Richter Alejandro Recarey hatte im Rahmen eines Amparo-Verfahrens gegen die Kinderimpfungen eingehende Informationen über die Covid-Impfstoffe von den uruguayischen Behörden und Pfizer angefordert (Report24 berichtete). Die Antworten des Gesundheitsministeriums überzeugten Recarey nicht: Er hat die Covid-Impfungen von Kindern unter 13 Jahren in Uruguay nun ausgesetzt. Das Gesundheitsministerium beugt sich – vorerst.
In einer um 17:49 Uhr veröffentlichten Mitteilung auf Twitter beruft man sich auf die altbekannte Behauptung, die Impfungen seien wirksam und sicher – und darauf, dass dies auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhe. Eben diese Erkenntnisse konnte man aber nicht überzeugend darlegen.
Das Gesundheitsministerium von Uruguay (MSP) teilt mit, gegen die Entscheidung des Richters Berufung einlegen zu wollen.
AHORA || Comunicado urgente || Tema: Vacunación menores de 13 años, MSP acata fallo. @DrDanielSalinas @JoseSatdjian pic.twitter.com/DjTEi6He5c
— MSP – Uruguay (@MSPUruguay) July 7, 2022
Die Mitteilung des Ministeriums ins Deutsche übersetzt:
Angesichts der Entscheidung des stellvertretenden Richters Alejandro Recarey, die Impfung gegen Covid-19 in der Bevölkerung unter dreizehn (13) Jahren auszusetzen, beschließt das Gesundheitsministerium, sich an die Entscheidung des Richters zu halten und Berufung einzulegen. Aus diesem Grund werden ab heute die Impfstoffe für diese Bevölkerungsgruppe bis auf Weiteres nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Nationale Impfplan gegen Covid-19 wird fortgesetzt und Personen über dreizehn (13) Jahren können den Impfstoff erhalten.
In diesem Zusammenhang weist das Ministerium für öffentliche Gesundheit erneut darauf hin, dass alle Entscheidungen bezüglich der Impfung im Rahmen des Nationalen Coronavirus-Plans auf den verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, die durch das Fachwissen, die Erfahrung und den Werdegang der Mitglieder der Nationalen Beratungskommission für Impfstoffe, der Ad-hoc-Gruppe, der GACH-Gruppe und der wissenschaftlichen Gemeinschaft gestützt wurden, die auf der Grundlage zahlreicher Studien festgestellt haben, dass die verabreichten Impfstoffe sicher und wirksam sind.
Schließlich betont das Ministerium angesichts des aktuellen epidemiologischen Szenarios, wie wichtig es ist, eine nicht-pharmakologische Versorgung aufrechtzuerhalten, insbesondere bei Bevölkerungsgruppen, die keine Impfstoffe erhalten oder ihren Impfstatus nicht vollendet haben.