Klimawissenschaftler mögen in ihrem Glaubenssystem gefangen sein, doch sie sind nicht dumm. Dadurch schaffen sie es immer wieder, mit kreativen Winkelzügen zu erklären, warum sie nicht recht hatten in ihren apokalyptischen Prognosen. Manchmal schaffen sie es sogar, das Gegenteil so hinzudrehen, dass sie am Ende doch recht hatten mit ihrer CO2-befeuerten Klimakatastrophe. Ob das Kafkaesk ist oder doch eher Orwells Angstphantasien folgt, kann sich jeder selbst aussuchen. Tatsache bleibt, dass sie für die kommende Zeit streng dialektisch eine Abkühlung vorhersagen, weil es Wärmer wird. Hegel wäre stolz auf sie.
Think Progress: Bereitet euch vor auf einen bitterkalten Winter, da der Klimawandel die Polarwirbel verschiebt
Wissenschaftler sagen schon lange, dass die globale Erwärmung extremes Wetter bringen wird.
Jetzt ist es so weit.
Der Polarwirbel, der den Nordosten der USA mit extrem kalten Tagen schockiert hat, könnte laut einer neuen Studie weitere bitterkalte Winter nach Nordamerika bringen.
Beim Polarwirbel handelt es sich um ein massives System von wirbelnder Luft, das normalerweise kalte Luft am Nordpol hält. Seit Jahrzehnten jedoch verschiebt sich der Wirbel immer mehr, wie Wissenschaftler herausfanden – allerdings gehört das Wissen um diese Entwicklung erst seit kurzem zum Allgemeingu, nachdem die Verschiebung für das rekordverdächtig kalte Wetter verantwortlich gemacht wurde, von dem im Jahr 2014 etwa 200 Millionen Menschen betroffen waren.
Laut der Studie hat sich der Polarwirbel in den letzten 30 Jahren abgeschwächt, zum Teil aufgrund des Verlusts des arktischen Meereises, was mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel zusammenhängt. Diese Abschwächung hat dazu geführt, dass sich der Wirbel im Februar in Richtung Europa und Asien verlagert. Als Konsequenz kännten künftig im Februar und März häufiger ungewöhnlich kalte Tage auftreten, wie der Weather Channel berichtet. Gleichzeitig wird Europa mit wärmeren Wintern konfrontiert.
Wissenschaftler sagen schon lange, dass die globale Erwärmung extreme Wetterlagen mit sich bringen wird. So sieht es aus.
„Der Klimawandel kann zu Extremen führen; es ist nicht wie ein regelmäßiger Wandel, den alle zu allen Zeiten und an allen Orten im gleichen Ausmaß erleben“, sagte der Mitautor der Studie Martyn Chipperfield, der als Professor für Atmosphärenchemie an der Universität Leeds beschäftigt ist, gegenüber ClimateWire. „Trotz der allgemeinen Erwärmung kann es an Orten wie dem Nordosten der USA zu extremen Kälteereignissen kommen. Das ist konsistent mit dem Klimawandel und der globalen Erwärmung.“
Ein geschwächter Wirbel bedeutet, dass sich kalte arktische Luft in niedrigere Breitengrade bewegt, wie es Anfang 2014 und 2015 geschah. Einige Experten berichten, dass sich der Polarwirbel in diesem Jahr bereits abschwächt, und genau das könnte auf einen beunruhigenden Winter hindeuten.
Im Jahr 2014 kostete der Polarwirbel die US-Wirtschaft etwa 5 Milliarden Dollar an gestrichenen Flügen und Reparaturen der Infrastruktur. Er bedeutete auch höhere Energierechnungen – was nicht nur die Taschen der Verbraucher belastet, sondern auch einen höheren Verbrauch an fossilen Brennstoffen zu einer Zeit bedeutet, in der Wissenschaftler sagen, dass die Emissionen aggressiv zurückgefahren werden müssen, um eine Verschlimmerung des Klimawandels zu verhindern.
Laut der Studie ist ein längerer arktischer Luftausbruch, der von einem schwachen und sich verschiebenden Polarwirbel herrührt, in Nordamerika ab dem späten Winter und bis ins frühe Frühjahr wahrscheinlicher. Dieser Trend wurde in den letzten drei Wintern beobachtet.
Die Studie kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Arktis Rekorde in Bezug auf Wärme, Meereisverlust und das Abschmelzen des grönländischen Eisschildes aufstellt. Im September erreichte das arktische Meereisminimum den zweitniedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen.
Wissenschaftler prognostizieren seit Jahren, dass die vom Menschen verursachte globale Erwärmung in der Arktis mindestens doppelt so schnell sein wird wie im Rest des Planeten, und zwar wegen der arktischen Verstärkung, einem Prozess, bei dem weißes Eis und Schnee durch das dunkelblaue Meer oder dunkles Land ersetzt wird, das mehr Sonnenstrahlen absorbiert, die ein stärkeres Schmelzen verursachen.
In der Zwischenzeit melden der Südwesten sowie viele andere Teile des Landes in diesem Herbst historisch heißes Wetter und Dürreperioden. Erst letzte Woche meldeten Dutzende von Städten rekordverdächtige Temperaturen, als sich ungewöhnlich heißes Wetter durch den Südwesten und in den Nordosten ausbreitete.
Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) prognostiziert laut dem letzte Woche veröffentlichten U.S. Winter Outlook einen warmen, trockenen Winter für weite Teile des Landes. Das bedeutet aber nicht, dass der Polarwirbel nicht in der Lage sein wird, rekordverdächtig kalte Tage zu bringen.
Sollte es wirklich so kommen, was wird dann aus der Energiewende?
Geht man einmal davon aus, dass es tatsächlich so kommt und die Winter in den kommenden Jahren bis Jahrzehnten sehr hart werden. Darunter verstehe ich drei bis vier aufeinanderfolgende Monate im Jahr mit Temperaturen, die regelmäßig ganztägig bei maximal -10°C liegen.
Das wäre eine äußerst große Herausforderung für die Infrastruktur, auch wenn man sich mit der entsprechenden Gewöhnung durchaus daran gewöhnen könnte. Allerdings wird das ein Problem werden mit der Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien.
Solarzellen würden ausfallen, weil sie mit Schnee bedeckt sind – es sei denn natürlich, man beheizt sie. Doch würde das Sinn machen? Vermutlich nicht. Auch Windräder könnten den Bedarf kaum decken, da auch sie ab einem bestimmten Punkt einfach einfrieren und/oder Materialermüdung zeigen.
Nicht weniger problematisch wäre es für die Batterien für Elektroautos. Diese werden zwar immer besser. Doch würden sie wohl kaum längere Zeit bei -20°C ihren Dienst tun.
Bedenkt man neben diesen technischen Schwierigkeiten überdies den Mehrverbrauch an Energie für die Heizung, dann rückt eine Vollversorgung mit Ökostrom in sehr weite Ferne. Einziger Ausweg wären noch Atomkraftwerke. Doch die sind bekanntlich mindestens ebenso wenig beliebt bei den Ökorittern auf der Suche nach ihrer heiligen Ökonuss, wie Dieselmotoren ohne Abgasreinigung.
Was von der Geschichte bleibt ist wieder einmal nichts anderes als die Erkenntnis, dass ohnehin nichts gegen einen eventuellen Klimawandel getan werden kann – egal in welche Richtung.
Quelle Titelbild