Eines der letzten Tabus im Ukraine-Krieg ist gefallen: Frankreich und die USA wollen nun auch moderne Kampfpanzer an das osteuropäische Land schicken. Besonders erpicht ist man in Kiew auf den deutschen Kampfpanzer Leopard.
Hinter den Kulissen der West-Mächte scheint sich etwas durchaus Entscheidendes verändert zu haben. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron sagte seinem Kollegen Wolodymyr Selenski bei einem Telefonat die Lieferung von Spähpanzern des Typs AMX 10-RC zu – und zwar desjenigen Typs mit dem schweren Kanonenrohr. Der Panzer kann nicht nur zur Aufklärung eingesetzt werden, sondern auch dazu, offensive Infanterieaktionen an der Front zu koordinieren.
Macron und Biden wollen liefern
Wenig später wurde bekannt, dass die USA Schützenpanzer an die Ukraine liefern werden. Entsprechende Nachfragen von Reportern wurden von US-Präsident Joe Biden während einer Reise nach Kentucky bejaht, ohne Einzelheiten zu nennen.
Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kirilo Budanow, plauderte in einem Interview mit dem Sender ABC News schon aus, dass es sich um Panzer des Typs „Bradley“ handeln soll, der in den 80er-Jahren entwickelt wurde und seitdem quasi an allen US-amerikanischen Kriegsschauplätzen eingesetzt wurde.
Bemerkenswerterweise kündigte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck – und nicht Bundeskanzler Olaf Scholz – während seines Besuchs in Norwegen nun an, dass auch die Bundesregierung nun zeitnah über Panzerlieferungen an die Ukraine entscheiden werde. Offensichtlich nimmt man in den westlichen Hauptstädten die erwartete Verstärkung der russischen Armee durch die Teilmobilmachung sehr ernst.
Habeck: „Ein dynamischer Prozess“
Zur Entscheidung der USA und Frankreichs über Panterlieferungen äußerte Habeck:
„Das wir sicherlich auch Einfluss auf die deutsche Diskussion haben. (…) Das heißt, dass es ein dynamischer Prozess ist.“
Die radikale Kriegsbefürworterin und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, kommt angesichts der Nachrichten aus Paris und Washington schon gar nicht mehr aus dem Jubeln heraus. Sie äußerte:
„Frankreich übernimmt wieder einmal die Rolle, die von Deutschland erwartet wurde, und geht selbst voran. Der Bundeskanzler sollte im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft endlich die Zeichen der Zeit erkennen und nachlegen – der Ball liegt jetzt in Berlin. Die Ukraine muss gewinnen, um auch unsere Freiheit und unsere Werte zu verteidigen – und das geht nur mit der Unterstützung von Panzern.“
Gefährliche Gedankenspiele
Hinter den Kulissen wird Strack-Zimmermann sicherlich versuchen, Druck auszuüben, um die Lieferung von Leopard 2‑Kampfpanzern an die Ukraine zu erzwingen, die noch einmal ein ganz anderes Kaliber sind als die von Frankreich und den USA in Aussicht gestellten Schützenpanzer. Dabei weiß man in Washington, Paris, London und Rom sehr genau, warum man die eigenen klassischen schweren Kampfpanzer – den Abrams, den Leclerc, den Challenger 2 und den Ariete – nicht an die ukrainische Armee liefert.
Die Lieferung schwerer Kampfpanzer könnte für den Kreml nämlich tatsächlich die rote Linie sein, bei deren Überschreiten man dann selbst an den Einsatz von Nuklearwaffen denkt. Höchste Zeit also, dass Scholz in seiner eigenen Koalition Personen wie Strack-Zimmermann oder Anton Hofreiter (Grüne) energisch in die Schranken weist, bevor diese Deutschland noch tiefer in den Ukraine-Krieg hineinziehen.
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