Horst D. Deckert

Ukraine-Krieg: Friedensverhandlungen verhindert! Israels Ex-Premier entlarvt westliche Heuchelei

Naftali Bennett versuchte nach der russischen Invasion in die Ukraine zwischen Moskau und Kiew einen Waffenstillstand auszuhandeln. Doch Washington und London machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Nun entlarvt er die Heuchelei des “Wertewestens”, der lieber Russland bis zum letzten Ukrainer bekämpfen möchte.

Schon seit Monaten werden immer wieder Vorwürfe erhoben, wonach es der Druck aus Washington und London auf Kiew ist, der eine Verhandlungslösung des Ukraine-Krieges verunmöglicht. Wladimir Putin hatte der ukrainischen Führung immer wieder angeboten, Verhandlungsteams aufzustellen und die Krise auf bilateraler Ebene zu lösen. Denn das Vertrauen in den Westen wurde durch dessen Aktionen komplett zerstört, so dass man seitens des Kremls (insbesondere nach dem Eingeständnis Angela Merkels, dass das Minsker Abkommen nur dem Zeitgewinn zur Bewaffnung der Ukraine diente) kein Interesse mehr hat, sich auf irgendwelche westliche “Garantien” zu verlassen.

Einer der wichtigsten Vermittler zwischen den beiden Konfliktparteien war der damalige israelische Premier Naftali Bennett. Angesichts dessen, dass Israel sowohl zu Russland als auch zur Ukraine gute Beziehungen pflegt, befand sich der Regierungschef des jüdischen Staates in einer hervorragenden Position, um die Vermittlungen anzuführen. In einem Videointerview erklärte Bennett, wie er hinter den Kulissen an einem Waffenstillstandsabkommen arbeitete, welches die Basis für weitergehende politische Verhandlungen darstellen sollte.

Ausgegangen war die Initiative vom ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj, welcher ihn darum gebeten habe, mit Wladimir Putin in Kontakt zu treten. Der Grund dafür: Die russischen Truppen standen vor Kiew und Selenskyj fürchtete um sein Leben. Nach Rücksprache mit US-Präsident Joe Biden folgten einige Telefongespräche, sowie ein Flug nach Moskau. Dabei seien, so Bennett, einige Entwürfe für zentrale, wichtige Punkte für ein Waffenstillstandsabkommen ausgetauscht. Putin selbst habe dabei sogar substantielle Zugeständnisse gemacht und angeboten, auf die Demilitarisierung der Ukraine zu verzichten. Auch teilte Putin Bennett auf Nachfrage mit, Selenskyj nicht töten zu wollen. Gleichzeitig erklärte der ukrainische Staatschef, auf einen NATO-Beitritt der Ukraine verzichten zu wollen, wenn dies den Weg zum Frieden eröffne.

Bennett, der daraufhin auch mit den europäischen Staats- und Regierungschefs Olaf Scholz, Emmanuel Macron und Boris Johnson sprach, fand insbesondere im britischen Premierminister einen “Falken”. In Washington habe es sowohl pragmatische wie auch aggressive Vertreter gegeben. Doch schlussendlich, so der damalige israelische Regierungschef, haben die westlichen Führer das Abkommen blockiert. “Ich behaupte, dass es eine gute Chance auf einen Waffenstillstand gab, wenn sie ihn nicht verhindert hätten”, so Bennett.

Der Tod von hunderttausenden Menschen (damals, als Kiew und Moskau sich zusammensetzen wollten, gab es erst wenige tausend Tote, nun sind es schon hunderttausende Soldaten und tausende Zivilisten, die ihr Leben verloren haben) geht nun also auf die Kappe der westlichen Führer, die wegen ihres Hasses gegenüber Wladimir Putin jegliche Chancen auf Verhandlungen zu vergleichsweise guten Konditionen für die Ukraine zunichte gemacht haben. Denn mit der inzwischen langsam anlaufenden neuen russischen Offensive und der völlig ausgelaugten und dezimierten ukrainischen Armee stehen die Chancen für Kiew nicht mehr so gut.

Bennett hat mit seinem Interview die Heuchelei des “Wertewestens” aufgedeckt, dem es offensichtlich nicht um die Ukraine, sondern um die Niederschlagung Russlands geht. Ein Krieg, bei dem allerdings nicht unzählige NATO-Soldaten auf den Schlachtfeldern elendig verrecken, sondern (wie es George Soros schon 1993 vorschlug) die ukrainischen Truppen. Ein für die NATO-Länder “billiges” Kanonenfutter, für das man seit Kriegsausbruch schon rund 120 Milliarden Dollar an Finanzmitteln, Waffen, Munition, humanitäre Hilfe und dergleichen bereitstellte. Zehn Milliarden Dollar pro Monat also. Wobei die gesamtwirtschaftlichen Kosten durch die Energie- und Lebensmittelkrise samt explodierender Inflation und der Deindustrialisierung Europas da noch gar nicht mit eingerechnet sind. Doch für die NATO-Führer alles besser als hunderttausende NATO-Soldaten, die in Särgen nach Hause gebracht werden. Der Kampf gegen Russland bis zum letzten Ukrainer wird noch einige Zeit weitergehen. Doch wer wagt es, die wahren Kriegstreiber beim Namen zu nennen?

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