Horst D. Deckert

Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 11.01.2023

Ägypten – Im Suezkanal gestrandetes Frachtschiff ist wieder flott. Der Vorfall weckt Erinnerungen an die Strandung des Containerschiffs Ever Given, das 2021 auf Grund lief. NOS.nl

Armenien – Entgegen einer entsprechenden Ankündigung aus Moskau will die Ex-Sowjetrepublik ihr Staatsgebiet nicht für Übungen des von Russland geführten Militärbündnisses OVKS zur Verfügung stellen. Die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit ist ein Militärbündnis, das von Russland angeführt wird. Die OVKS wurde am 7. Oktober 2002 in der moldauischen Hauptstadt Chișinău gegründet. Mitglieder der OVKS sind: Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan, Beobachter: Serbien, Ausgetreten: Aserbaidschan, Georgien, Usbekistan. (odkb-csto.org). ORF.at

Australien – Evakuierungen aufgrund von Rekord-Überschwemmungen im Nordwesten Australiens. Kimberley, ein dünn besiedeltes Gebiet im Bundesstaat Westaustralien, wurde vom Hurrikan Ellie verwüstet, der schwere Regenfälle mit sich brachte. NOS.nl

Bhutan – Das kleine Land ist bekannt für sein in der Verfassung verankertes «Brutto-National-Glück». Doch: Vielen Menschen reicht das nicht, sie suchen ihr Glück im Ausland. Zweieinhalb Jahre hatte Bhutan wegen der Corona-Pandemie seine Grenzen geschlossen. Obwohl das mittelasiatische Land auch vom Tourismus abhängig ist, lag die Branche komplett brach. Schon zuvor hatte die Regierung mit hohen Preisen dem Massentourismus Einhalt geboten; es waren vor allem reiche Ausländer, die am östlichsten Rand des Himalayas Ruhe und Glück suchten. Sei es gegen Covid-19 oder gegen Umweltzerstörung: das Königreich versucht sich zu schützen. Dennoch verlassen immer mehr gut ausgebildete junge Leute ihre Heimat und suchen eine bessere Zukunft – vor allem in Australien. SRF.ch

Brasilien – Anhänger von Ex-Präsident Bolsonaro dringen in Kongress in Brasilia ein. Sie schlugen die Scheiben der Fassade ein. Bolsonaro distanziert sich aus Spital in Florida und verurteilt den Anschlag. Derzeit laufen die Nachforschungen der Justiz. Beispielsweise ist Gegenstand der Ermittlungen, wer die mehr als 40 Busse bezahlt hat, mit denen am Sonntag die Demonstranten in die Hauptstadt gebracht wurden. Zudem ist unklar, weshalb die angeforderte Verstärkung der Senatspolizei ausgeblieben ist. Tausende Brasilianer fordern Konsequenzen. SRF.ch

