Die Ermittlungen werden ergeben, was den Amokläufer von #Würzburg antrieb. Sicher ist: Seine entsetzliche Tat richtet sich gegen jede Menschlichkeit und jede Religion. Alle Gedanken und Gebete sind heute bei den Schwerverletzten und den Familien der Opfer in ihrem Schmerz.
— Steffen Seibert (@RegSprecher) June 26, 2021
Gleich drei Lügen in einen Tweet unterzubringen, das muss man auch erst einmal schaffen. Aber gut, für Steffen Seibert, Regierungssprecher und Chef des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung, kein Problem, der Mann ist seit elf Jahren in Übung.
Lüge I
„Die Ermittlungen werden ergeben …“?!
Unfug. Die Ermittlungen der Polizei ergaben bereits Folgendes:
– Laut Zeugen hat der Somali im Blutrausch „Allahu Akbar!“ (Gott ist groß!) gebrüllt. Das wurde von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann vor laufender Fernsehkamera bestätigt.
– In dem Obdachlosenheim, in dem der Mörder zuletzt lebte, fand die Polizei fand nach BILD-Informationen ISIS-Propagandamaterial in einem Mülleimer. Die Beamten gehen davon aus, dass er sie vor seiner Tat entsorgt hat.
– Der Spiegel zitierte einen internen Behördenvermerk indem es heißt, der Somali hätte nach seiner Festnahme gesagt, mit der Tat hätte er seinen „Dschihad“ verwirklicht.
Lüge II
Seibert sabbelt über einen „Amokläufer“ und die haben weder politische, noch religiöse Motive. „Amok“ kommt aus dem Malaiischen und bedeutet „Wut“. Amokläufer ermorden Menschen wahllos.
Lüge III
„Seine entsetzliche Tat richtet sich gegen jede … jede Religion.“
Ebenfalls dummes Zeug. Der „Dschihad“ richtet sich eben nicht gegen alle Religionen. BILD schreibt:
Der Mord an Ungläubigen mit dem Ziel, „Allahs Wort zum Höchsten zu machen“, ist eine der grundlegenden Methoden aller Dschihadisten: Diese definieren den Dschihad als individuelle Pflicht (Fard al-Ayn) jedes einzelnen Muslim.
Zwar werden auch andere Muslime, die sich nicht der dschihadistischen Auslegung der Religion anschließen, von Dschihadisten als Heuchler oder Feinde angesehen. Dennoch richtet sich „der Dschihad“, wie der Täter sein Handeln selbst genannt hatte, keinesfalls gegen „alle Religionen“, wie Seibert behauptet. Denn ihre Taten begründen Dschihadisten schließlich islamisch: mit dem Koran und den Hadithen.