Horst D. Deckert

Strompreise am Spotmarkt von 44,5 auf 1,3 Cent je kWh abgestürzt

Die Beschaffungskosten für Strom sind innerhalb der letzten beiden Dezemberwochen 2022 an der Strombörse drastisch abgestürzt. Von den Energiekonzernen kam bisher keine Bewegung, die gewaltigen Preissteigerungen für ihre Kunden für das Jahr 2023, die mit den „Horrorpreisen“ bei der Beschaffung gerechtfertigt wurden, zumindest teilweise zurückzunehmen. Auch die Gaspreise haben sich bei der Beschaffung deutlich entspannt.

Das Agrarwirtschaftsfachportal agrarheute berichtet in dem Artikel „Kosten für Strom: Strompreise im freien Fall – nur noch 1,3 Cent am Spotmarkt“ über den Einbruch der Strombeschaffungspreise am eigentlich teuren Spotmarkt (kurzfristige Beschaffung) sowie am Terminmarkt und die von den Kunden der Stromversorger und Gasversorger zu zahlenden Strompreise:

„Nach Weihnachten sind die Strompreise dramatisch abgestürzt. Während der Strom am Spotmarkt Mitte Dezember noch 44,5 Cent je kWh kostete, fielen die Preise bis zum 25. Dezember auf 40 Euro je MWh bzw. 4 Cent je kWh. Das war aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. In den letzten beiden Handelstagen kostete der Strom am europäisch en Spotmarkt nur noch zwischen 1,3 und 1,4 Cent je kWh. (…) Die Gaspreise liegen heute (30.12) nur noch bei 7,0 Cent je KWh und haben sich seit Mitte Dezember – als Gas am Spotmarkt rund 15 Cent je kWh kostete, mehr als halbiert. (…) Die schwindenden Versorgungsängste werden nicht nur am kurzfristigen Spotmarkt, sondern auch am langfristigen Terminmarkt für die Strom sichtbar. Dort waren die Preise bereits vor den Feiertagen deutlich nach unten gegangen und sie sind die letzten Tage weiter kräftig fallenden. (…) Für Stromkunden sieht es dagegen nicht so gut aus, wie für die Versorger. Sie müssen ihren Strom im neuen Jahr deutlich teurer bezahlen. Für den Dezember hat das Vergleichsportal Verivox einen durchschnittlichen Verbraucherpreis für Strom von 43,3 Cent je kWh ermittelt. Das wäre ein Vielfaches von dem, was der Strom zuletzt am Spotmarkt kostete“

Bezüglich der Verbraucherpreise beziehungsweise der Strom- und Gas-Beschaffung sei noch angemerkt, dass hier eigentlich der Terminmarkt (beziehungsweise insbesondere bei Gas langfristige Lieferverträge wie im Falle von Nord Stream) die größte Rolle spielt und die Terminpreise bereits bis zu drei Jahre vorher festgelegt wurden. Strom (und Gas) für das Jahr 2023 wurde hier in der Regel 2020, 2021, 2022 eingekauft. Zu damaligen Preisen für 2023 (eine der heute üblichen Börsenwetten, Stichwort Termingeschäfte), für den Termin 2023. Das ist Standard in der Energiebranche. Auf diesen größten Anteil an den Strom- und Gasmengen kommt dann noch im konkreten Verbrauchsjahr (hier 2023) ein Spotanteil obendrauf.

Solarstrom vom eigenen Hausdach wird übrigens bei der Einspeisung selbstverständlich weiterhin zu den gleichen Preisen wie „vor der Krise“ vergütet. Hausbesitzer mit entsprechenden Anlagen auf dem Dach erwartet daher kein warmer Geldregen. Ihren Strom vergolden andere. Wohl dem, dessen Anlagen wenigstens „Eigenverbrauch können“. Bei diesen Verbraucherpreisen…

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