden beschäftigte: Warum sind die Händlerinnen und Händler nach dem Brand nicht zurückgekehrt, um die wertvollen Gegenstände und vor allem das verdiente Geld aus den Lokalen zu holen? Auf den Münzen sind Jahreszahlen und die jeweiligen byzantinischen, oströmischen Kaiser abgebildet. Demzufolge dürfte das Geschäftsviertel vermutlich um 614/615 nach Christus niedergebrannt sein. Die Archäologin und Grabungsleiterin Sabine Ladstätter sagt: „In Ephesos sind wir in der glücklichen Lage, 9000 Jahre Menschheitsgeschichte erforschen zu können. ORF.at

Ukraine – Wie hilft die Schweiz derzeit? Einerseits setzen wir auf Finanzhilfen, die direkt an die grossen Organisationen wie die UNO oder das IKRK fliessen. Andererseits haben wir auch unsere eigenen Projekte. Zurzeit sind wir vor allem in den jüngst befreiten Gebieten, nördlich und östlich von Kiew, etwa in Chernigow, Sumy, Charkow, aktiv. Diese Gebiete brauchen Nothilfe, denn es wurde kritische Infrastruktur zerstört. Viele Häuser haben zum Beispiel keine Fenster mehr. Auch an der Wasserversorgung mangelt es vielerorts. Als Schweiz bringen wir da viel Know-how mit. So können beispielsweise unsere Ingenieure mit ihrem Wissen Pumpen und Elektromaschinen wieder instand setzen. Häufig ist dabei Kreativität gefragt – denn viele der beschädigten Maschinen stammen noch aus Sowjetzeiten. SRF.ch

● Zwei ukrainische Organisationen haben konkret ausformulierte Aufträge, eine sogenannte schmutzige Bombe zu bauen. Dies ist eine sogenannte radiologische Waffe, die als Wirkstoff eine radioaktive Füllung mittels einer konventioneller Sprengstoffladung verteilt. Die Arbeiten an derartigen Bomben befinden sich in der Endphase. Dies gab Generalleutnant Igor Kirillow, Leiter der russischen Truppen für Nuklear‑, chemischen und biologischen Schutz, am 24.10. bei einem Briefing bekannt. Er legte Einzelheiten der Bedrohung offen, die Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu zuvor mit seinen Amtskollegen aus der Türkei, Frankreich, Grossbritannien und den Vereinigten Staaten telefonisch erörtert hatte. Das Ziel, die Moskau mit diesen Gesprächen verfolgte, war die Schadensbegrenzung für die internationalen Beziehungen Russlands – auch und vor allem für die mit seinen nichtwestlichen Partnern – sowie für die Reputation des Landes in der breiten internationalen Öffentlichkeit, Nun sind die vom Verteidigungsministerium gesammelten Informationen veröffentlicht worden. Kirillow informierte: Moskau besitzt Information über Kontakte zwischen dem Präsidialamt von Wladimir Selenskij und Grossbritannien bezüglich des möglichen Erwerbs von Atomwaffentechnologie. Auch verfügt die Ukraine mittlerweile über die gesamte Produktionsbasis und das wissenschaftliche Potenzial zur Herstellung mindestens einer „schmutzigen Bombe“, so der Leiter der russischen ABC-Schutztruppen. Er erinnerte daran, dass die Herstellung eines solchen Geräts – im Vergleich zur Herstellung echter Nuklearsprengköpfe – vergleichsweise einfach ist. Eine „schmutzige Bombe“ ist, wie bereits erwähnt, ein Behälter mit radioaktiven Isotopen und einer sie verteilenden Sprengladung

● Kiew fordert von Berlin 500 Millionen US-Dollar für den Staatshaushalt – monatlich SP.ru

