Immer mehr abscheuliche Details rücken in der Causa der ermordeten Leonie (13) aus dem Bezirk Tulln (Niederösterreich) ans Licht. Im Zuge der Pressekonferenz gaben Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl weitere Informationen bekannt. Sie wurde unter Drogen gesetzt und dann sexuell misshandelt. Gestern Nachmittag wurden zwei Asylwerber aus Afghanistan im Alter von 16 und 18 Jahren als Verdächtige festgenommen. Die Ermittler gehen derzeit jedoch von noch mehr Tätern aus.
- Pressekonferenz enthüllt weitere, grausige Details
- Mädchen (13) wurde unter Drogen gesetzt, dann vergewaltigt
- Afghanen im Alter von 16 und 18 Jahren festgenommen
- Mehr Täter vermutet
- Bekannter der Afghanen führte Polizei zu ihnen
- 18-Jähriger legte Beschwerde gegen Abschiebung ein
- Er wurde zuvor 11 Mal angezeigt und 3 Mal verurteilt
Der 18-Jährige trat zuvor durch Drogen- und Gewaltdelikte polizeilich in Erscheinung, wie in der heutigen Pressekonferenz bekannt gegeben wurde. Doch passiert ist offenbar nichts. Er wurde nicht abgeschoben, sondern verfügte über eine Wohnung in Wien-Donaustadt. In dieser soll die kleine Leonie auch zu Tode gekommen sein. Der 16-Jährige soll erst im April 2021 um Asyl angesucht haben, also „frisch“ nach Österreich gekommen sein. Offenbar handelt es sich bei ihm um einen Familien-Nachzug. Denn seine Mutter und seine Schwester sollen bereits seit 2020 anerkannte Asylwerber in Österreich sein. Die Polizei geht von weiteren Tätern aus und hält sich wohl aus politischen, aber auch aus ermittlungstaktischen Gründen, zu einem großen Teil bedeckt.
18-Jähriger drei Mal verurteilt; legte Beschwerde gegen Rückführung ein
Der 18-Jährige wurde zuvor wegen Raubes, gefährlicher Drohung, Raufhandel und Suchtgiftdelikten 11 Mal angezeigt und bereits drei Mal verurteilt. Im August 2020 wurde er nach 10 Monaten Freiheitsstrafe bedingt entlassen. Sein subsidiärer Schutzstatus wurde ihm aufgrund seiner kriminellen Taten aberkannt. Er legte daraufhin Beschwerde gegen die Abschiebung nach Afghanistan ein. Gestern Nachmittag wurde er nach 17 Uhr in Wien-Donaustadt festgenommen. Auch sein mutmaßlicher Komplize, der 16-jährige Afghane, wurde zur selben Zeit in Wien-Alsergrund festgenommen.
Auf Grünstreifen abgelegt
Am Samstag wurde die Leiche der 13-jährigen Leonie auf einem Grünstreifen in der Viktor-Kaplan-Straße in Wien-Donaustadt aufgefunden. Der tote Körper der kleinen Leonie sei an einen Baum gelehnt gewesen, als Passanten die schreckliche Entdeckung machten. Der Körper des Mädchens war von Hämatomen übersät. Rasch war klar, dass ein Gewaltdelikt vorlag. Bald auch, dass es sich um ein Sexualdelikt handeln muss.
Durch „Live or Die“-Shirt identifiziert
Anhand des T-Shirts der kleinen Leonie, auf dem „Live or Die“ („Lebe oder sterbe“) geschrieben stand, ließ die Polizei das Mädchen identifizieren. Leonie war etwa 1,60 Meter groß, hatte eine schlanke Statur, braunes, schulterlanges und rötlich gefärbtes Haar und auffällig hellgrüne Augen. Nachdem die Polizei ein Abbild des T-Shirts veröffentlichte, meldeten sich Leonies Eltern aus Tulln, die das Kleidungsstück wiedererkannten. Traurige Gewissheit: Sie identifizierten die Leiche ihrer toten Tochter am Sonntag in Wien. Derzeit werden sie von einem Krisentinterventionsteam betreut, erklärte Nehammer in der Pressekonferenz.
Mit Ecstasy für Vergewaltigung gefügig gemacht
Mittlerweile soll auch feststehen, dass Leonie von den Tätern unter Drogen gesetzt wurde. Bei der Obduktion sollen Spuren von Ecstasy in ihrem Körper gefunden worden sein. Polizeipräsident Pürstl erklärte, die Asylwerber hätten das Mädchen mit den Drogen gefügig gemacht für ihre sexuellen Übergriffe. (Es gilt die Unschuldsvermutung.) Der Pressekonferenz zufolge, gehen die Ermittler von noch mehr Tätern aus. Auf die beiden festgenommenen Verdächtigen seien sie durch die Zeugenaussage eines Bekannten der beiden Afghanen gekommen.
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