China – Seit dem 8. Januar müssen Menschen, die nach China reisen, nur noch einen einzigen negativen Covid-Test vorweisen. Der Ausreisetourismus gewinnt wieder an Schwung, die grosse Reisewelle aus China bleibt aber noch aus. «Das Reisegeschäft nimmt im zweiten Quartal an Fahrt auf», sagt Jacky Zhang, Geschäftsführer des Reisebüros D‑Lux Travel. «Der eigentliche Boom, denke ich, kommt im dritten Quartal.» Das hat verschiedene Gründe. Millionen von Chinesen haben abgelaufene Reisepässe. Es ist nicht einfach, einen Termin zu bekommen. Reisewillige müssen online einen Termin beantragen. Trotz der Öffnung ist die Covid-Krise in China nicht überstanden. Das Land kämpft mit einer riesigen Infektionswelle. Zahlreiche Staaten haben deswegen eine Testpflicht für Reisende aus China eingeführt. Marokko hat die Einreise ganz verboten. Das sorgt bei vielen Reisenden aus China für Unsicherheit. Am Sonntag fällt nicht nur die Einreise-Quarantäne. Auch die Grenze zwischen Festlandchina und Hongkong öffnet wieder. Für die Sonderverwaltungszone brauchen chinesische Staatsangehörige nur eine Identitätskarte. Die Stadt gehört deshalb zu den gefragtesten Reisezielen. Am 22. Januar feiert China das Neujahrsfest. Die einwöchigen, nationalen Ferien verbringen die meisten Chinesen traditionell zu Hause bei ihren Familien. Viele haben seit Pandemiebeginn auf Familienfeiern verzichtet. Die nächste Möglichkeit für längere Auslandsreisen bietet sich erst wieder Anfang Oktober. Dann beginnen in China die einwöchigen Ferien rund um den Nationalfeiertag, die sogenannte Goldene Woche 黄金周. Ein weiterer Grund, warum sich der Reiseboom verzögert, sind die fehlenden Flugkapazitäten. Die Abflugtafel am internationalen Flughafen Pudong in Schanghai zeigte für Sonntagmorgen bis ‑nachmittag nur rund ein Dutzend internationale Flüge an. Fehlende Pässe, Reiseeinschränkungen, Heimatbesuche und fehlende Flüge: Das alles führt dazu, dass der Reiseboom aus China noch auf sich warten lässt.

● Der chinesische Milliardär Jack Ma (58) 馬雲 gibt die Kontrolle über den Finanzriesen Ant Group ab. Der Gründer der grössten chinesischen Handelsplattform Alibaba zieht sich damit weiter aus seinem Online-Imperium zurück. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund des harten Durchgreifens Chinas im Technologiesektor. Das geht aus einer Mitteilung von Ant Group hervor. Die chinesischen Aufsichtsbehörden hatten vor zwei Jahren den geplanten Börsengang des Fintech-Riesen verhindert und dem boomenden Technologiesektor seither Zügel angelegt. Die Ant Group, früher bekannt als Ant Financial, ist ein Tochterunternehmen des chinesischen Fintech-Riesen Alibaba Group. Andere Tochterfirmen sind Alibaba.com oder AliExpress. Der Rückzug des offenbar in Ungnade gefallen Gründers könnte die Pläne für einen Börsengang der Ant Group wiederbeleben. Doch erfordern chinesische Aktienmärkte nach solchen Veränderungen in der Unternehmensführung eine Wartezeit von zwei bis drei Jahren. Für Hongkong gilt hingegen nur ein Jahr. Ant Group steht hinter dem mobilen chinesischen Bezahlsystem Alipay mit mehr als einer Milliarde Nutzern. Der 2020 geplante Börsengang sollte mit 35 Milliarden US-Dollar der grösste der Welt werden und scheiterte in letzter Minute an den regulatorischen Behörden. Seither hat sich der Multimilliardär weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, lebte im vergangenen Jahr nach Presseberichten länger in Japan und wurde in Thailand gesehen. SRF.ch

Deutschland – Die Polizei hat in der deutschen Stadt Castrop-Rauxel (RNW) einen Terrorverdächtigen festgenommen. Der 32-jährige Iraner soll sich hochgiftige Stoffe beschafft und einen islamistischen Anschlag geplant haben. Bei der Durchsuchung haben die Ermittler in der Wohnung des Verdächtigen keine Giftstoffe gefunden.

● Die Europäische Zentralbank arbeitet an einer elektronischen Version der Gemeinschaftswährung. Gleichzeitig versichert sie: Das Bargeld ist nicht gefährdet. Im Herbst 2023 soll die Entscheidung fallen. Bis Bürger den Euro aber elektronisch ausgeben können, wird es voraussichtlich noch bis 2026 dauern. SRF.ch

● Union und AfD wollen erreichen, dass die Bundestagswahl in deutlich mehr Bezirken wiederholt wird als wie bisher geplant in nur 330 Wahlbezirken. Die Union will, dass in etwa 1’200 Bezirken neu gewählt wird. Die AfD fordert sogar eine Wahlwiederholung in ganz Berlin. Sie verwies auf die Entscheidung des Berliner Landesverfassungsgerichts, die Wahl zum Abgeordnetenhaus wegen zahlreicher Pannen komplett zu wiederholen. Die Wahl am 26. September 2021 war in vielen Berliner Wahllokalen chaotisch verlaufen.

