Im Namen des allgegenwärtigen Klimawahnsinns hat die EU wieder zugeschlagen: Am Donnerstag stimmte das EU-Parlament einem Entwurf seines Umweltausschusses zu, fluorierte Treibhausgase (F-Gase) noch schneller als geplant zu reduzieren. Dumm nur für die deutsche Grün-Ampel: Als eine Folge davon sind nun auch Wärmepumpen von einem Verbot bedroht – obwohl diese doch die Alternative zu Öl- und Gasheizungen sein sollen…
Im Rahmen der sogenannten EU-Klimaschutzziele sollen die europaweiten Emissionen von klimarelevanten F-Gasen bis 2030 um 70 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 vermindert werden. Dies würde ein Verbot stationärer Kälteanlagen mit F-Gasen ab 2025 bedeuten.
Nicht durchdacht: Erst hui, dann pfui
Was die Brüsseler Klimaretter dabei offenbar nicht bedacht oder schlicht ignoriert haben, ist der Umstand, dass F-Gase auch in eben jenen Wärmepumpenanlagen enthalten sind, die andererseits ebenfalls als unverzichtbarer Bestandteil der Klima-Weltrettung im Zuge der CO2-emissionsneutralen Energiesanierung von Häusern angepriesen werden. Habecks Verteufelung von Öl- und Gasheizungen basiert maßgeblich auf der Alternative der Wärmepumpe. Nun ist diese ihrerseits pfui.
Im Vorfeld hatten mehrere Verbände erfolglos darauf aufmerksam gemacht, dass weitere F-Gase-Reduzierungen, die „in absehbarer Zukunft“ die Verfügbarkeit oder die Auswahl an Kältemitteln einschränken würden, das Tempo bei der Heizungsumstellung und eines damit verbundenen weiteren Marktwachstums von Wärmepumpenanlagen empfindlich verlangsamen würden.
Hersteller fordern Korrekturen
Ein F-Treibgasverbot würde der angeblich anerkannten „Dringlichkeit, den Einsatz von Wärmepumpen zu beschleunigen, zuwiderlaufen, sowohl unter dem Aspekt der Klima- und Energieziele der EU für 2030 als auch angesichts der jüngsten geopolitischen Entwicklungen“.
Deshalb forderte man eine entsprechende Anpassung der Vorschläge, zumal die bereits bestehenden Regelungen es schwierig genug machen würden, bis 2030 die 50 Millionen Wärmepumpen zu installieren, die in der EU zur Umsetzung des Klimaschutzziels erforderlich seien. Und schließlich würden die Modellierungen zeigen, dass die Treibhausgasemissionen von F-Gasen in Wärmepumpenanlagen im Vergleich zu den Emissionen, die durch den Ersatz von Heizungen mit fossilen Brennstoffen durch Wärmepumpen eingespart werden können, sehr gering seien.
Sabotage der eigenen Zielsetzungen
Die EU sabotiert damit also auf der einen Seite das, was sie auf der anderen Seite als Heiligen Gral der Nachhaltigkeit einfordert. Günstige Alternativen sind derzeit jedenfalls nicht in Sicht. Die EU-Kommission und der Rat werden sich nun um die Ausarbeitung eines Kompromisses bemühen müssen.
Bei dieser so kopflosen wie erratischen Verbotspolitik zeigen sich einmal mehr die völlige Willkür und Gedankenlosigkeit der angebliche Klimaretterei: Zuerst werden Bürgern ruinöse Umrüstungen von Heizungen mit Wärmepumpen aufgezwungen, und dann erschwert man ihnen und der Industrie, diese überhaupt herzustellen. Die „Lösung“ des Dilemmas, die vermutlich genau so angedacht ist: Am besten gar nicht mehr heizen, sondern frieren – zuerst für den Frieden, dann für die Klimarettung.
Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“
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