Horst D. Deckert

Britischer Militärexperte: Sechs Schritte zum Atomkrieg

Eine Zusammenfassung von ELMAR FORSTER

Worst Case: Zusammenbruch der russischen Armee oder Meuterei

Der ehemalige britische Diplomat Tim Willasey-Wilsey und hochrangige Militärexperte beschreibt (in „Daily Mail“) eine Eskalationsspirale von sechs Schritten: Wie nämlich der Ukrainekrieg zu einem globalen Armageddon ausarten könnte.

Warnung Medwedews vor Atomschlag

Dabei bezieht sich der emeritierte Direktor des „Foreign and Commonwealth Office“ auf Aussagen des russischen Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew, der vor einer Niederlage Russlands gewarnt hatte.

„Keiner der Unglücklichen kann sich die elementare Schlussfolgerung vorstellen. Dass, wenn eine Atommacht einen konventionellen Krieg verliert, sie einen Atomkrieg verursachen könnte. Keine Atommacht hat große Konflikte, von denen ihr Schicksal abhing, jemals verloren. Das sollte jedem klar sei.“ – so Medwedew auf „Telegram“.

Hier die möglichen Szenarien laut dem britischen Militärexperten:

Schritt 1: Russlands Streitkräfte kollabieren oder meutern

Dieser Massenzusammenbruch der russischen Streitkräfte würde ausgelöst durch überwältigenden Druck ukrainischer Truppen mit westlicher Militärhilfe oder durch eine Meuterei in Putins Militär selbst.

So hätte etwa die plötzliche Evakuierung von Charkiw im Westen „alle Merkmale einer Flucht“ getragen, indem „die Truppen ihre Positionen in Eile verließen und Ausrüstung und persönliche Gegenstände zurückließen“.

Schritt 2: Vorstoß ukrainischer Truppen an den Rand des Donbas und der Krim

In Phase zwei würden ukrainische Streitkräfte an den Rand des Donbass vorstoßen, um sich auf die Rückeroberung von von Russland gehaltenes Territorium vorzubereiten - einschließlich der Krim, die 2014 von Putin annektiert wurde.

Um sich hier auf die Rückeroberung von, durch Russland gehaltenes,okkupiertes Territorium vorzubereiten – einschließlich der Krim, die Putin 2014 annektierte.

Moskau werde dann seine Drohungen zum Einsatz taktischer Atomwaffen gegen das ukrainische Militär verschärfen.

„Die Moskauer Regierung würde zweifellos ein Ultimatum stellen, dass die Ukraine nicht in Gebiete des Donbass unter russischer Kontrolle eindringen und vor allem, dass sie die Halbinsel Krim nicht betreten darf.“

– so der britische Militärexperte weiter.

Schritt 3: Macron und Scholz warnen Selenskyj

Sehr wahrscheinlich würden nun europäische Staats- und Regierungschefs Selenskyj zur Mäßigung auffordern: Nämlich keine von Russland okkupierten Gebiete zurückzuerobern, also die Halbinsel Krim sowie die Regionen Donezk und Luhansk im Donbass.

Großbritannien freilich könnte eine „robustere“ Haltung einnehmen und „Selenskyj ermutigen, den gesamten Donbass zurückzuerobern“, sich aber von der Krim fernzuhalten – es sei denn, die NATO würde darin von seinen G7-Verbündeten unterstützt. Auch US-Präsident Joe Biden würde grundsätzlich dazu tendieren, aber bei der Krimfrage vorsichtiger hantieren, im Bewusstsein dessen, dass die Krim der russische Stützpunkt der Schwarzmeerflotte ist – fügte Willasey-Wilsey hinzu.

Schritt 4: Selenskyj wartet 96 Stunden ab

Nach Willasey-Wilsey zufolge könnte Selenskyj seinen Truppen eine „enge Frist setzen“ vor einem Einmarsch in die besetzten russischen Gebiete setzen – nämlich maximal 72 oder 96 Stunden. Gleichzeitig aber wäre alles auch ein Versuch, den Kreml zu bluffen.

Schritt 5: Putin wird in Moskau gestürzt und durch FSB-Chef ersetzt

Dann würde wohl Putin durch Alexander Bortnikow (rechts neben Putin, s.u.), den Direktor des russischen FSB-Sicherheitsdienstes ersetzt werden – mit unabsehbaren Folgen eines Regierungschaos in Moskau.