● Berlin und Brandenburg heben die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr am 2. Februar auf. Die Maskenpflicht in Fernzügen bleibt weiter.

● Insgesamt gibt es in Berlin ungefähr 430 öffentliche Toiletten. Die Senatsverwaltung strebt an, sie alle kostenlos verfügbar zu machen. RBB.de

Dschibuti – Während Korallenriffe wie das Great Barrier Reef in Australien stark unter dem Klimawandel leiden, sind die Korallen etwa in Dschibuti in einem besonders guten Zustand. «Die meisten Korallen der Welt ertragen etwa 1.5° mehr als die aktuellen Höchsttemperaturen», erklärt Anders Meibom, Professor an der ETH Lausanne. «Die Korallen des Roten Meeres sind einzigartig, denn sie halten bis zu 5° höhere Temperaturen aus.» Werde das Wasser zu warm, würden die Korallen ausbleichen und könnten absterben, so Meibom. Wegen der globalen Erwärmung dürften bereits Mitte des Jahrhunderts nur noch 10% der Korallen weltweit überleben. Das Rote Meer sei darum das letzte mögliche Schutzgebiet. Die aussergewöhnliche Hitzeresistenz der Korallen liegt an ihrer Geschichte: «Sie waren in ihrer Evolution in verschiedenen Bereichen des Roten Meeres unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt, darum sind sie an wärmeres Wasser gewöhnt», erklärt Meibom. Es sei wichtig, alles zu tun, um die Korallen zu erhalten. Nebst dem Kleinstaat Dschibuti hat das Rote Meer noch sieben weitere Anrainer: Eritrea, Sudan, Ägypten, Israel, Jordanien, Saudi-Arabien und Jemen. Es ist eine Region mit gemeinsamen Interessen: «Jegliche Verschmutzung der Gewässer breitet sich aus, ohne Rücksicht auf Grenzen», sagt Anders Meibom. Darum müssen die Länder zusammenarbeiten und gemeinsame Umweltschutzstrategien verfolgen. SRF.ch

Frankreich – Der französische Historiker Emmanuel Todd (71) sagte den Zusammenbruch der Sowjetunion voraus. Heute sieht er die USA im Niedergang. Frankreich werde ausgelacht, die Briten handelten kopflos. Am schlimmsten stehe es um die Deutschen, die zur Zielscheibe der Amerikaner geworden sind. Russland geht es besser, als viele westliche Beobachter meinen. Todd betont zu Beginn des Gesprächs, dass er sich in seinem Heimatland aktuell nicht an der Ukraine-Russland-Debatte beteilige. Ein internationaler Bestseller von ihm sei weiterhin nicht als französische Originalausgabe erhältlich. Thematisch behandelt das Buch auch den Krieg in der Ukraine. Bezüglich einer sehr verkürzten geopolitischen Gesamteinschätzung der Gegenwart und der Interviewfrage, ob „der Westen die Russen“ aufgrund eines „intellektuellen Defizits“ unterschätzt habe, lautet die Analyse von Todd: „Es hat sich bestätigt. Die USA zogen sich aus Afghanistan und dem Irak zurück. Den Aufstieg Irans konnten sie nicht stoppen. Genauso wenig wie jenen Chinas. Die Saudis nehmen die USA nicht mehr ernst. In Amerika steigt die Sterblichkeit, die Lebenserwartung sinkt. Alle Zeitungen schreiben: Der Westen ist normal und Putin geisteskrank. Die Russen sind blutrünstige Monster. Die Demografie sagt etwas anderes: Russland ist stabiler und seine Gesellschaft zivilisierter geworden.“ Emmanuel Todd: Weltmacht USA : Ein Nachruf. 8. Aufl., Piper, München 2023, ISBN 3–492-04535–9.(scribd.com/document/233544402) VESTI.ru

