Horst D. Deckert

Sozialismus pur: Portugal verbietet Fernunterricht für Privatschüler, damit staatlich unterrichtete Kinder keinen Rückstand erleiden

In Deutschland gänzlich unberichtet blieb ein kürzliches Sahnestückchen des ideologischen Irrsinns aus Portugal. Wie quasi überall wurde auch dort der normale Schulunterricht coronabedingt untersagt. Doch während in anderen Ländern der Zweiten Welt wie etwa Deutschland die Internetinfrastruktur und digitale Ausstattung der Schulen für einen rudimentären Fernunterricht ausreicht, sah sich die portugiesische Politik dazu gezwungen, den Unterricht ganz abzusagen. Da es jedoch auch in Portugal noch eine Oberschicht gibt, deren private Mittel für eine Versorgung der eigenen Kinder mit Bildung über digitale Kanäle ausreichen, ließ sich die sozialistische Regierung etwas ganz besonderes einfallen, um die allgemeine „Bildungsgerechtigkeit“ wieder herzustellen. Man verbot den Fernunterricht einfach komplett, damit niemand mehr den anderen weghinken kann.

 

Daily Mail: Portugals sozialistischer Premierminister verbietet Privatschulen während der zweiwöchigen Schließung Schulen, ihre Schüler per Zoom zu unterrichten – damit die staatlichen Schüler nicht zurückbleiben

 

Portugals sozialistischer Premierminister hat Privatschulen untersagt, Schüler während einer zweiwöchigen Schließung der Schulen per Fernunterricht zu unterrichten.

Die von den Sozialisten geführte Minderheitsregierung von Antonio Costa meinte dazu, dass die Möglichkeit zum Fernunterricht an privaten Einrichtungen Schüler der staatlichen Schulen benachteiligen würde.

Am vergangenen Donnerstag ordnete die Regierung die Schließung aller Schulen des Landes für zwei Wochen an. Ziel war es, die Ansteckungsrate mit Covid-19 zu verlangsamen, da die Krankenhäuser zu überlasten drohten.

Vom ersten Lockdown in Portugals war bekannt, dass die Qualität des Fernunterrichts an verschiedenen Schulen stark variierte und es daher zu heftiger Kritik an der Führung des staatlichen Schulsystems kam. Aus diesem Grund verbot die portugiesische Regierung für die Zeit dieses Lockdowns auch Privatschulen den Fernunterricht.

Der Vorsitzende der Mitte-Rechts-Oppositionspartei Rui Rio kritisierte die Zwangsschließung scharf: „Das Verbot des digitalen Unterrichts in privaten Schulen ist eine totalitäre und marxistische Maßnahme. Die Maßnahme hat nichts mit dem öffentlichen Interesse oder mit der Verteidigung der öffentlichen Gesundheit zu tun. Es ist die Linke in ihrer schlimmsten Form.“

Der Verband der Privatschulen in Portugal sagte, dass die Maßnahme der Regierung verfassungswidrig sei, weil sie die Schüler am Lernen hindern würde.

 

Land (fast) unter in Portugal

 

Das Unterrichtsverbot folgte auf ein Rekordhoch an Todesfällen durch Covid-19 in Portugal, wobei in einem großen Krankenhaus in der Nähe von Lissabon wegen der Überbeanspruchung der Kapazitäten sogar das Sauerstoffversorgungssystem teilweise versagte. In einem anderen Krankenhaus in der Gemeinde Amadora mussten am späten Dienstag 48 Patienten in anderes Krankenhaus verlegt werden, da der Sauerstoffdruck für die große Anzahl von Patienten nicht mehr ausreichte, hieß es in einer Erklärung.

Da die öffentlichen Krankenhäuser mit der Situation überfordert sind, wurden auch große militärische Gesundheitseinrichtungen in Lissabon und Porto aktiviert.

Insgesamt gab es in Portugal bislang 653.878 Covid-19 Erkrankunge mit 11.012 Todesfällen, wobei in den letzten 24 Stunden 291 Menschen verstarben. Im gesamten portugiesischen Gesundheitswesen werden 830 von insgesamt 1.200 Intensivbetten für COVID-19-Patienten bereitgestellt, von denen 765 belegt sind, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Der Gemeinderat von Torres Vedras, einer Gemeinde in der Nähe von Lissabon, die mit einem größeren Ausbruch des Coronavirus in mehreren Pflegeheimen konfrontiert ist, forderte das Außenministerium auf, internationale Hilfe zu suchen.

Präsident Marcelo Rebelo de Sousa sagte auf einer Pressekonferenz jedoch, es gebe keinen Grund, „Alarm“ zu schlagen und nach internationaler Hilfe zu zu rufen. Er fügte aber hinzu: „Wir wissen, dass befreundete Länder bereit sind, zu helfen.“

Gesundheitsministerin Marta Temido sagte dem Sender RTP am Montag: „Die portugiesische Regierung nutzt auch im internationalen Rahmen alle verfügbaren Kapazitäten aus.“ Er merkte jedoch an, dass die Patiententransfers aufgrund von Portugals Lage am westlichsten Rand Europas eingeschränkt seien, zumal auch andere EU-Staaten unter Druck stünden.

Quelle Titelbild

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