Mit russischen Streitkräften in Unordnung. Putin (links) könnte aus der Regierung verdrängt und möglicherweise durch Alexander Bortnikow, den Direktor des russischen FSB-Sicherheitsdienstes (rechts), ersetzt werden.

„Moskau wäre nach der Meuterei und dem Verlust von so viel Territorium in Aufruhr.“

– so Willasey-Wilsey.

Nun könnte entweder Alexander Bortnikow, Chef des russischen FSB-Geheimdienstes, oder Nikolai Patruschew, ein EX-FSB-Chef, die Macht an sich reißen. – Und Willasey-Wilsey warnt den Westen vor Optimismus: Weil…

„es höchst wahrscheinlich ist, dass jeder neue Führer aus demselben Ex-KGB-Stall wie Putin genauso oder sogar noch falkenhafter wäre.“

Schritt 6: Game Over –  Nuklear-Schlag

Unter dieser Dynamik: Meuterei im Militär, Putsch im Kreml und dem politischen Chaos im Herzen der politischen Führung Russlands, könnten wohl „schlechte oder sogar katastrophale Entscheidungen getroffen werden“.

Nämlich der Schritt auf den atomaren Weltuntergang zu. 77 Jahren nachdem die USA die japanischen Städte Nagasaki und Hiroshima ausgelöschte hatten.

Detonation über dem Schwarzen Meer oder Zentral-Ukraine

Denkbar wäre etwa die Detonation einer Atombombe über dem Schwarzen Meer oder über der Zentralukraine. Doch könnte die Eskalation auch auf weiter reichen:

„Ein neuer nationalistischer Führer in Moskau könnte argumentieren, dass die NATO-Länder den ukrainischen Erfolg ermöglicht haben und daher als Ziele betrachtet werden sollten“

– schloss Willasey-Wilsey.

Kontroversielle Diskussion

Bisher bewerten zwar die meisten westlichen Militärexperten die Möglichkeit Russlands, Atomwaffen einzusetzen als „äußerst unwahrscheinlich“.

So der ehemalige Chef der Royal Navy, Lord West:

„Das ist Bluff und Getöse aus Moskau…  Es ist Säbelrasseln, die Leute dazu zu bringen, inne zu halten und über Dinge nachzudenken. Niemand will ein Armageddon. Das wäre verdammt verrückt.“

Der ehemalige Oberst der britischen Armee, Philip Ingram, führte auch die enormen internationalen Konsequenzen gegen Russland auf – bis hin zur totalen Destabilisierung der Russischen Föderation selbst. Russland würde so zur „internationalen Parias werden. Und China, Indien und Pakistan vom Zaun kommen lassen. “

Der Militärexperte Robert Clark, Verteidigungsanalyst bei der Londoner Denkfabrik Civitas, warnte trotzdem vor Putins Entschlossenheit:

„Putin bleibt der wahrscheinlichste Akteur, der einen Atomschlag startet.“

Obwohl auch er selbst dieses Szenario für „höchst unwahrscheinlich“ hält. Denn selbst bei einem Regimewechsel in Moskau würde ein solcher „orchestriert, um einen Anschein von Stabilität zu gewährleisten.“

Der ehemalige britische Militärminister Mark Francois deute auch noch eine andere Option an: Wonach nämlich der russischen Ex-Präsident Medwedew „sich einfach in einen Friedensstifter verwandeln könnte“, sollte Putin seine Invasion verlieren.

„Nur ein Verrückter würde Atomwaffen einsetzen … Dies ist eindeutig ein Versuch, die Verbündeten der Ukraine abzuschrecken.“

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517qVZDEfdL._SY264_BO1204203200_QL40_ML2Unser Ungarn-Korrespondent Elmar Forster, seit 1992 Auslandsösterreicher in Ungarn, hat ein Buch geschrieben, welches Ungarn gegen die westliche Verleumdungskampagne verteidigt. Der amazon-Bestseller  ist für UM-Leser zum Preis von 17,80.- (inklusive Postzustellung und persönlicher Widmung) beim Autor bestellbar unter <ungarn_buch@yahoo.com>


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