Griechenland – Elefsina sollte im Jahr 2021 zusammen mit Timișoara (Rumänien) und Novi Sad (Serbien) Europäische Kulturhauptstadt sein. Wegen der Covid-Pandemie und deren Einschränkungen im Tourismus wurde der Zeitpunkt verschoben. Elefsina wird 2023 Europäische Kulturhauptstadt. Es liegt am Nordufer des Saronischen Golfes nordwestlich von Athen. Am westlichen Stadtrand befindet sich die grösste Ölraffinerie Griechenlands, im Osten ein Militärflugplatz. Der Hafen wird als Schiffsfriedhof genutzt. ORF.at

Grossbritannien – Der Transhumanismus will den menschlichen Körper mit Technologie besser machen – oder ihn am besten ganz abschaffen. Der Mensch hat viele Konstruktionsfehler: Er ist vergesslich, krankheitsanfällig und vor allem sterblich. Das gehöre korrigiert, finden die Anhänger. Sie wollen die Fehler beheben und den Menschen unsterblich machen. Das Suchen und Sehnen nach Gesundheit, Vollkommenheit und Ewigkeit pulsiert in einigen Herzen besonders stark: etwa in jenem von Aubrey de Grey. Der Bio-Informatiker mit Rauschebart ist überzeugt, dass viele der heute lebenden Menschen 1000-jährig oder älter werden können. Dank Technik und Medizin – etwa durch eine regelmässige Erneuerung von Organen – sei es möglich, die gesunde Lebensspanne des Menschen Schritt für Schritt zu verlängern. Transhumanisten wie De Grey sehen das Altern als Krankheit und Sterben als Obszönität. Der Tod müsse bekämpft werden. Transhumanisten arbeiten an seiner Beseitigung.

● Erster Weltraumstart des Vereinigten Königreichs misslingt. SRF.ch

Indonesien – In Indonesien hat sich ein schweres Erdbeben ereignet. Indonesische Behörde schätzt die Stärke auf 7,9. Tsunami-Warnung. Der Erdbebenherd lag etwa 350 km nordöstlich von Osttimor. ORF.at

Irak – Die Kunden des Cafés Shabandar (مقهى شابندر) sitzen an Tischen mit Teegläsern im Herzen des Buchladenviertels von Bagdad und haben 100 Jahre turbulente Geschichte des Irak an sich vorbeiziehen sehen. „Hier zu sitzen ist wie in einem Geschichtsbuch zu sitzen“, sagt der Besitzer gegenüber TRT von seinem gewohnten Platz neben der Haustür aus Glas und Holz. Als es 1917 zum ersten Mal ein Café wurde, war das Backstein- und Gipsgebäude bereits eine lokale Institution, da es die Druckerei des Kaufmanns Abdel Majid Ash-Shabandar beherbergte – dessen Name aus dem Türkischen stammt und „der grösste Kaufmann“ bedeutet. Khashali übernahm 1963 und traf seine Entscheidung, die sich als richtig erweisen sollte: Er verbot alle Spiele, einschliesslich Karten und Domino im Café. Hier sollen sich Kulturschaffende treffen. Das Café ist keiner Religion oder Gesellschaft vorbehalten – alle sind hier willkommen. „Dieser Ort ist so etwas wie ein Mekka für Intellektuelle. TRT.tr

