Gemäss einem Team von Wissenschaftlern aus Israel und Island hat eine Extraktion aus Spirulina-Algen das Potenzial, den Zytokon-Sturm bei COVID-19 in fortgeschrittenen Fällen um bis zu 70 Prozent zu mildern.
Der Zytokin-Sturm ist eine potentiell lebensgefährliche Entgleisung des Immunsystems, bei der es zu einer sich selbst verstärkenden Rückkoppelung zwischen Zytokinen und Immunzellen kommt (DocCheck Flexikon).
Zytokine sind Proteine, die der Signalübertragung dienen. Der Zytokin-Sturm entsteht durch eine extreme Empfindlichkeit des Immunsystems gegenüber bestimmten Proteinen und ist eine Komplikation von Covid-19 mit erhöhter Sterbewahrscheinlichkeit (Einschätzung RKI). Er verursacht ein akutes Atemnotsyndrom und Schäden an anderen Organen, die Haupttodesursache bei COVID-19-Patienten.
Gemäss der in der Fachzeitschrift Marine Biotechnology veröffentlichten Studie hemmt ein Extrakt aus photosynthetisch manipulierter Spirulina die Freisetzung des Zytokins TNF-a, eines kleinen Signalproteins, das vom Immunsystem verwendet wird, um bis zu 70 Prozent.
Laut der Jerusalem Post wurde die Forschung im MIGAL-Labor in Nordisrael mit Algen durchgeführt, die von der israelischen Firma Vaxa in Island gezüchtet und kultiviert wurden. Vaxa wurde von der EU subventioniert, um «natürliche» Behandlungen für das Coronavirus zu erforschen und zu entwickeln.
«Wenn man die übermässige Freisetzung von TNF-a kontrolliert oder abmildern kann, kann man letztendlich die Sterblichkeit reduzieren», sagte Asaf Tzachor, ein Forscher von der Herzliya School of Sustainability und der Hauptautor der Studie.
Während der Kultivierung wurden die Wachstumsbedingungen angepasst, was gemäss Tzachor zu «verbesserten» Algen führt.