Horst D. Deckert

Wer hats erfunden?

Die Basler Chemie spielte global eine wichtige Rolle bei der Pestizidentwicklung. Zusammen mit dem Bund trieb sie die Chemisierung der Landwirtschaft voran. Die Schädlichkeit neuer Mittel wird immer wieder unterschätzt – bis heute.

Im Meer vor Los Angeles haben die Seelöwen Krebs – viel häufiger als anderswo. Seit kurzem weiss man, warum: Wenige Kilometer vor der südkalifornischen Küste liegen mindestens 27 000 Fässer auf dem Meeresboden und lösen sich langsam auf. Vielleicht sind es auch noch viel mehr. Sie enthalten eines der gefürchtetsten und langlebigsten Umweltgifte: DDT.

DDT löst sich nicht in Wasser, aber in Fett. Es reichert sich im Körper von Tieren an – besonders in solchen, die andere Tiere fressen. Schon seit einigen Jahren fällt ForscherInnen auf, dass die Fettschicht südkalifornischer Delfine viel DDT enthält. Das Gift ist ein sogenannter endokriner Disruptor, es bringt das Hormonsystem durcheinander. Bei Säugetieren und Menschen kann es die Sexualorgane verkümmern lassen und Krebs auslösen; die Schalen von Vogeleiern macht es so dünn, dass die Jungvögel nicht überleben. Anfang der siebziger Jahre verboten die USA und viele andere Industrieländer seinen Gebrauch, heute darf es global nur noch zur Bekämpfung von Krankheiten übertragenden Insekten eingesetzt werden.

Umweltgift aus Basel

1948 wusste man von all dem noch nichts. Paul Müller, ein Schweizer Chemiker der Basler

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