Italien – Der frühere Privatsekretär von Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein (66), sorgt kurz nach dem Begräbnis des emeritierten Papstes für Aufsehen: Sein Buch „Nient’altro che la verità“ (Nichts als die Wahrheit) erscheint am 12.1. Gänswein erzählt in dem Buch unter anderem von bisher unbekannten Details und dem nicht immer konfliktfreien Miteinander von Papst Franziskus und dessen Vorgänger Benedikt XVI. in den Jahren von 2013 bis zu Benedikts Tod am 31. Dezember 2022. Gänswein-Gaeta, „Nient’altro che la Verità. La mia vita al fianco di Benedetto XVI“, Mailand, Piemme-Mondadori Verlag, 2023, ISBN 978–88-566‑9039‑2, 330 Seiten. €19.95. VR.va

Japan – Es wird ersucht, Teilen der Bevölkerung von Tokio und den anderen Städten das Landleben schmackhaft zu machen und man will ihnen helfen, sich auf dem Land anzusiedeln. Deshalb gibt es eine Umzugsprämie, die aktuell um das Dreifache erhöht wird. Wer aus Tokio wegzieht, erhält pro Kind umgerechnet 7000 Franken Prämie. Zwar ist die Bevölkerungszahl in Tokio erstmals seit Jahren gesunken, doch die Bevölkerungsdichte in Japan ist sehr ungleich verteilt. Es leben rund 37 Millionen Menschen im Grossraum Tokio, während es im Norden und im Süden Japans Gebiete gibt, in denen weniger als 100 Menschen auf 1 qkm leben. Die Landschaft droht zu verwahrlosen. Bereits stünden 10 Millionen Häuser auf dem Land leer, und teilweise sei die Landschaft voller Müll. SRF.ch

Malawi – Bisher mehr als 700 Tote bei Cholera-Ausbruch. ORF.at

Mexiko – Es ist der erste Besuch des US-Präsidenten im Nachbarland seit Amtsantritt. Zentrales Thema am Gipfel ist die Migration. SRF.ch

Österreich – Die Alpenrepublik zählt im europäischen Vergleich weiterhin zu jenen Ländern, in denen Benzin und Diesel billiger sind als im EU-27-Schnitt. Ein Liter Diesel kostet in Österreich um fast acht Cent weniger als im EU-Schnitt und ist günstiger als in elf EU-Staaten, Eurosuper ist günstiger als in 17 anderen EU-Staaten, zeigt eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der EU-Kommission. Zu Jahresanfang kostete ein Liter Diesel in Österreich durchschnittlich 1,685 Euro, im Schnitt der EU-Staaten 1,76 Euro. Am höchsten war der Dieselpreis in Schweden mit 2,152 Euro und Finnland mit 2,081 Euro. Dahinter folgten Italien mit 1,891 Euro und Deutschland mit 1,85 Euro. Auch in Ungarn kostet Diesel mittlerweile um rund zehn Cent mehr als in Österreich.

● 2023 jährt sich der Todestag von Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach zum 300. Mal. Er entwarf die Kollegien- und Dreifaltigkeitskirche in Salzburg, die Karlskirche, das Schloss Schönbrunn und die ehemaligen Hofstallungen in Wien. Mit Ausstellungen halten die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) sowie das Wien Museum und das Salzburg Museum die Erinnerung an ihn wach, zwei Publikationen feiern sein Schaffen. Der am 20. Juli 1656 in Graz geborene und am 5. April 1723 in Wien verstorbene Fischer von Erlach gilt als einer der bedeutendsten Barockarchitekten Mitteleuropas. ORF.at

Pakistan – werden 9 Milliarden für den Hochwasserschutz versprochen. Als Ursache der Wetterextreme wurde der Klimawandel identifiziert. Pakistan ist der Ansicht, dass die grössten Umweltverschmutzer zur Behebung des Schadens beitragen sollten. NOS.nl