Der US-amerikanische Rock ’n‘ Roll-Musiker Jerry Lee Lewis ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren, wie sein Agent mehreren Agenturen bestätigte. Der als «The Killer» bekannte Autor von «Great Balls of Fires» wurde 1986 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Seine siebte Ehefrau Judith Coghlan Lewis sei an seiner Seite gewesen, als er starb, heisst es weiter. Jerry Lee Lewis galt als einer der einflussreichsten Künstler der Musikgeschichte. Er stand noch bis ins hohe Alter auf der Bühne. Seit einem Schlaganfall 2019 hatte er allerdings mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Lewis galt – neben Elvis Presley, Chuck Berry und Little Richard – als einer der Könige des Rock’n’Roll. Der Musiker war siebenmal verheiratet und hatte sechs Kinder, von denen zwei schon vor ihm gestorben waren. Jerry Lee Lewis wurde am 29. September 1935 in einer armen Familie in Ferriday, Louisiana, geboren. Mit neun Jahren entdeckte Lewis das Klavierspiel und seine Eltern nahmen eine Hypothek auf die Farm der Familie auf, um sein Instrument zu bezahlen. 1956 zog er nach Memphis (Tennessee), dem Mekka der neuen amerikanischen Musik, und war einer der ersten, der bei dem berühmten Plattenlabel Sun Records unter Vertrag genommen wurde. Sein erster Song «Whole lotta shakin‘ goin‘ on» aus dem Jahr 1957 war bereits ein Anzeichen seines wilden Stils. Während die Rockmusik noch in den Kinderschuhen steckte, drängte sich die Menge, um zu sehen, wie er mit Fingern, Ellbogen und Füssen wild auf die Tastatur einhämmerte, während sein Haar wild im Rhythmus mitschwang und er seinen Hocker in einem wilden Tanzschritt wegschleuderte. Wenige Monate später erschien «Great Balls of Fire», das 1989 auch der Titel eines Doku-Dramas über sein Leben wurde und ihn zu einem der beliebtesten Stars der Zeit machte.

● Der Ehemann der prominenten US-Politikerin Nancy Pelosi (82) ist im Wohnhaus des Paares in San Francisco angegriffen worden. US-Medienberichten zufolge war es eine gezielte Attacke auf das Zuhause des Ehepaares. Der Angreifer habe dabei in der Nacht zum Freitag mehrfach «Wo ist Nancy?» gerufen, schrieben unter anderem die «New York Times» und die «Washington Post» unter Berufung auf Behördenvertreter. Der 82-jährige Paul Pelosi sei im Spital und werde sich «voraussichtlich vollständig erholen», teilte ein Sprecher mit. Die von Leibwächtern geschützte Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses war zum Zeitpunkt des Angriffs nicht in der Stadt. Die Polizei von San Francisco äusserte sich zunächst nicht zu den Berichten und liess bei einer kurzen Medienkonferenz auch keine Fragen zu.

● Elon Musk (51) hat bei Twitter die Macht übernommen. Gemäss einem Insider will der reichste Mann der Welt nun zumindest vorerst selbst die Führung des Unternehmens übernehmen. Musk hat angekündigt, den dauerhaft verbannten US-Präsidenten Donald Trump (76) zurück auf die Plattform zu lassen. Zudem wird die Entlassung von Topmanagerin Vijaya Gadde, die für den Umgang mit Hassrede und Falschinformationen zuständig war, als zentrales Zeichen für einen Wandel gewertet.

● Der ehemalige US-Präsident Donald Trump will nicht zu Twitter zurückkehren, auch wenn dies mit Elon Musk als neuem Eigentümer möglich werden sollte. Er wird gemäss eigenen Angaben bei seinem eigenen Dienst Truth Social bleiben, der sich im Besitz der 2021 gegründeten Trump Media & Technology Group in Palm Beach befindet, die von dem ehemaligen republikanischen Politiker Devin Nunes geführt wird. Sie wird als ein Versuch des ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump interpretiert, ein eigenes soziales Netzwerk zu etablieren. Die App lässt sich nur mit einer US- oder UK-Mobilfunknummer nutzen. SRF.ch


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