Schon seit Längerem kennen Ärzte und Apotheker Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeit von Medikamenten. Immer wieder gibt es Lieferengpässe, betroffen sind derzeit alle möglichen Medikamente. Wobei die Lieferengpässe immer dramatischer werden und zunehmend lebensbedrohliche Ausmaße erreichen.
Von Dr. Hannes Strasser
Derzeit sind Säfte mit Paracetamol Mangelware, ebenso manche Antibiotika. Im Moment zum Beispiel gibt es Probleme bei Flucloxacillin einem Antibiotikum, für das es oft keine Alternative gibt. Es kann Bakterien abtöten, die gegen andere Penicilline unempfindlich (resistent) sind.
Ein weiters Beispiel für Medikamente, die gerade schwer erhältlich sind, ist Tamoxifen, ein Krebsmedikament, das bei Brustkrebs zum Einsatz kommt.
Hamsterkäufe spielten dabei normalerweise keine Rolle. Nur bei frei verkäuflichen Jod-Tabletten gab es zu Beginn des Ukrainekrieges aus Angst vor einer nuklearen Katastrophe eine stärkere Nachfrage.
Grund der Lieferangpässe
Die Hersteller der Medikamente wollen ihre Produkte so billig wie möglich produzieren. Also suchen sie sich die günstigsten Anbieter im Ausland und konzentrieren sich dabei oft auf einen Anbieter.
Medikamente werden meistens außerhalb der EU produziert, vor allem in Asien (China und Indien). Das gilt mittlerweile vor allem für Generika. Generika sind „Nachahmerprodukte“ eines ehemals patengeschützten Originalprodukts und daher meistens deutlich billiger. Sie decken nach Angaben des Verbands Pro Generika fast 80 Prozent des täglichen Bedarfs.
Bei der Herstellung von Medikamenten bestehen oft komplizierte Produktions- und Lieferketten. Rohstoffe kommen oft aus einem Land, das Medikament wird dann aber oft möglichst billig in einem anderen Land produziert. Verpackung, Transport und Lagerung werden dann zumeist von anderen Firmen durchgeführt.
Störungen in jedem einzelnen der Schritte dieser langen Lieferkette können zu Engpässen führen. Das Grundproblem ist, dass Europa nur mehr einen kleinen Teil seiner Medikamente selber produziert.
Medikamente vermehrt benötigt
Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie registriert bei Tamoxifen einen Anstieg der Verschreibungen seit dem ersten Quartal 2020 – „im zeitlichen Zusammenhang mit den Lockdown-Maßnahmen aufgrund der Covid-19-Pandemie in Kombination mit einer geringen Flexibilität in den Herstellungsprozessen“.
Mit anderen Worten: Neben Problemen bei der Herstellung wird mehr Tamoxifen zur Behandlung von Brustkrebs benötigt. Offenbar nimmt die Zahl der Brustkrebserkrankungen seit 2020 zu, was sich auch mit medizinischen Daten der US-Armee deckt (Zunahme 2021: 487 %).
Lebensbedrohlicher Mangel
Immer mehr essenzielle Medikamente werden also knapp. Ende April verschickte die Firma Böhringer-Ingelheim ein Informationsschreiben an Fachkreise zu Lieferengpässen (bis hin zu vorübergehenden Lieferunterbrechungen) von Actilyse®, Actilyse® Cathflo® und Metalyse®.
Diese Thrombolytika (Medikamente, die Blutgerinnsel auflösen) sind aber unerlässliche Arzneimittel in der Notfallmedizin. Sie werden bei einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder bei einer Lungenembolie verabreicht. Ziel der Thrombolyse ist, durch die Gabe bestimmter Substanzen das Blutgerinnsel aufzulösen oder körpereigene Enzyme zu aktivieren, die dies tun. Dabei ist schnelles Handeln lebenswichtig, da die Lyse-Therapie nur in einem bestimmten Zeitfenster (wenige Minuten bis Stunden) wirkt.
Auswirkungen sind katastrophal
Herzinfarkte, Schlaganfälle und Embolien können ohne diese Medikamente also nicht mehr ausreichend behandelt werden, und das weltweit. Demnächst steht also keine flächendeckende und leitlinienkonforme Behandlung dieser medizinischen Notfälle mehr zur Verfügung. Mit anderen Worten: ab sofort herrscht in Österreich teilweise Dschungel-Notfallmedizin. Ein unfassbarer Zustand, den ich mir als Notarzt niemals hätte vorstellen können.
Der Schiefstand besteht bereits seit Monaten – Dr. Strasser wies bereits im Juni im Wochenblick darauf hin:
Massiver Anstieg
Aktuell müssen einfach immer mehr Menschen mit diesen Medikamenten behandelt werden. Die Nachfrage steigt 2022 aktuell stetig an, und die Firma kommt mit der Produktion nicht mehr nach.
Es erhebt sich jetzt die unvermeidbare Frage, was die Ursache für diesen massiven Mehrbedarf dieser Medikamente seit dem Jahr 2022 ist. Ärzte und Notärzte berichten mir schon seit Monaten, dass Herzinfarkte, Schlaganfälle und Embolien nach den COVID-19-Impfungen deutlich ansteigen, insbesondere nach der dritten Impfung.
In „Nature“ wurde eine Studie aus Israel veröffentlicht, in der nachgewiesen wurde, dass 2021 die Notarzteinsätze in Israel bei 20-40-Jährigen nach Herzinfarkten und Herzstillständen massiv anstiegen – und zwar wegen der COVID-19-Impfungen.
Gesundheitssystem vor Kollaps
In der Datenbank der gemeldeten Nebenwirkungen der EMA sind nach der Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer bis zum 27.8.2022 insgesamt 87033 „cardiac disorders“ (Herznebenwirkungen), 3243 Todesfälle und 3340 bleibende Behinderungen gemeldet. Wenn man bedenkt, dass nur ca. 6 % aller Nebenwirkungen tatsächlich gemeldet werden, leiden also weit mehr als eine Million Menschen in Europa an Herz-Nebenwirkungen und sind deutlich über 50000 Menschen gestorben, nur nach der Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer. Das sind untragbare Zahlen.
Wenn diese Entwicklung so weitergeht, werden wir die zunehmende Zahl von Patienten mit Impfnebenwirkungen nicht mehr adäquat behandeln können, weil es zu viele werden. Unser Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps, weil immer mehr Kranke von immer weniger Ärzten und Pflegefachkräften behandelt werden sollen. Und an die Auswirkungen eines Blackouts auf Krankenhäuser, Ordinationen, Apotheken und Notarztsystem möchte ich gar nicht denken.
Dr. Hannes Strasser ist Co-Autor des Bestsellers „Raus aus dem Corona-Chaos“, Kammerrat für die „Interessensgemeinschaft Freie Ärzte Tirol“ in der Tiroler Ärztekammer und Experte im Parlaments-Hearing zum Thema „Impfpflicht“.
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