Russland – Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolay Patrušev (71), sagte in einem Interview mit „Argumenti i Fakti“ (aif.ru), dass sich Moskau nicht im Krieg mit Kiew befinde, sondern die Konfrontation ein Versuch des Westens sei, die Ukrainer in seiner Pattsituation mit Russland einzusetzen. „Die Ereignisse in der Ukraine sind kein Zusammenstoss zwischen Moskau und Kiew. Es ist eine militärische Konfrontation der NATO, vor allem der USA und Grossbritanniens, mit Russland. Aus Angst vor einer direkten Auseinandersetzung treiben NATO-Ausbilder ukrainische Männer in den sicheren Tod“, sagte er. Patrušev sagte weiter, Russland nutze die Militäroperation, um „seine Gebiete von der Besatzung zu befreien, und müsse dem blutigen Experiment des Westens zur Vernichtung des brüderlichen Volkes der Ukraine ein Ende setzen“. „Wir befinden uns nicht im Krieg mit der Ukraine, weil wir Ukrainer nicht hassen können“, sagte er. Er sagte weiter, die ukrainischen Traditionen seien den Russen vertraut, genauso wie das russische Erbe untrennbar mit der ukrainischen Kultur verbunden sei. VESTI.ru

Saudi-Arabien – Der Wüstenstaat hat während des sechsten Abdul-Asis-Kamelfestivals das erste Kamelhotel der Welt eröffnet, das sich der Pflege von Kamelen widmet. „Das Hotel heisst ‚Tetaman‘ [تطمن «Seien Sie versichert!» ] und umfasst 120 Hotelzimmer, die alle Dienstleistungen für Kamele bieten. Mehr als 50 Mitarbeiter sind in diesem Hotel auch in den Bereichen Zimmerservice, Pflege und Schutzdienste beschäftigt“, sagte Mohammed Al Harbi, Sprecher des Saudi Camel Clubs. Herr Al Harbi sagte, das Hotel biete seinen Gastkamelen einen Fünf-Sterne-Service, einschliesslich Mahlzeiten, heisser Milch und der Gewährleistung, dass die Ställe sauber und warm sind. Er fügte hinzu, dass das Hotel derzeit rund 400 Saudi-Riyal (100 Euro) pro Nacht verlangt. Das Kamelfest, das 40 Tage dauert, begann am 1. Dezember bei Riad und brachte Kamelbesitzer aus der Golfregion, den USA, Australien, Frankreich und Russland zusammen. Das Festival zieht täglich mehr als 100’000 Besucher aus der ganzen Welt an und versucht, die Rolle des Kamels in Saudi-Arabiens Beduinentradition zu bewahren, auch wenn das ölreiche Land seine Modernisierung vorantreibt. Die Kamelzucht ist eine Multimillionen-Dollar-Industrie, und ähnliche Veranstaltungen finden in der gesamten Region statt. NOS.nl Nach drei Pilgerfahrten mit strengen Auflagen wegen der Pandemie hebt Saudi-Arabien in diesem Jahr alle Beschränkungen für die Anzahl der Hadsch-Pilger auf. ORF.at

Schweiz – Inflation bleibt auch 2023 ein grosses Problem. Für die EZB – auch für die Schweizerische Nationalbank – wird die kommende Zeit eine schwierige Gratwanderung.

● Strafbefehle sind rechtsstaatlich problematisch. Immer mehr Menschen in der Schweiz werden verurteilt, ohne dass sie ein Richter angehört hat. Aus Spar- und Zeitgründen.

● Am Alpennordhang bis zu einem halben Meter Neuschnee. Endlich ist der Winter in den Alpen zurück: Bis Dienstagvormittag fallen am Alpennordhang weitere 20 bis lokal 50 cm.

● Historischer SNB-Verlust. Der Geldsegen der Nationalbank ist kein sicherer Wert mehr. Die SNB vermeldet 132 Milliarden Franken Verlust. Ein harter Schlag für viele Kantone – und ein Zeichen der Zeit.

Arbeitslosenquote 2022 auf tiefstem Stand seit über 20 Jahren. Die Arbeitslosigkeit hat im Dezember zwar leicht zugenommen. Sie liegt aber immer noch sehr tief: 2.2 %.

