Unlängst stieß ich auf einen „Tagesthemen”-Kommentar von WDR-Mann Georg Restle, der im Ukrainekonflikt hart mit der Regierung in Kiew ins Gericht ging.
Harsche Worte an Kiew im Staatsfunk?
Darin wunderte er sich über die Haltung des Westens, obwohl dieser dem Regime an die Macht verholfen hätte. Er klagte den Beschuss von Wohngebäuden im Donbass an, dieser gehe auf die Kappe Kiews. Ich war baff, weil ich ein so differenziertes Urteil nicht erwartete. Bis mir auffiel: Ach so, dieser Clip ist ja aus dem Jahr 2014.
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Die Wandelbarkeit der Narrative
Was ist nur geschehen, dass das, was uns einst als Wahrheit präsentiert wurde, heute als bösartige Propaganda direkt aus der Giftküche des Kremls gelten würde? Und es ist kein Einzelfall: Erinnern Sie sich noch an die Kommentare in der BR-Sendung „Quer“ im Jänner 2020, die sich über all jene lustig machten, die vor Corona warnten? Nur Monate später waren hingegen diejenigen, welche ähnliche Argumente vorbrachten, auf einmal die „Coronaleugner“ & „Schwurbler“. Einfach so. Oder „Arte“-Dokus über die Macht von Bill Gates, insbesondere über die WHO, später eine „Verschwörungstheorie“ der übelsten Sorte?
Medien wollen Eliten gefallen
Die Spielchen haben System: Die Einheitspresse, vor allem der Staatsfunk, agiert nicht als vierte Macht in Staat, sondern will dem Zeitgeist gefallen. Um das Volk für die Mächtigen abzurichten, ist nachträgliches Leugnen der Tatsachen billig. Alternative Medien wie „Wochenblick“ machen bei dem Schmierentheater nicht mit. Wir erinnern uns: Das Archiv ist die Rache des Journalisten – und nicht der Ort, an den man unangenehme Wahrheiten einst hin verbannt …