Horst D. Deckert

Wer inszenierte die angsteinflössenden Videos von kollabierenden Menschen in Wuhan?

«Ein Mann liegt tot auf der Strasse – das Bild der Coronakrise in Wuhan», so der angsteinflössende Titel in der britischen Zeitung The Guardian am 31. Januar 2020. Seit den ersten Tagen der «Pandemie» hätten sich viele gefragt, ob die berüchtigten Videos von «kollabierenden Menschen in Wuhan» tatsächlich von der chinesischen Regierung inszeniert wurden, um damit den Westen in Angst und Schrecken zu versetzen, schreibt Swiss Policy Research (SPR) in einer neuen Analyse. Begründet werde diese Vermutung damit, dass man solche Bilder später nie mehr gesehen habe.

Die Auswertung von SPR kommt jedoch zu einem anderen Schluss:

  • Entgegen der Behauptung, es gebe Dutzende oder gar Hunderte solcher Videos, existierten tatsächlich nur etwa zehn davon.
  • Die meisten Aufnahmen hätten mit Covid-19 nichts zu tun. Vielmehr zeigten sie betrunkene Menschen, Obdachlose oder Betroffene von Verkehrsunfällen, nicht spezifizierte medizinische Notfälle oder gar Trainingsübungen von chinesischen Behörden.
  • Wegen des gleichzeitigen Virusausbruchs hätten die Ersthelfer in Wuhan bereits oft die weissen Schutzanzüge getragen. Für Anwesende und für Personen, welche die Videos hochgeladen und geteilt hätten, möge dies daher wie ein tatsächlicher «plötzlicher Corona-Tod» ausgesehen haben.
  • In vielen Fällen sei in den Videotiteln, den Bildunterschriften oder Kommentaren suggeriert oder behauptet worden, die Videos zeigten «plötzliche Coronavirus-Todesfälle», aber kein einziger Fall sei von den chinesischen Behörden bestätigt oder behauptet worden. In der Tat seien mehrere dieser Videos von westlichen «Faktenprüfern» schnell entlarvt worden.

Es sehe so aus, als ob die meisten dieser Videos nicht von Personen verbreitet wurden, die dem chinesischen Regime nahe stehen, sondern vielmehr von china-kritischen Gruppen und Personen – zum Beispiel von «Voice of Hong Kong» und «Badiucao». Diese Gruppen hätten zeigen wollen, dass das chinesische Regime die Kontrolle verloren habe.

Sollte jemand wirklich durch das Coronavirus kollabiert sein, könne es sich um einen plötzlichen Herzstillstand gehandelt haben, der durch eine virale Myokarditis (Herzmuskelentzündung) verursacht wurde. Oder um einen Schlaganfall, einen schweren Herzinfarkt oder um eine Embolie. Solche Fälle seien in den USA und in Deutschland beobachtet worden.

Zusammenfassend kann gemäss SPR gesagt werden: Es gibt derzeit keine Beweise dafür, dass es sich bei den Videos um eine von China ausgehende «psychological operation» (Psyop, Deutsch: eine Methode der psychologischen Kriegsführung) gehandelt hat. Stattdessen könnten sie Teil der damaligen «Massenpsychose» gewesen sein, die von «Klickfängern» und «Täuschern» sowie von westlichen Medien losgetreten wurde. Die Kampagne könne auch Teil einer westlichen Psyop gegen China oder gegen die westliche Bevölkerung – oder gegen beides gewesen sein, resümiert SPR.

Die obige Video-Zusammenstellung wurde zum Beispiel von der in Taiwan ansässigen Nachrichtenplattform TomoNews US veröffentlicht.

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