● Verhältnis zur EU. Gewerkschaften wollen beim Lohnschutz hart bleiben. Kompromisse sind nicht in Sicht.

● Egal ob offline oder online, Text, Video oder Audio: Private Medienförderung soll künftig allen zugutekommen können.

● Zürcher Projekt verzögert. Junge müssen auf Gratistests für Sexkrankheiten warten.

● Lebensgefahr im Kinderzimmer. Verschlucken Kinder Knopfbatterien, droht Lebensgefahr. Viele Spielsachen müssten aus dem Verkehr gezogen werden.

● Künftig sind schweizweit alle Anbieter von Online- und Videoplattformen verpflichtet, das Alter aller Nutzer zu überprüfen. Das betrifft konkret Abrufplattformen wie Netflix und Videoplattformen wie Tiktok, Youtube, Instagram oder Twitch. Das Parlament hat das Gesetz im September 2022 verabschiedet. Die Piratenpartei hat das Referendum ergriffen, weil sie eine Altersüberprüfung durch das Hochladen eines amtlichen Ausweises ablehnt.

● Über 2700 Vertreter aus 130 Ländern werden kommende Woche vom 16. bis 20. Januar am Weltwirtschaftsforum (WEF 2023) in Davos teilnehmen, worunter ein Rekord von 52 Staats- und Regierungschefs: u.a. Bundespräsident Alain Berset, der deutsche Kanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die finnische Regierungschefin Sanna Marin, Polens Präsident Andrzej Duda, der serbische Präsident Aleksandar Vucic, Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez, Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Aber es fehlen viele ganz grosse Namen, wie Biden, Putin und Xi. SRF.ch

Spanien – Spanien  galt vor gut 10 Jahren als Sorgenkind in Europa. Hoch verschuldet, hohe Jugendarbeitslosigkeit, im Zuge der Euroschuldenkrise drohte gar der Staatsbankrott. Nun aber gibt es positive Nachrichten: Die Wirtschaft wächst wieder und die Inflation hat sich in Spanien überraschend stark abgeschwächt. Und dazu kommt, dass Spanien momentan so hohe Steuereinnahmen hat wie noch nie. Während der Coronakrise, welche Spanien härter getroffen hat als andere Länder, hat die Regierung schnell ein Programm aufgelegt. Dieses hat Arbeitsplätze gerettet und damit als Nebeneffekt ein historisches Problem Spaniens gelöst: das Problem der Schattenwirtschaft. Schattenwirtschaft war in Spanien lange Zeit gang und gäbe; vor allem im Bau, im Tourismus oder der Landwirtschaft hat man seinen Lohn nachmittags auf die Hand bekommen. Das Ganze lief am Fiskus und an den Sozialsystemen vorbei. Und da Spanien während der Pandemie dieses Kurzarbeit-Programm aufgelegt hat, um die Arbeitsplätze zu retten, hat es einen pädagogischen Effekt mit sich gebracht, dass viele Arbeitgeber und ‑nehmer umgedacht haben. SRF.ch

Südafrika – Stromkrise. Strommangel ist der Ruin für Südafrikas Kleingewerbe. Für die Südafrikaner ist das Überprüfen des Stromabschaltplans zu einem täglichen Ritual geworden. SRF.ch

● Professor Dr. André Thomashausen, Professor für Recht in Südafrika, über russisches Vermögen: Man kann Feindvermögen nur beschlagnahmen, wenn man mit ihm im Krieg ist. VESTI.ru

