Horst D. Deckert

Gates-Foundation gesponsert: Chemischer Lebensmittel-Überzug “Apeel” seit Jahren im Handel

Würden Sie oder Ihre Kinder etwas essen, das Hautreizungen verursacht, Wasserorganismen schädigt und schwere allergische Reaktionen hervorrufen kann? Wir auch nicht. Wen wundert es, dass wieder einmal Bill Gates seine Finger und Millionen im Spiel hat, wenn es um fragwürdige Substanzen und Technologien geht? Die Rede ist von „Apeel“, einem künstlichen Überzug für Obst und Gemüse. Der Grundgedanke, damit Lebensmittel länger haltbar zu machen und Plastik einzusparen, wirkt nur auf den ersten Blick verlockend. Spätestens beim Blick ins Sicherheitsdatenblatt tauchen Fragen und Sorgen auf.

Ein Bericht von Edith Brötzner

Laut businessinsider.de handelt es sich bei „Apeel“ um eine „essbare Ummantelung“, mit der Avocados, Äpfel, Zitrusfrüchte, Pfirsiche, Gurken, Mangos und vieles mehr haltbar gemacht werden sollen. Bereits seit 2018 findet „Apeel“ in diversen Supermarktketten Verwendung. Laut businessinsider.de wurde das kalifornische Start-up „Apeel Siences“ bereits 2018 mit über 40 Millionen Dollar – von privaten Investoren und unter anderem von der „Bill and Melinda Gates Foundation“ gefördert. Aus unserer Sicht ein Grund mehr, das Sicherheitsdatenblatt besonders genau unter die Lupe zu nehmen. Denn, wenn wir in den vergangenen drei Jahren etwas dazugelernt haben, dann vor allem eines: Technologien, die von Bill Gates gesponsert werden, sollte man mit einem gesunden Misstrauen begegnen.

Trotz massiver Warnhinweise zum Verzehr geeignet?

Ziel von „Apeel“ ist laut Hersteller, die Haltbarkeit von Lebensmitteln um das Dreifache zu verlängern und Plastikmüll zu reduzieren. Während sich der Preis von behandelten Lebensmitteln kaum von unbehandelten unterscheiden soll, erscheint der gesundheitliche Preis bei einem Blick in das Sicherheitsdatenblatt um so höher. Auch, wenn die „US Food and Drug Administration“ die Produkte von „Apeel“ als „bedenkenlos verzehrbar“ deklariert, sollte man dennoch einen genaueren Blick auf die Warnhinweise riskieren.

Hier stechen bereits beim ersten Hinsehen die warnenden Piktogramme ins Auge. Sowohl das „Rufzeichen“ (das davor warnt, dass bereits bei einer einmaligen und kurzzeitigen Verwendung Gesundheitsschäden auftreten können oder dass eine besonders große Gefahr bei länger andauerndem oder wiederholtem Kontakt vorliegt), als auch das „Ätzend“-Symbol wirken abschreckend. Über die genaue Zusammensetzung des Produktes hält sich der Hersteller auf seiner Webseite sehr bedeckt. Spätestens beim Lesen der Warnhinweise des Sicherheitsdatenblattes stellt sich die Frage: Kann das wirklich gesund und unbedenklich sein?

Screenshot Sicherheitsdatenblatt

Ein weiteres Sicherheitsdatenblatt findet sich in Australien, es ist etwas weniger dramatisch, enthält aber ebenso mehr als genug Warnhinweise: http://www.oateslaboratories.com/

“Apeel” laut Hersteller nicht von Lebensmitteln abwaschbar

Beim Umgang mit „Apeel“ wird das Tragen von Schutzhandschuhen, Schutzkleidung, Augen- und Gesichtsschutz empfohlen und davor gewarnt, dass die Inhaltsstoffe schwere Augenschäden (H318), allergische Hautreaktionen (H317), Hautreizungen und Ausschläge (P333, P313) verursachen. Apeel gilt obendrein als „schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung“ (H412). Besonders makaber ist – wenn man bedenkt, dass sich die Substanz laut Herstellerangaben auf der Webseite nicht von den Lebensmitteln abwaschen lässt – dass beim Verschlucken Beschwerden verursacht werden können und ärztliche Hilfe empfohlen wird.

Produkte, die mit „Apeel“ behandelt wurden, sind mit entsprechenden Aufklebern gekennzeichnet. Laut unserer Internetrecherche werden diese in sowohl in der Rewe-Gruppe als auch bei Edeka geführt. Wir haben auch bei Hofer und Spar nachgefragt, ob dort „Apeel“-Produkte verkauft werden. Der Spar-Konzern beweist hier einmal mehr Hausverstand (wie schon beim Maskenthema in der Coronazeit und bei Insekten-Lebensmitteln, von denen man sich dort klar distanziert) und hat keine „Apeel“-Produkte im Sortiment. Die Antwort-Mail von Hofer war zu Redaktionsschluss noch ausständig. Selbstverständlich halten wir Sie darüber in einem Update des Artikels auf dem Laufenden.

Unser Fazit: Einmal mehr sind Eigenverantwortung, eigenständige Recherche und Hausverstand gefragt. Und: Besonders wenn die „Bill and Melinda Gates Foundation“ ihre Finger/Millionen im Spiel hat, sind höchste Vorsicht und Umsicht geboten. Auch wenn wir natürlich niemandem eine vorsätzlich böse Absicht unterstellen: Um unser Wohl und unsere Gesundheit geht es der Familie Gates ganz bestimmt nicht.

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