Zum ersten Mal wurde in den Vereinigten Staaten ein transsexueller Todestrakt-Insasse hingerichtet.
Amber McLaughlin war unter ihrem früheren Namen Scott McLaughlin wegen Vergewaltigung und Mordes im Jahr 2003, zum Tode verurteilt worden. Das damalige Opfer war McLaughlins Ex-Freundin gewesen.
„Bin ein liebevoller, fürsorglicher Mensch“
„Es tut mir leid, was ich getan habe“, schrieb Amber McLaughlin in ihrem letzten Statement, das von der Strafvollzugsbehörde von Missouri veröffentlicht wurde. „Ich bin ein liebevoller und fürsorglicher Mensch.“
Am 3. Jänner um 18:51 Uhr (Ortszeit) wurde McLaughlin für tot erklärt. Zum ersten Mal ist in den USA damit eine Transgender-Frau hingerichtet worden.
Laut einem Bericht des US-Senders CNN wurde der (die) 49-Jährige mit der Giftspritze in der Hinrichtungskammer des US-Bundesstaates Missouri, in der Stadt Bonne Terre getötet.
McLaughlin und seine (ihre) Anwälte hatten jüngst den republikanischen Gouverneur Mike Parson um Begnadigung gebeten und ihn ersucht, das Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe umzuwandeln.
Nach Angaben der Non-Profit-Organisation „Death Penalty Information Center“, die sich gegen die Todesstrafe in den USA einsetzt, sei er (sie) die erste bekannte Transgender-Person, die in den USA hingerichtet wurde.
Mc Laughlin war „Wiederholungstäter“
Als biologisch männlich und unter dem damaligen Namen Scott wurde Amber McLaughlin wegen Vergewaltigung und Mordes an seiner ehemaligen Freundin im Jahr 2003 verurteilt.
(Damals noch) er, hatte sein Opfer dem Urteil zufolge vergewaltigt und anschließend erstochen.
Zuvor war McLaughlin schon einmal 1992 wegen der Vergewaltigung eines 14-jährigen Mädchens verurteilt worden. Im Jahr 2006 verhängte ein Richter in Missouri gegen McLaughlin schließlich die Todesstrafe, nachdem sich die Geschworenen nicht zwischen lebenslanger Haft und der Todesstrafe hatten entscheiden können.
Missouri gehört zu den US-Bundesstaaten, die es den Richtern gestatten, im Falle fehlender Einstimmigkeit bei den Geschworenen, selbst das Todesurteil zu fällen.
McLaughlin wurde zwar als Mann angeklagt und verurteilt, begann sich aber im Gefängnis, als Transgender-Frau zu identifizieren. Bis zuletzt war er (sie) in einem Männergefängnis untergebracht gewesen.
Nach Aufschub Urteil von Berufungsgericht wieder in Kraft gesetzt
2016 wurde McLaughlin zwar ein Aufschub der Hinrichtung gewährt, doch im Jahr 2021 wurde das Urteil von einem Bundesberufungsgericht wieder in Kraft gesetzt.
Da keine Berufung mehr möglich war, reichten McLaughlins Anwälte im Dezember 2022 ein Gnadengesuch ein und baten Gouverneur Parson, seine (ihre) Strafe in lebenslange Haft umzuwandeln. In dem Antrag wurden der Missbrauch, den McLaughlin im Kindesalter erlitten habe, sowie ein lebenslanges „Trauma und Vernachlässigung“ angeführt.
Auch zwei Abgeordnete aus den Reihen der Demokraten, Cori Bush und Emanuel Cleaver, hatten einen Antrag auf Aufschub der Hinrichtung gestellt. In einem Brief an Parson appellierten sie an den Gouverneur, „den Missbrauch, gepaart mit der anhaltenden mentalen Verwirrung um seine (ihre) Identität“ sowie „die moralische Verwerflichkeit von Hinrichtungen“ zu berücksichtigen.
Doch letzten Endes lehnte Parson eine Begnadigung am 3. Januar ab.
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