Sudan – Im Sudan wurde letzte Woche der eritreische Menschenhändler Kidane Zekarias Habtemariam festgenommen. Laut Interpol ist es «der meistgesuchte Menschenhändler» weltweit. «Habtemariam ist einer der bekanntesten und brutalsten Menschenhändler. Es gibt daneben auch andere Menschenhändler und Netzwerke», sagt Naveena Kottoor, freie Journalistin in Nairobi, die die Entwicklung beobachtet. «Man muss abwarten, ob der Festgenommene wirklich der richtige ist. Schon einmal haben die sudanesischen Behörden den Kopf eines grossen Menschenhändlernetzwerks festgenommen. Er wurde nach Italien ausgeliefert und dort wurde ihm der Prozess gemacht, bis sich herausstellte, dass man ihn verwechselt hatte», sagt sie. Konkret habe er den Menschen vorgegaukelt, sie schnell und sicher nach Europa zu bringen. Dafür mussten sie viel bezahlen. Dann soll er die Menschen auf dem Weg nach Europa, vor allem aber in Libyen eingesperrt haben. Frauen soll er vergewaltigt und Männer brutal misshandelt haben, um weiteres Geld von Familienmitgliedern in den Heimatländern zu erpressen, berichtet Kottoor. «Die Menschen mussten ihre Familien anrufen, während sie gefoltert wurden. Die Familienmitglieder mussten sehr schnell Geld auftreiben, das Handlangern vor Ort übergeben wurde», sagt die Journalistin. SRF.ch

Syrien – Resolution. Die Schweiz macht sich im UNO-Sicherheitsrat bereits nützlich. Die Grenze bei Bab al-Hawa kann zumindest weitere sechs Monate für Nothilfelieferungen benutzt werden, dank der Schweiz. SRF.ch

Thailand – Die Touristen kommen wieder in Strömen, sagt Journalist Daniel Kestenholz. Einschränkungen gibt es nur für Chinesen. SRF.ch

Tschechien – Ex-Regierungschef Andrej Babiš (68) wurde überraschend freigesprochen. Dem Politiker wurde vorgeworfen, EU-Subventionen veruntreut zu haben. Am Freitag wird in Tschechien gewählt. SRF.ch

Ukraine – Die Kämpfe um die Städte Artjomowsk/Bachmut und Soledar dauern bereits einige Monate. Der Grund liegt unter der Erde. In Soledar, von 1965 bis zum Ende der Sowjetunion nach Karl Liebknecht benannt, befand sich eines der grössten Salzbergwerke Europas. Bis zum April des vergangenen Jahres belieferte das staatliche Unternehmen Artjomsol (dessen Name bereits verrät, dass sich die Stollen bis zur Nachbarstadt Artjomowsk – ukrainisch Bachmut – hinziehen) das gesamte in der Ukraine benötigte Salz. Die Schächte, die in Tiefen zwischen 190 und 300 m verlaufen, besitzen eine Gesamtlänge von etwa 200 km und durchziehen das ganze Gebiet unter Soledar und Artjomowsk. Dabei wird längst nicht mehr überall Salz abgebaut: eine grosse Halle mit 40 m Höhe und Breite und über 100 m Länge wurde bereits als Konzertsaal genutzt, andere dienten als Salzgrotten zur Kur für Asthmatiker und ein Teil war ein Schaubergwerk als Touristenattraktion. VESTI.ru

UNO – Generalsekretär Antonio Guterres hat das internationale Finanzsystem von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) kritisiert. „Das heutige System ist von einer Gruppe reicher Länder ins Leben gerufen worden. Und natürlich profitieren vor allem diese davon“, sagte er am Rande der UNO-Konferenz zur Unterstützung Pakistans nach den Überschwemmungen des vergangenen Jahres in Genf. „Entwicklungsländer werden von Schulden erwürgt“, sagte er. Sie hätten aber keinen Zugang zu Finanzmitteln, um ihre dramatischen Herausforderungen zu meistern. ORF.at

USA – Eine halbe Million Menschen und Unternehmen in Kalifornien sind aufgrund von Unwettern ohne Strom. Kalifornien wird nächste Woche grosse Mengen an Regen und Schnee erleben, warnt der Nationale Wetterdienst. NOS.nl

● Heftige Winterstürme fordern in Kalifornien 14 Todesopfer.

● Wie brisant sind die gefundenen Geheimdokumente für Joe Biden? SRF.ch

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